Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 2/2011
Februar 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Bauantrag für Müggelturm-Areal
Tanz ums "Hexenfeuer"
Ein trubulentes Jahr für die Feuerwehr
Müggelheim bekommt neue Kobbs
Viel Lärm gegen Fluglärm
Kulturwochenende war ein Riesenerfolg
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
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Müggelheimer Bote
 
Geschichten aus dem Müggelwald

Hurra, hurra, die glücklichen Hühner sind da

von Ingrid Zweiniger

Schon wieder war dieses komische Gesinge im Müggelwald zu hören. Die Wildschweine hatten langsam genug davon.

"Wenn er doch wenigstens gut singen könnte, dieser Müggelwaldköter", rief Walli das Wildschwein ihren Tierfreunden zu. Fuchs, Eichhörnchen und Marder waren nicht damit einverstanden, was Walli ihnen zurief. "Was hast du denn, der singt doch prima, der Trabbi", sagten die Tiere, "wie ist denn das mit dir, du Wildschwein, kannst du denn auch singen?"

"Na klar kann ich singen", rief Walli, "passt mal auf." Und dann fing Walli das Wildschwein an zu singen. Alle Tiere mussten sich die Ohren zuhalten. Die Bäume hatten Mühe stehen zu bleiben, sie wackelten hin und her. Es war grauslich.

"Na, wie singe ich? War doch prima, oder?"

"Ja, war prima", riefen die Tiere und die Bäume, "aber wir haben genug von deinem Gesang. Trabbi singt besser. Walli, wir müssen dich aber etwas fragen. Was hast du denn gehört, was singt denn der Trabbi für ein Lied?"

"Also wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat er gesungen - Hurra, hurra, die glücklichen Hühner sind wieder da ."

"Das hört sich ja gut an", riefen die Tiere, "wir müssen unbedingt Trabbi finden, um ihn zu fragen, wo er die glücklichen Hühner gesehen hat."

Die Tiere machten sich auf den Weg. Sie liefen durch den Mügglwald. Plötzlich kam ihnen ein großes helles Wollknäuel entgegen gelaufen. Das Wollknäuel war Trabbi. Die Tiere freuten sich.

"Hallo Trabbi, da bist du ja. Wir haben uns schon lange nicht mehr gesehen. Aber es war ja in den letzten Wochen auch schlimm durch den Müggelwald zu laufen, weil der Schnee so hoch lag. Aber im Moment ist alles gut, obwohl der Winter noch nicht zu Ende ist. Und die Schneeflocken können immer noch zu uns in den Müggelwald kommen."

Auch Trabbi freute sich, denn die Tiere des Müggelwaldes waren seine Freunde. "Habt ihr ein wenig Zeit, dann kommt doch mal mit in meinen Garten. Ich möchte euch gerne etwas zeigen."

"Trabbi, Trabbi, bist du ein Hellseher?" "Warum sollte ich ein Hellseher sein? Ich bin doch ein Müggelwaldköter, das wisst ihr doch."

"Ja, das wissen wir. Wir wollten dich aber etwas fragen. Walli das Wildschwein hat uns erzählt, dass du durch den Wald rennst und ein Lied singst - Hurra, hurra, die glücklichen Hühner sind wieder da. - Und nun wollten wir uns die glücklichen Hühner ansehen. Wir haben nämlich auch gehört, dass es so vielen Tieren nicht gut geht, weil sie eingesperrt sind und nicht rumlaufen dürfen. Und deshalb sind die Tiere nicht glücklich."

"Ja, das stimmt. Ich habe es sogar gesehen, als Frauchen eines Abends in die Röhre geguckt hat. Da sind Schweine und Hühner gewesen, die lagen alle aufeinander und konnten sich nicht bewegen. Und da sind böse Menschen rumgelaufen, die den Tieren nicht geholfen haben. Ich wollte in die TV-Röhre reinspringen und diesen Menschen in den Hintern beißen. Aber das ging nicht. Nun Schluss damit, kommt rein in den Garten und guckt euch die glücklichen Hühner an."

Alle Tiere stürmten in den Garten und dann sahen sie, dass auf der Wiese viele, viele, viele kleine Vögel herumrannten und Körner fraßen.

Die Müggelwaldtiere blieben erstaunt stehen, das also waren Trabbis glückliche Hühner.

"Und wie gefallen euch meine glücklichen Hühner?", fragte Trabbi die Tiere. "Ich weiß auch, dass es Vögel sind, aber ich habe ihnen den Namen Huhn gegeben, weil ich mir wünsche, dass es den Hühnern genauso gut geht wie meinen Vögeln auf der Gartenwiese."

"Wir sind damit einverstanden Trabbi und ab heute fliegen keine Vögel mehr durch den Müggelwald, sondern nur noch Hühner."