Müggelheim hat entschieden

Große Beteiligung an Umfrage zur Gestaltung der Gasdruckregelstation

Von Lutz Melchior, MHV-Vorsitzender

Wie wir bereits berichteten, wird das Gebäude der Gasdruckregelanlage an den alten Standort in der Mitte unseres Dorfangers zurückversetzt. Die Bewohner Müggelheims haben nun in der Frage der Fassadengestaltung entschieden.

Der Müggelheimer Heimatverein (MHV) hatte dazu drei Vorschläge erarbeitet und sie in der Märzausgabe des Müggelheimer Boten mittels eines Flyers vorgestellt. Neben der Gestaltung der Fassade mit Graffiti-Malerei wurde das Verbergen der Fassade durch planmäßigen Bewuchs gezeigt und als dritte Variante die Gestaltung der Fassade durch aufgemaltes Fachwerk als optische Täuschung kombiniert mit einem teilweisen Bewuchs vorgestellt. Wir baten die Müggelheimer und Müggelheimerinnen um ihre Meinung. Unsere Umfrage ist seit dem 18. April beendet und wir können heute bereits über das Ergebnis informieren.

Die meiste Zustimmung erhielt Vorschlag 3, aufgemaltes Fachwerk kombiniert mit einem teilweisen Bewuchs (siehe Foto). 69 Prozent aller abgegebenen Stimmen votierten für diese Variante, gefolgt von Vorschlag 1, der Graffiti-Malerei, mit 23,6 Prozent und an dritter Stelle der vollständigen Verhüllung durch Bewuchs mit 7,4 Prozent.

Konkret ist hier die Idee, die Fassade in Anlehnung an die Architektur des Außenmuseums durch eine Bemalung als Fachwerkkonstruktion mit Ziegelmauerwerk und mit Holztoren zu gestalten. Zusätzlich wird an verschiedenen Stellen ein Drahtgeflecht mit Efeu berankt. So wird dem Betrachter optisch vorgetäuscht, er habe ein bewachsenes Fachwerkgebäude vor sich, ähnlich der bewachsenen Scheune auf dem Baeyer-Hof und passend zu unserem Außenmuseum.

Der MHV freut sich sehr über die große Anteilnahme und Rückmeldung. Insgesamt äußerten sich mehr als 300 Einwohner zu den Vorschlägen. Wir danken allen, die sich an der Umfrage beteiligt haben und unserem Aufruf gefolgt sind. Ein besonderer Dank gilt dem Sozialbündnis Müggelheim e.V. und Irene Kruschke, die durch persönliche Befragung viele Müggelheimer Stimmen einsammelte. Neben der Abgabe ihres Votums machten die Leute Vorschläge zur Umsetzung der präferierten Variante oder gaben Hinweise, wie man den Vorschlag ausgestalten könnte. Beispielsweise erhielten wir einen konkreten Vorschlag zur Eignung von bestimmten Pflanzen als Fassadenbewuchs. Mehrfach erhielten wir Emails, in denen die Menschen sich positiv dazu äußerten, dass sich Bezirksamt und NBB Netzgesellschaft in der Sache bewegt haben und auf unsere Proteste und Aktivitäten mit Kompromissbereitschaft reagiert haben. Der O-Ton dabei war „ …wir hatten nicht gedacht, dass da überhaupt etwas dran zu machen ist.“ Zeigen doch diese Reaktionen zum einen eine gewisse Politikverdrossenheit, aber auch Zufriedenheit darüber, durch aktives Handeln, Verbesserungen erreichen zu können. Gefreut hat sich der Vorstand des MHV auch über den vielseitigen Zuspruch zur Arbeit des Vorstandes in dieser Thematik.

Wie sehen die nächsten Schritte aus? 

Bezirksbürgermeister Oliver Igel informierte mich darüber, dass die Baugenehmigung zur Rückversetzung des Gebäudes nunmehr seitens des Bauamtes erteilt wurde. Es ist zu erwarten, dass die NBB Netzgesellschaft als Bauträger nach Ende der Heizperiode mit den Arbeiten beginnt. Parallel werden wir im MHV die gewählte Variante im Detail ausarbeiten. Abstimmungen mit dem Denkmalschutzamt gehören ebenfalls dazu. Oben an steht jedoch zunächst die Ermittlung der zu erwartenden Kosten und die Suche nach Möglichkeiten zur Finanzierung des Fassadenprojekts. Denn Bestandteil des vereinbarten Kompromisses war, dass Müggelheim die Finanzierung der Fassadengestaltung in Eigenregie stemmt. Wir werden weiter über den Fortschritt informieren.

Seien Sie herzlich gegrüßt!