Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 01/2002  
Januar 2002 Home  |  Archiv  |  Impressum


Ein Schiff wird kommen . . .
Nanu,nanu, da hat es wohl den falschen Weg eingeschlagen. Statt Gischt und Wasser lässt sich der kleine Flitzer jetzt Schnee und Staub um den Bug wehen. Der Asphalt unter der Nase ist wohl auch nicht das, was es sich erhofft hat. Aber die Zeiten werden bestimmt wieder besser, ausharren ist die Devise. Also wieder gut zudecken und die ersten wärmenden Frühlingssonnenstrahlen erwarten. Text/Foto sip


Letzte Meldung: Neu-Helgoland abgebrannt!

Eine Ära ist zuende gegangen. In der Nacht vom 1. auf den 2. Januar brannte die Traditionsgaststätte Neu-Helgoland bis auf ihre Grundmauern nieder. Die etwa 25 einsatzkräfte der Feuerwehr konnten nichts mehr retten. Um 0.52 Uhr ging der Alarm bei der Feuerwehr ein. Problematisch zeigte sich die Wasserversorgung, da es in der entlegenen Ecke keinen Hydranten gibt und die Seen zugefrohren waren. Verletzt wurde niemand, auch die umliegenden Wohnhäuser waren nicht in Gefahr. Um 2.30 Uhr war das Feuer für die Feuerwehr übersichtlich, aber erst um 5.34 Uhr unter Kontrolle. Feuerwehrleute vermuten, dass es sich um Brandstiftung handelte, da der Brand gleichzeitig an allen Ecken entflammte. Seit mehr als 100 Jahren ist das denkmalgeschützte Ausflugslokal im Besitz der Familie Tabbert. sip

Ständiges Ärgernis: Parkplatzsituation am Waldfriedhof

Von Pietät keine Spur. Immer wieder finden Friedhofsbesucher nach Beendigung der Trauerfeierlichkeiten einen Strafzettel unter den Scheibenwischern ihres parkenden Autos. Hintergrund: Es gibt nur drei Parkplätze für den Waldfriedhof am Gosener Damm. Doch bei Beerdigungen fahren meist mehr Gäste mit dem Auto vor - auch, um die schweren Gebinde nicht so weit tragen zu müssen. Doch am Straßenrand ist das Parken verboten. Auch jetzt, nachdem der Parkplatz im Rahmen des Radwegebaus neu gemacht wurde, wurden es nicht mehr Stellplätze.

„Mir ist es schon zweimal passiert, dass ich einen Strafzettel bekommen habe“, mokiert sich ein Besucher über das stillose Verhalten der Polizei. Und eine Müggelheimerin bezeichnet das Verhalten gar als Frechheit. Sie hat sich bereits bei den Ämtern beschwert und um Abhilfe der unhaltbaren Zustände gebeten.

Der Polizei ist die unmögliche Parksituation vor dem Waldfriedhof bekannt. Die Kontaktbereichsbeamten drücken bei Beerdigungen meist ein Auge zu, haben den Verkehr auch schon mal umgeleitet, wenn es besonders große Trauerfeiern waren. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Funkwagenbesatzungen dort Strafzettel schreiben”, so der Kobb Frank Aust. Dennoch liege eindeutig eine Ordnungswidrigkeit vor und es läge im Ermessen der Polizisten, einen Strafzettel zu schreiben. Am Rande des Gosener Damms sei das Parken nun einmal verboten. „Am Besten ist es, wenn die Besucher im Dorf parken und die letzten 200 Meter zu Fuß gehen. Der neue Parkplatz am Geinsheimer Weg ist der nächstgelegenste”, appelliert er.

Auch den Forstmitarbeitern ist die Situation bekannt. „Meine Mitarbeiter gehen bei Beerdigungen immer sehr kulant vor, wurde mir versichert”, sagt Forstamtsleiter Karl-Heinz Marx. Von ihnen würden keinen Strafzettel geschrieben werden. Außerdem könne ja auch am Anfang des Winterweges noch offiziell geparkt werden. „Aber die meisten Leute wollen ja partout direkt vor der Tür aussteigen, selbst wenn sie noch gut zu Fuß sind”, bemängelt er.

Dem Tiefbauamt ist die Parksituation ein Dorn im Auge. „Uns ist das Problem bekannt und wir wollen es abschaffen”, so der Amtsleiter Houssein Abo-Bakr. Er hält zehn Stellplätze bei Beerdigungen für ausreichend, wenn es mehr Autos seien, müsste im Dorf geparkt werden. Doch woher nehmen und nicht stehlen?

„Wir wollen mit den Berliner Forsten wegen des Seitenstreifens verhandeln. Es müssten noch nicht einmal Bäume gefällt werden. Vielleicht ein bisschen Schotter streuen und einfach offiziell das Parken erlauben”, schwebt Abo-Bakr vor. Doch alles würde das Einverständnis der Forstverwaltung als Eigentümer voraussetzen. Doch das wird schwierig. „Ein befestigter Seitenstreifen, der richtig als Straßengelände deklariert wird, ist nicht in unserem Interesse”, stellt Marx klar. Bleibt abzuwarten, wie eine Einigung erfolgen könnte. Doch das etwas getan werden muss - nicht nur „Knöllchen” geschrieben - ist allen klar. sip

Diese Seite drucken  |  Seitenanfang