Doch keine Fähre bis Alt-Müggelheim

Senat erteilt Verlängerung der Linie F 21 eine Absage

Von Ralf Drescher

BÜRO STEFAN FÖRSTER

Die Fähre F 21 an ihrer Anlegestelle in Schmöckwitz.

Seit Jahren war sie im Gespräch, eine Verlängerung der Fährlinie F 21 (Schmöckwitz-Krampenburg) über die Große Krampe bis nach Alt-Müggelheim. Nun hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz dieser Idee eine Absage erteilt.

Im Nahverkehrsplan Berlin 2019-2023 war von der gleichen Verwaltung noch ein Prüfauftrag für eine solche Streckenverlängerung erteilt worden. „Im Bereich Alt-Müggelheim entstünde so eine optimale Verknüpfung mit der Buslinie X 69...“ so im Nahverkehrsplan.

Kurze Zeit später gab es bereits eine Probefahrt, um die grundsätzliche Realisierbarkeit der Idee zu prüfen. Am 29. April 2019, einem Montag, an dem die F 21 eigentlich Betriebsruhe hat, wurde mit Unterstützung der Weißen Flotte Stralsund, die die Fähren im Südosten Berlins im Auftrag der BVG betreibt, eine Fahrt von Schmöckwitz bis Alt-Müggelheim unternommen. Initiator war der FDP-Abgeordnete Stefan Förster, der auch dem Heimatverein Köpenick vorsteht. „Fährverbindungen sind im Raum Treptow-Köpenick eine gute Idee. Und die Schiffe unserer Fähren sind ja auch umweltfreundlich mit Solarstrom unterwegs“, sagt Stefan Förster.

Abgefahren wurde in Schmöckwitz, mit Zwischenhalt in Krampenburg und am alten Fähranleger am früheren Zeltplatz Krampe II. „Bis Alt-Müggelheim und zurück nach Schmöckwitz haben wir gut 90 Minuten gebraucht“, erinnert sich Stefan Förster, der die Daten der Probefahrt der BVG zur Verfügung gestellt hat. Die Fahrwassertiefe war ausreichend, hinter der Feuerwache in Müggelheim befindet sich eine öffentliche Grünanlage, an der ein Fähranleger gebaut werden könnte. Von dort ist die Endhaltestelle der Buslinie X 69 in zwei Minuten zu Fuß zu erreichen. Viele Müggelheimer hatten die Fähre damals in der Krampe gesehen und äußerten sich in den sozialen Medien voller Hoffnung.

„Leider haben wir von dem Projekt Fährverlängerung dann nichts mehr gehört“, ärgert sich Stefan Förster. Deshalb hat er über das Abgeordnetenhaus bei der zuständigen Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nachgefragt. Von dort kam jetzt die ernüchternde Antwort.

„Eine Verlängerung der Fähre bis zum Ortskern Müggelheim würde eine erhebliche Verlängerung der Umlaufzeit bedeuten. Da nur ein Fährschiff zur Verfügung steht, könnte diese Fähre nur noch im 90-Minuten-Takt betrieben werden. Damit wird die Attraktivität wesentlich reduziert und es wird ein Fahrgastrückgang erwartet. Aus Sicht der BVG wird daher eine Verlängerung nicht empfohlen...“ schreibt Verkehrsstaatssekretär Ingmar Streese in der Antwort an den FDP-Politiker.

Der will sich damit jedoch nicht so einfach abfinden. „Spätestens bei einer erneuten Ausschreibung der Fährleistungen sollte geprüft werden, ob für eine Verlängerung der Fährverbindung nicht ein zweites Fährboot eingesetzt werden kann. Gerade in Treptow-Köpenick wird das Wasser als Transportweg noch nicht voll ausgenutzt. Weitere Verbindungen, darunter ein Wassertaxi vom Bahnhof Treptower Park über das Gasthaus ,Zenner‘ bis zum Spreepark wären wünschenswert, sind aber bisher immer von Berufsbedenkenträgern zerredet worden“, so Stefan Förster.