Die Spatzenhorde im Futterhäuschen

Von Ingrid Zweiniger

Auf einem Grundstück im Müggelwald gibt es zwei Holzhäuser. Im großen Haus leben die Menschen und in dem kleinen Haus holen sich die Vögel ihr Fresschen.

Für Trabbi und Fritzi war das im Winter, wenn die Vögel gefüttert wurden, immer ein großes Erlebnis. Denn so viele verschiedene Vögel konnten sie sonst nie auf einem Haufen sehen. In diesem Jahr war etwas besonders komisch. Eine besondere Vogelsorte hatte es auf das Vogelfresshäuschen abgesehen. 

Fritzi lief durch den Garten und suchte ihren Trabbi. „Trabbi, wo bist du? Bist du wieder im Wald unterwegs und machst deine Hunderunde, oder bist du bei Walli dem Wildschwein um mit ihr zu quatschen? Na, das wird noch eine Weile dauern, bis mein Köter kommt.”

Fritzi machte es sich unter einem Baum in der Nähe des Vogelhäuschens bequem. Nach einer Weile kam Trabbi.

„Na da bist du ja endlich, ich habe heute lange auf dich gewartet. Wo warst du denn?”

„Ich war bei Walli, ich wollte mal ein bisschen quatschen und sie vor allen Dingen fragen, wie es der ganzen Rotte geht. Denn die Tiere haben es im Moment auch nicht leicht. Jedenfalls die Tiere, die in der freien Natur leben. Weißt du auch warum, Fritzi?”

„Na ich bin doch nicht dumm. Die Tiere haben Schwierigkeiten etwas zu Fressen zu finden, weil alles zugeschneit und zugefroren ist. Stimmt‘s, Trabbi?”

„Ja, das stimmt Fritzi, mein schlaues Kätzchen. Aber du hast doch bestimmt wieder etwas auf dem Herzen, denn sonst hättest du doch nicht so sehnsüchtig auf mich gewartet, oder?”

„Ja, das stimmt Trabbi. Meine Frage an dich ist, hast du schon mal die Vögel beobachtet, die in unser Vogelhäuschen kommen um sich ihre Sonnenblumenkerne zu holen?”

„Ja, habe ich und ich werde dir auch sagen, was mir in diesem Winter besonders aufgefallen ist. Da sitzen auf einmal mindestens 20 bis 30 Vögel im Häuschen und auf der Erde und picken ihre Sonnenblumenkerne. Frauchen hat die Vögel gezählt und sie sagt, sie ist erstaunt, denn so etwas hat sie auch noch nie gesehen – und ich auch nicht. Ich sage dir Fritzi, das ist eine richtige Vogelflutwelle. Und jetzt willst du vielleicht auch noch wissen, wie diese Vögel heißen?”

„Ja, das will ich, denn ich bin neugierig darauf zu erfahren, was diese Tiere für einen Namen haben.”

„Also Fritzi, die Vögel heißen Sperlinge oder wie die Berliner sagen: Spatzen. Ich finde, der Name Spatz ist lustig und deshalb sage ich Spatz. Diese Vögel waren vor einigen Jahren dabei auszusterben. Das heißt, es gab nur noch ganz, ganz wenige Spatzen. Aber zum Glück sind sie nun wieder da und sie leben weiter auf unserer Erde. Du siehst, sie fühlen sich wohl und holen sich bei uns und in anderen Vogelhäuschen ihr Futter.”

„Danke für deine Unterrichtsstunde, Trabbi. Ich freue mich schon auf den nächsten Winter, wenn die Spatzenhorde wieder bei uns einzieht.”