| 7. Jahrgang, Ausgabe 02/2001 | |
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Hans Wintoch durchlief die ganze Ausbildung, von Musikschule, Spezialschule für Musik in Halle und Hochschule für Musik in Weimar im klassischen Bereich. Nebenbei spielte er auch schon Rockmusik in verschiedenen Bands - beispielsweise der Schubert-Band, Diestelmann oder Kleeblatt. Er war aber auch gefragter Gastmusiker bei Karat, Elektra und anderen. Mit den Puhdys spielte er erst kürzlich auf der Waldbühne. 1984 trieb ihn sein Individualismus letztlich in die Solo-Karriere - mit Erfolg. Mehr als 1000 Konzerte hat der Köpenicker bereits hinter sich, sechs Platten-Alben herausgebracht.
Seine Mitgliedschaft in Rockbands wurde Hans zum Verhängnis, er flog von der Musikhochschule. Mit diversen Bands tingelte „Hans die Geige” durch den Ostblock. 1984 wurde er bester Multi-Instrumentalist der DDR, komponierte Filmmusik und tourte nach dem Fall der Mauer auch durch die westlichen Länder, wie die USA und Australien. Am meisten schwärmt er jedoch für Irland - und jetzt kommt er endlich auch einmal wieder nach Müggelheim.
Sein Auftritt wird bestimmt für jeden interessant, denn er beherrscht alle Stilrichtungen. Einfallsreich, ausdrucksstark und träumerisch, manchmal frech aber immer innig ist sein Violinspiel - virtuos und nahezu perfekt. Hans Wintoch spielt Stücke seines großen Vorbildes Johann-Sebastian Bach mit viel Ausdruck, eigene Klassikkompositionen im Stile der von ihm verehrten Violinistin Vanessa Mae, aber genauso gut Songs von Joe Cocker oder Kansas.
Am besten allerdings sind seine eigenen Lieder. Die Texte, die zum Teil seine Frau geschrieben hat, handeln von Dingen, die jeden bewegen: Liebe, Leid und Lust. Text und Geige bringen die jeweilige Stimmung auf den Punkt, untermalt von seiner rauchigen Stimme in Joe Cocker Manier. Vor allem aber sind die Texte auch so vorgetragen, dass man sie verstehen kann.
Hans die Geige ist der einzige solistisch arbeitende Rockgeiger Deutschlands. Das Repertoire von Hans Wintoch reicht von Kinderträumen (aus dem Rockmusical „Haiko der Haifisch”) über ganz alltägliche Dinge („Rhododendron”) bis hin zu gefühlvollen Romanzen. Mit seiner charmanten Moderation zieht der langhaarige Musiker das Publikum in seinen Bann. Er spielt im, mit und für das Publikum. Auch das ist ein Teil seiner Normalität. Jutta Poser
Konzert am 10. Februar, 20 Uhr in Neu-Helgoland.
Leg deine Tränen in ein Lächeln, und all dein Sehnen in ein Lied. damit kein lieblos fremdes Auge dein tiefes, bitteres Herzweh sieht. Sag‘ deinen Kummer nur dem freunde, verbirg den menschen scheu dein leid. Denn sie rauben dir mit ihren Worten selbst deines Traumes Heiligkeit. (Auszug aus dem Song „Sky”)