Zu: „Doch kein Geburtstagsgeschenk für die Feuerwehr zum 100.?” aus MüBo 11/2020

Ich möchte gern ein paar Gedanken zu Ihrem Artikel im Müggelheimer Boten 11/2020 über den geplanten Neubau der Feuerwache und den geplanten Straßenbau äußern.

Es handelt sich um die Wiesen und Baumbestände, welche an unser Altdorf mit seinem Anger angrenzen, direkt hinter den ehemals ersten Gehöften und hinter dem Areal der Erstbesiedelung und Begründung Alt Müggelheims.

Seit meiner Kindheit kenne ich diese Grünflächen und dieses Gebiet, welches vor allem unseren Kindern und Kleinstlebewesen vorbehalten war und ist.

Eine Fläche, die unversiegelt durch Beton, unser Wasser in den natürlichen Kreislauf unseres Lebens übergehen lässt.

Die große Vielfalt in der hiesigen Vogelwelt, unzählige Kriechtiere und Insekten, machen unsere Biotope in Müggelheim zu unserem größten Gut und Schatz. Die Natur ist die Lunge unseres Lebens. Ja, auch zwei große Eichen, mit der Beherbergung von etwa 300 Arten an Lebewesen, sind für mich neben all der Monokultur, auch Teil unseres Kulturgutes. Alle Bäume und Wiesen sollten schützenswert sein und gehören zu einem gesunden Klima dazu! Wenn nun, wie beim Straßenbau geplant, direkt neben den Bäumen im großen Stil gebuddelt, planiert und alles versiegelt wird, werden die Bäume, infolge dieser Aktivitäten, später stark gefährdet sein, da sie über die Wurzelsysteme an Standfestigkeit verlieren! Andere Bäume werden später gerodet und das ist vielleicht auch hier erst der Anfang...

Die Nachfahren der Begründer Müggelheims haben vor etwa 4 Jahrzehnten aus ihren ehemaligen Ackerflächen teilweise auch Kleingärten entstehen lassen, welche in den Sommermonaten bewirtschaftet werden. Hier gibt es seit Jahrzehnten, meines Wissens nach, keine Interessengemeinschaft am Straßenbau. Das Motel hat seine Anbindung zum Müggelheimer Damm und in diesem Bereich gibt es derzeit etwa 4 Einfamilienhäuser. Nach meinen Erfahrungen könnte der Straßenbau ein Startsignal für nachfolgende Bebauungspläne im Bereich der Wiesen und derzeitigen Baumbestände werden...

Mit Sorge bemerke und beobachte ich in unserer Gesellschaft die unglaublich rasanten Bauaktivitäten, wie z.B. Hotels in Berlin seit Jahrzehnten wie Pilze aus dem Boden schießen, ohne dass auch hier der Bedarf an Wohnungen in Betracht gezogen und berücksichtigt wird und wurde. Nun gibt es in unserer Stadt eine unglaubliche Enge an Neubauten, einen großen Teil der Berliner Bevölkerung drängt es (oder sie werden und wurden gedrängt) in die Randgebiete und immer mehr Menschen suchen die Wälder und unsere Natur in Ihrer Freizeit auf und möchten sich dort erholen. Individuelles Leben, oft auch als Singledasein auf hohem Niveau, erfordert auch immer mehr Wohnungsneubau.

Wir sollten jedoch, bei allen Erfordernissen und Wünschen, immer wieder nach Alternativen Ausschau halten, um den größten Schatz, den wir Berliner, den wir Müggelheimer besitzen, unsere Natur und unser Kulturgut, zu schützen.

Da sollte schlussendlich auch die Unterbringung eines Kranautos der Köpenicker Feuerwehr und jegliche Naubauplanung, wie auch geschehen beim Neubau auf unserem denkmalgeschützten Dorfanger, kein Grund sein, nicht auch Entscheidungen solcher Tragweite abzuwägen und mit der Bevölkerung zu kommunizieren, bevor etwas unwiederbringlich zerstört wird, was ja bekanntlich allen Menschen gehört.

Ich wünsche allen ein gutes Jahr 2021.

 

Mit freundlichen Grüßen Bettina Weidisch

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