Gedanken aus Müggelheim

Von Simone Jacobius

Es ist kalt, das Wetter häufig ungemütlich, die Kontakte zu Familie und Freunden stark eingeschränkt – eine schwierige Zeit. Aber gleichzeitig auch eine kreative Zeit. Wir haben neulich ein neues digitales Format entdeckt und so anlässlich des runden Geburtstages unseres Sohnes ein großes Familientreffen am Lagerfeuer veranstaltet.

Eine witzige Sache. Ein Wald am Meer, Aussichtsplattform, Lagerfeuer mit Kissen drum herum, kleine Hütten für Zwiegespräche. Es war alles da, nur die Gäste fehlten. Wir haben uns dann rund um die Welt, so wie wir verstreut waren, eingeloggt in das Programm, sind zusammen spazieren gegangen, haben mal alle zusammen geredet, mal haben wir uns zu zweit abgesondert um zu plaudern, dann haben wir Ball gespielt oder uns Geschenke abgejagt.

Eine tolle Idee in Zeiten, wo alles so schwierig geworden ist. Selbst Leute, die nicht so computeraffin sind, sind damit klargekommen – nur manchmal sind sie gegen Bäume gerannt, zur Belustigung der anderen. Denn selbstverständlich war alles virtuell, tat also nicht weh. Denn jeder von uns saß, mit einem Drink und dem Computer bewaffnet im heimischen Wohnzimmer – auf verschiedenen Kontinenten verstreut ein tolles Familientreffen. Einzige Voraussetzung waren Kamera und Mikro am Rechner, so konnten wir uns alle live sehen. Kann ich nur empfehlen in diesen Zeiten, in denen solche Treffen reisetechnisch und von der Personenzahl her nicht möglich wären. Und das Schönste: Wir konnten uns ganz nahekommen, komplett maskenfrei. Eine kleine Einschränkung gab es: Umarmungen waren trotzdem nicht möglich. Aber darüber konnten wir großzügig hinwegsehen und hatten einen gelungenen Abend, der fast ein bisschen an eine Party erinnerte.

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