Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 10/2001  
Oktober 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Umweltkreis fühlte Gysi zum Fest des Ehrenamtes „auf den Zahn”

Fest des Ehrenamtes auf dem Alex: Am 29. September hatten die evangelische Kirche Berlin-Brandenburg und die Diakonie zu diesem Fest eingeladen. Viele Menschen waren gekommen, um an den etwa 70 Ständen Informationen über die ehrenamtliche Arbeit zu erhalten. Treptow-Köpenick war mit einem Stand zur Umweltarbeit in Kirchen und Gemeinden vertreten.

Auf einer Bühne konnten die Interessierten Showeinlagen von Tanzgruppen, Chören und einem Kinderzirkus erleben. Das Highlight waren Interviews mit Politikern und Repräsentanten der Kirche. Zwei Mitglieder des Umweltkreises, Ingrid Zweiniger und Horst König, hatten die Gelegenheit Gregor Gysi Fragen zu stellen.

Erst erklärten sie, wie sie ihre Arbeit als Ehrenamtliche im Umweltkreis sehen. Das heißt, dass sie sich seit Beginn der 80er-Jahre dem Konziliaren Prozess der christlichen Kirchen für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung verpflichtet fühlen und aus diesem Grunde auch den Lokalen Agenda Prozess voll in ihre Arbeit integrieren.

Dann stellten sie ihre Fragen zum Großprojekt Flughafen Schönefeld. Anhand einer Deutschlandskizze wollten sie wissen, wieviele Großflughäfen Deutschland noch braucht und ob nicht in diesem Zusammenhang endlich eine bundesweite Planung erforderlich wäre. Denn momentan könne noch jedes Bundesland sein eigenes Luftdrehkreuz planen und bauen. Was er von einer europaweiten Planung hielte, auch in Hinblick auf die EU-Erweiterung und die Agenda 21, wollten die beiden Müggelheimer wissen. Auch wollten sie wissen, wie Gysi generell zu dem Neubauprojekt Großflughafen Schönefeld an diesem Standort stünde.

„Ich will aber von Berlin nach Bangkok fliegen können”, meldete sich bei der letzten Frage aus dem Publikum jemand zu Wort.

Auf die Planungsfragen antwortete Gysi nicht oder nur in so weit, dass dieser Prozess sehr kompliziert wäre. Schönefeld würde er als Standort ablehnen, stattdessen Sperenberg favorisieren. Allerdings müsste er sich, sollte er in die Regierung gewählt werden, mit den Unterlagen zu diesem Projekt erstmal auseinander setzen. Zurzeit seien diese Unterlagen für nicht regierende Politiker unzugänglich.

Das war‘s. Etwa zehn Minuten standen den Umweltkreismitgliedern zur Verfügung. Fazit: Viel Vorbereitungszeit im Vorfeld, wenig konkrete Aussagen des Politikers. Trotzdem: Ehrenamtliche Arbeit lohnt sich. IZ/HK

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