Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 09/2001  
September 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Mit ihrer Flosse wurde 15-Jährige Vize-Weltmeisterin

Eine gute Chance, vielleicht unter die ersten Fünf zu kommen, hatte sich Fridericke Zorn vorher schon ausgerechnet. Doch als die 15-jährige Müggelheimerin bei der Jugend-Weltmeisterschaft der Flossenschwimmer in Aguascalientes (Mexiko) als Zweitplatzierte über 50 Meter aufs Podest gerufen wurde, konnte sie ihren Erfolg kaum fassen.

„Das war richtig schön”, kommentiert sie rückblickend die Momente ihres Triumphs. Zumal auf dem Podest schon ihre Teamkameradin und Freundin Tina Hirschfeld (SC DHfK Leipzig) auf sie wartete, die den Wettbewerb in 20,60 Sekunden gewonnen hatte.

Eigentlich hatte Fridericke Zorn (21,62) nur als Dritte am Beckenrand angeschlagen. Da jedoch die vor ihr liegende Russin Jekaterina Grankina nicht zur Dopingkontrolle erschien und folgerichtig disqualifiziert wurde, durfte sich Fridericke als Vize-Weltmeisterin feiern lassen.

Begeistert war auch Bundesnachwuchstrainer Volko Kucher, der gleichzeitig Friderickes Heim-Coach beim tc fez ist: „Dass sie den Endlauf erreicht, hatte ich schon erhofft. Dass nun sogar Edelmetall dabei heraussprang, ist fantastisch!” 1000 Zuschauer waren in der Schwimmhalle Alberca Olimpica zugegen und feierten den Doppelerfolg des deutschen Teams. Die Flossenschwimmer, die in Deutschland ein wenig beachtetes Schattendasein fristen, wurden in Mexiko wie Helden behandelt.

„Nach der Siegerehrung mussten wir viele Autogramme geben. Einige ließen sich sogar mit uns fotografieren”, lacht Fridericke Zorn und wundert sich immer noch über die Euphorie der Gastgeber. Der Enthusiasmus des Publikums entschädigte für die organisatorischen Unzulänglichkeiten, unter denen die Sportler bei „VII Campeonato mundial juvenil 2001” zu leiden hatten. Ein stellenweise nur gut ein Meter tiefes Becken, handschriftliche Ergebnislisten, Tohuwabohu bei der Bahneinteilung: „Es ging teilweise drunter und drüber”, ärgerte sich Volko Kucher. Ein weiteres Problem für die Aktiven war die Höhenlage des Austragungsortes der WM. Aguascalientes liegt etwa 1700 Meter über dem Meeresspiegel, was vor allem auf den längeren Distanzen mit großen Zeiteinbußen zu Buche schlug. gra

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