An den Brücken tut sich was

An der Fahlenberg- und der Allende-Brücke schreiten die Arbeiten voran, die Lange Brücke verzögert sich dagegen

Von Simone Jacobius

Es tut sich etwas an der Fahlenbergbrücke. Das nahmen wir zum Anlass, mal wieder die Brückensituation bei der Senatsverwaltung für Verkehr abzufragen. Denn die Brücken sind immer wieder Nadelöhre für uns Müggelheimer. Egal, in welche Richtung wir den Ort verlassen, müssen wir sie überqueren. Bauarbeiten bedeuten daher oft gravierende Verkehrsbeeinträchtigungen. Da hilft es in der Regel auch nicht, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Constanze Siedenburg, Sprecherin der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, stand uns Rede und Antwort. 

Neue Fahlenbergbrücke

Nach langwierigem Abstimmungsprozess konnten inzwischen alle Voraussetzungen für den Ersatzneubau der Brücke zusammengetragen werden, insbesondere die naturschutzrechtlichen Genehmigungen. Die ersten Arbeiten zur Baufeldfreimachung und zur Errichtung der Behelfsumfahrung wurde bereits Anfang Dezember begonnen. Ab Januar 2021 werden die Arbeiten mit den Straßenbauarbeiten sowie der Herstellung der Anbindebereiche zur Gosener Landstraße Straße östlich und westlich des Gosener Kanals fortgeführt. Voraussichtlich am Ende des ersten Quartals 2021 sind die Arbeiten abgeschlossen, der Verkehr kann über die neue Trasse geführt werden.

Das Vergabeverfahren für den Ersatzneubau der Neuen Fahlenbergbrücke, einschließlich der Behelfsbrücke, wurde eingeleitet. Mit der Beauftragung einer entsprechenden Baufirma rechnet die Senatsverwaltung nach derzeitigem Stand im Frühjahr 2021. 

Im Rahmen der Errichtung der Behelfsbrücke und der Bauleistungen für den Ersatzneubau der Neuen Fahlenbergbrücke wird es voraussichtlich zu mehreren kurzfristigen Vollsperrungen des Gosener Kanals kommen. Generell ist der Kanal während der gesamten Bauphase nur auf einer Fahrrinne befahrbar

Zusammengefasst sieht die zeitliche Planung folgendermaßen aus:

  • 2020 Baubeginn der bauvorbereitenden Maßnahmen
  • 2021 Abschluss der erforderlichen Vergabeverfahren
  • Ende 2022 die Neue Fahlenbergbrücke kann für den Verkehr freigegeben werden
  • Danach: Rückbau der Behelfsbrücke

Die Gesamtkosten belaufen sich nach derzeitigem Stand auf etwa 5,7 Millionen Euro.

Weitere Informationen sind der Homepage zur Baumaßnahme zu entnehmen:

www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/infrastruktur/brueckenbau/neue-fahlenbergbruecke/

 Salvador-Allende-Brücke

Bei der Salvador-Allende-Brücke laufen gegenwärtig die Rückbau- und Abbrucharbeiten des östlichen Überbaus. Die bis zu 600 Tonnen schweren Segmente aus Spannbeton werden dafür mit Seilsägen abgetrennt auf bereitstehende Pontons abgelassen oder auch konventionell mit Abbruchbagger abgebrochen. Parallel haben bereits die Arbeiten zur Herstellung der komplexen Bohrpfahlgründung und der Baugrubenumschließung begonnen. Im Stahlwerk erfolgen bereits die Zuschnitte und Schweißarbeiten für die einzelnen Elemente, die, nachdem sie einen Korrosionsschutz erhalten haben, mithilfe von Schwerlasttransporten zur Baustelle transportiert werden. Die Bauarbeiten werden noch bis Anfang 2022 anhalten. Die Baukosten liegen weiterhin bei etwa 37 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird vom Land Berlin im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” mit Landes- und Bundesmitteln gefördert. Weitere Informationen finden Sie unter:

www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/infrastruktur/brueckenbau/salvador-allende-bruecke/

 Lange Brücke

Das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren zur Planung der Langen Brücke hat sich pandemiebedingt zeitlich etwas verzögert. Mit der Planungstätigkeit kann voraussichtlich Anfang 2021 begonnen werden. Ein genauer Zeitplan kann erst nach erfolgter Vergabe der Planungsleistungen aufgestellt werden.

Sowohl die historische Gewölbebrücke als auch die Behelfsbrücken in einem baulich schlechten Zustand befinden. Die aktuellen verkehrlichen Anforderungen können von den Brücken nicht erfüllt werden. Ein Ersatzneubau soll sowohl den gesamten Bereich der alten Brücke als auch die vorhandenen Behelfsbrücken ersetzen. Sie wird auch die angrenzenden Verkehrsflächen beinhalten. Die Gestaltung des neuen Bauwerks wird in enger Abstimmung mit dem bezirklichen Stadtplanungs-
 amt, unter anderem dem Fachbereich Denkmalschutz, erfolgen. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick wurde und wird in alle Projektphasen eingebunden. Bürgerbeteiligungsformate und Projektinformationen sind bereits vorgesehen. Sie konnten bislang – auch pandemiebedingt – leider noch nicht stattfinden. Es ist geplant, die Brücke bis 2027 fertigzustellen. Die geschätzten Gesamtkosten liegen bei 30 Millionen Euro.

Die bereits seit mehreren Monaten gesperrte außenliegende Behelfsbrücke soll innerhalb der zweiten Jahreshälfte 2021 instandgesetzt werden. Auch hier ist es aufgrund der Corona-Pandemie zu Verzögerungen gekommen. Weitere Informationen finden Sie unter:

www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/infrastruktur/brueckenbau/lange-bruecke/