Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 10/2001  
Oktober 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Kaniswall feierte 10. Geburtstag

Freilandlabor widmet sich der Umwelterziehung

Viele Kultur- und Sozialeinrichtungen begehen in diesem Jahr das 10-jährige Bestehen. So auch das Freilandlabor Kaniswall, in Berlins größtem, zusammenhängenden Naturschutzgebiet. Wir Mitglieder des Umweltkreises der evangelischen Kirchengemeinde Müggelheim freuen uns besonders darüber. Uns ist klar, dass es noch nie so wichtig war wie heute, dass wir Menschen uns für den Schutz der Natur einsetzen. Ganz besonders wichtig ist, das schon die kleinen Kinder im Vorschulalter sensibilisiert werden.

Das Freilandlabor Kaniswall ist der außerschulische „Grüne Lernort” für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, hier am südöstlichen Stadtrand von Berlin. Am 10. September diesen Jahres, konnte hier der 25 000. Besucher begrüßt werden.

 
Seit nunmehr zehn Jahren kommen vorrangig Schulklassen aus Berlin und Brandenburg ins Freilandlabor, um ökologische Zusammenhänge und Schutzstrategien für Mensch und Tier zu erkennen. Aber auch der Erlebnis- und Erholungswert dieses grünen Lernortes ist ein wichtiger Grund, aus dem ihn Schulklassen mit ihren Lehrern gern als Wanderziel wählen. Das Programmgebiet ist auf Ziele der Schulbiologie für Berlin und Brandenburg abgestimmt und konnte kontinuierlich erweitert und qualifiziert werden. Themenbereiche sind: Ökosysteme Wald, Wiese und Boden, Wasseruntersuchungen, naturnahe Forstwirtschaft, ökologischer Landbau und Bodenökologie, Naturschutz und Landschaftspflege in Berlin und Brandenburg, Wetter und Klima, Ziele der Lokalen Agenda 21, sowie Energie und Umwelt.

Schon an seinem ersten Tag, dem 1. August 1991 startete das Freilandlabor Kaniswall mit der außerschulischen, naturkundlichen Arbeit für Kinder und Jugendliche. Erst am 16. März 1992 wurde auf der Bezirksverordnetenversammlung Köpenick die Beschlussvorlage zum Freilandlabor auf dem Kaniswall bestätigt. Die einstigen Abrisspläne der Gebäude aus der DDR-Zeit konnten erst Ende 1994 gestrichen werden. Am 21. Januar 1995 wurde die Verordnung über das Naturschutzgebiet Gosener Wiesen und Seddinsee (Nordost-Teil) im Bezirk Köpenick festgeschrieben. Am 1. Mai 1996 richtete der Deutsche Wetterdienst eine Klimastation ein. Außerdem wurden ein Heizmuseum und ein Fledermauswinterquartier eingerichtet. Viele Politiker, Senatoren, Bezirksverordnete und auch der gegründete Freundeskreis „Freilandlabor Kaniswall” haben mitgewirkt, dass die Einrichtung so erfolgreich arbeiten und bestehen konnte.

Am 27. September 2001 wurde das 10-jährige Bestehen im Sinne der Umweltbildung im Freilandlabor Kaniswall festlich begangen.

Der Bezirksbürgermeister sprach über bisher geleistete Arbeit. Außerdem wolle er sich dafür einsetzen, dass dort weiterhin die ganzjährige Betreuung von Kindern, Jugendlichen und Naturinteressierten möglich sei. Bisher war das nur möglich, weil sich sehr engagierte Menschen mittels befristete Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen mit Hingabe der Umweltbildung und dem Naturschutzerziehung widmeten.

Weitere Reden von geladenen Politikern und Wissenschaftlern wurden gehalten. Aufgelockert wurde die festliche Veranstaltung mit Darbietungen von Kindern und Jugendgruppen.Trotz des schlechten Wetters wurde das zuvor errichtete Agenda 21 Symbol feierlich enthüllt und der Bürgermeister pflanzte eine junge Eiche als Symbol für den Weltfrie-den. MS

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