Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 09/2002
September 2002

Inhalt
Richtfest in Neu-Helgoland
Dritter Supermarkt sorgt für Unruhe
Termine: Erntefest und Heimatverein
Resolution des Umweltkreises
Neue Schulleiterin steht für Konsequenz und Kooperation
Offener Brief an die BVG
Müggelheim spendet für die Flutopfer!
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Nachrichten aus Gosen
Müggeclub
Kleinanzeigen
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheimer Bote
 

Offener Brief an die BVG

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Bewohner von Müggelheim bin ich sehr stark vom ÖPNV, insbesondere von der Buslinie 169, abhängig und benutze daher hin und wieder auch die Nachtlinie N69.

Über diese Nachtlinie habe ich mich schon des Öfteren geärgert, aber meine letzte Fahrt damit brachte das Fass endgültig zum Überlaufen. Bitte lassen Sie mich die Umstände erläutern.

Am Sonntag, den 14. Juli um 1:30 Uhr wollte ich mit dem Nachtbus vom Schlossplatz Köpenick bis nach Müggelheim fahren. Aus mir unerklärlichen Gründen werden seit sechs Jahren, in denen ich in Müggelheim wohne (und höchstwahrscheinlich auch schon davor) Kleinbusse von privaten Taxi-Unternehmen auf der Linie eingesetzt. So wartete auch letzte Nacht ein für die Beförderung von Rollstuhlfahrern vorgesehener Telebus am Schlossplatz. In dem Bus, der über fünf Sitzplätze (zzgl. Fahrer) verfügte, waren insgesamt zwölf Fahrgäste untergebracht, die Mehrzahl von ihnen stand. Für Stehplätze ist ein Fahrzeug dieser Art gar nicht zugelassen.

An dieser Stelle möchte ich ausdrücklich betonen, dass es hier nicht darum geht, den Fahrer des Busses wegen mangelnden Risikobewusstseins anzuschwärzen. Einerseits hätte es sich als sehr schwierig erwiesen, die fünf stark angetrunkenen, stehenden Fahrgäste zu überzeugen, aus Sicherheitsgründen auszusteigen. Andererseits hätte sich mit dem nächsten Bus die Lage nicht verbessert. Vor etwa einem Jahr habe ich an einer Haltestelle auf derselben Linie über 1¼ Stunde gewartet, da ein Nachtbus wegen Überfüllung die Haltestelle gar nicht angefahren hatte.

Mir geht es in diesem Schreiben darum, Sie darauf aufmerksam zu machen, dass die Kapazitäten auf der Linie N69 längst erschöpft sind und Sie darum zu bitten, die Konsequenzen zu ziehen, in dem Sie größere Busse einsetzen, und zwar aus folgenden Gründen:

- Die Einwohnerzahl Müggelheims hat sich mittlerweile von gut 3000 (1994) auf über 5000 (1999) nahezu verdoppelt. Der Bedarf an Fahrten mit dem Nachtbus ist also ausreichend vorhanden.

- Andere Köpenicker Nachtlinien wie z.B. N61 werden auch mit größeren Bussen bedient, obwohl dort weit weniger Fahrgäste einsteigen als nach Müggelheim. Aufgrund der oben beschriebenen Situation wird die BVG evtl. erreichen, dass immer mehr Fahrgäste wieder auf den privaten Pkw umsteigen. In diesem Fall tragen Sie eine Mitverantwortung an Unfällen auf dem Müggelheimer Damm.

- Für 56 Euro im Monat kann man mehr Fahrkomfort und Sicherheit erwarten als es momentan der Fall ist. Daher bitte ich Sie eindringlich, die Linie N69 mit größeren Bussen zu bedienen. Sollte dies in absehbarer Zeit nicht geschehen, sehe ich mich gezwungen, Ihnen die Taxifahrten für den Heimweg in Rechnung zu stellen, da ich kein Auto besitze und ein Sicherheitsrisiko wie letzte Nacht nicht noch einmal in Kauf nehmen werde. Über eine Antwort wäre ich Ihnen dankbar.

Mit freundlichem Gruß André Wendt


Antwort der BVG

. . . Ihren Unmut über die Vorgänge am 14.7.02 können wir verstehen und möchten uns für die Ungelegenheiten entschuldigen. Wir haben Ihre Eingabe an den Unternehmensbereich Omnibus und den Fachbereich für Angebotsplanung zur Kenntnisnahme und zur Auswertung weitergeleitet und um eine Stellungnahme gebeten. Im Ergebnis der Auswertung können wir Ihnen mitteilen, dass der zurzeit auf der Nachtlinie N69 eingesetzte Fahrzeugpark durch größere Omnibusse ersetzt wird, um durchgängig alle Kunden befördern zu können. Die Umsetzung kann allerdings nicht unmittelbar erfolgen, weil mit dem privaten Vertragsunternehmen, das die Linie N69 bedient, kurzfristig die logistischen Fragen hinsichtlich der dort zur Verfügung stehenden Fahrzeugkapazität geklärt werden müssen. Wir bitten hierfür um Verständnis. Uns wurde eine Umsetzung innerhalb der nächsten Wochen in Aussicht gestellt.

Wir hoffen, dass Sie in Zukunft mit Ihrer BVG wieder zufrieden sein können, danken für Ihren kritischen Hinweis und wünschen Ihnen und allen unseren Kunden stets gute Fahrt mit unseren Bussen und Bahnen.

Mit freundlichen Grüßen, Fischer