Gedanken aus Müggelheim

Liebe Nachbarn und Nachbarinnen, bitte seid nicht so leichtsinnig. Gerade habe ich wieder von einem Einbruch gehört. Naja, ein Einbruch war es nicht wirklich, weil die Tür ganz einfach per Drehknauf zu öffnen ging. Als die Bewohner sich im oberen Stockwerk aufhielten, kam unten seelenruhig jemand hineinspaziert, hielt die Tür mit einer Getränkekiste offen – ein anständiger Dieb achtet immer auf den Fluchtweg – und marschierte ins Arbeitszimmer. Da lagen sämtliche Papiere und das frisch abgehobene Geld schon ordentlich parat, auch die Kamera mit den wertvollen Fotos des letzten Familienurlaubs war dabei und wurde nebst allem anderen eingesackt (siehe auch Leserbriefe S. 16). 

Als der Hausherr nach 20 Minuten hinunterging, sah er noch aus dem Augenwinkel, wie jemand aus dem Haus rannte. Da kann er womöglich noch froh sein, dass der Dieb ihm selber nichts Böses wollte.

Das Problem: Wenn die Tür einladend offen steht, handelt auch die Polizei nicht, vergibt nur eine Vorgangsnummer. Womöglich hat das auch noch Folgen für die Versicherung...

Wie einfach könnte man das abstellen. Einfach die Türen und Pforten verschlossen halten, wenn niemand sie im Blick hat. Türen mit Klinke oder Drehknauf sollten dann auch immer abgeschlossen werden – aber am besten ist es, sie gleich auszuwechseln. Wer den ganzen Tag außer Haus ist, sollte auch die Fenster geschlossen lassen. Alles andere ist quasi eine Einladung für Unbefugte. Und neben dem Verlust an Wertsachen bleibt auch das Unbehagen, dass ein Wildfremder in meinen Privatbereich eingedrungen ist, die Intimsphäre verletzt hat. Das muss nicht sein! Machen Sie es den Dieben nicht zu einfach. Immer wieder passiert es, dass solche Situationen ausgenutzt werden. Es sind nur Einzelfälle und ich will damit auch keine Panik machen, sondern nur zu umsichtiger Vorsicht aufrufen.