Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 10/2001  
Oktober 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Schaurig-schönes Moor

Das Moor, ein Ort gruseliger Geschichten und doch voller Schönheit; ein Quell der Gesundheit und viel besungen. Seit September bringt die Ausstellung „Entdeckungsreise Moor” im Lehrkabinett Teufelssee am Müggelheimer Damm 144 Licht ins Dunkel des Moores.

„Vor zwei Jahren ist die Idee entstanden, als wir das neue Lehrkabinett hier in dieser schönen Gegend eröffneten. Da wussten wir, dass wir das dokumentieren müssen”, sagt Förster Josef Vorholt (Foto). Seitdem hat er mit seiner Kollegin Dagmar Wolf an der Ausstellung gearbeitet. So manchen Tag lag er im Moor auf der Lauer, den Fotoapparat im Anschlag, immer auf der Suche nach einem „moorigen” Motiv.

 
Eine Ausstellung, die ästhetische, spielerische und wissenschaftliche Aspekte miteinander verbindet ist entstanden. Auf Baumscheiben sind, in gestochen scharfer Schrift, Gedichte rund ums Moor geschrieben. Vorholt sind künstlerische Aufnahmen unter anderem von Libellen, Blindschleichen, Sonnentau und Moosbeere gelungen. Der Lebensraum Moor wird in allen Facetten dargestellt. Bilder und Texte, die zum Versinken in eine Traumwelt einladen. Sogar eine zehn Meter tiefe Bohrung haben sie initiiert, um die verschiedenen Schichten des Moores darzulegen. In einem Glasrohr werden sie gezeigt und erklärt. „Dabei sind wir auf eine dünne Ascheschicht im Torf gestoßen. Sie stammt von einem Vulkanausbruch in der Eifel vor etwa 12800 Jahren", staunt Dagmar Wolf. Der Torfkörper, der mehrere Meter mächtig werden könne, sei wie ein Archiv, das nacheiszeitliche Vegetationen eingeschlossen habe.

Doch den Mooren droht Gefahr durch Grundwasserabsenkungen. „Die oberste Schicht trocknet aus, zersetzt sich und andere, höhere Pflanzen verdrängen die typische Moorflora und -fauna”, sieht Vorholt Gefahr im Verzug. Die Ausstellung ist kostenlos bis Ende des Jahres im Lehrkabinett zu sehen: dienstags bis freitags und sonntags jeweils 10 bis 16 Uhr. sip

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