Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 7/2005
Juli 2005
Müggelheimer Bote

Inhalt
Dorfanger soll schöner werden
Stadtjäger soll Wildschweinen den Garaus machen
Angerfest mit Höhen und Tiefen
Wermutstropfen beim Kita-Sommerfest
Müggelheimer Kinder sind die Stars!
Musikschüler: Von der Ballade bis zum Boogie
9. Oldtimer-Rallye mit eingebauten "Gemeinheiten"
Arbeitgeber in und um Müggelheim: Im Dienste der Kunden
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheim im Internet
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Müggelheimer Bote
 

Angerfest mit Höhen und Tiefen

Regen machte einen Strich durch die Rechnung

von Simone Jacobius

Petrus hatte nur halb ein Einsehen mit uns. Das Angerfest fiel an einem Tag buchstäblich ins Wasser – deswegen war die Besucherzahl zum Festumzug auch bedeutend geringer als in den Vorjahren. Dennoch hatten die Teilnehmer des Umzuges Glück im Unglück: Die Wolkenlücke war gerade so groß, dass sie für den halbstündigen Umzug reichte. Zwar goss es vorher und unmittelbar danach in Strömen, aber das tangierte die Aktiven dann nur am Rande.

Originell: Alleinunterhalter mit seinem Marionetten-Orchester auf dem Anger.

„Na die sind ja toll“, sagte eine ältere Dame bewundernd am Rande des Umzuges. Und ein junges Pärchen swingte begeistert im Takt. Der Rhythmus, der ins Blut ging, kamvon einer kunterbunten lustigen Truppe: den „Samba Kids“. Mit ihren Trommeln, Rasseln und der knallbunten „Teddy-Kleidung“ sorgten sie für Stimmung beim diesjährigen Festumzug. Der Wirtschaftskreis Müggelheim hatte die Truppe extra für den Umzug gesponsert. Historische Trachten, die Hauptmannsgarde, Müggelheimer Gewerbetreibende und die örtlichen Vereine präsentierten sich wieder auf originelle Weise. Da wurde kostenlos Wein ausgeschenkt, es wurden Bonbons und Luftballons geschmissen, Pröbchen verteilt und vieles mehr.

Eröffnet wurde das diesjährige Angerfest bereits am Freitag mit der Winzernacht auf dem Genzler-Hof. Die Gruppe „Centric“ sorgte für Stimmung. Es wurde fleißig das Tanzbein geschwungen, Winzer Haigis konnte seinen Wein an den Mann/die Frau bringen und man hielt hier ein Pläuschchen und dort – Müggelheim ist halt ein Dorf und zu solchen Festivitäten trifft man auf Unmengen an Bekannten.

Für die Kinder zog wieder die kleine Eisenbahn ihre Runden. Fotos: Jacobius

Auf dem Dorfanger ging es dagegen am folgenden Sonnabend noch etwas verhalten zu – lag es am Restalkohol der Winzernacht? Oder vielleicht auch daran, dass es immer weniger reizvolle Stände gibt? Zwar wurde in diesem Jahr etwas mehr für die Kinder geboten – Eisenbahn, Ponyreiten, Ballwerfen, Dartspiel und das nachmittägliche (sehr schöne) Kinderprogramm. Doch ansonsten regten die Stände nicht zum Bummel an. Man hielt sich an seinem frischgezapften Bierchen fest, lauschte der Musik und plauderte kurz mit anderen Besuchern. Oder man machte einen Spaziergang zum American Car Club, der zum Tag der offenen Tür eingeladen hatte – mit Live-Musik und den tollsten Ami-Schlitten. Hier brannte die Luft!

Bei der Freiwilligen Feuerwehr ging es dagegen etwas ruhiger zu. „Wir haben es leider versäumt, unseren Tag der offenen Tür rechtzeitig groß anzukündigen. Außerdem halten sich die wenigen Besucher in diesem Jahr doch eher auf dem Anger auf”, bedauerte Wehrleiter Torsten Pokowietz. Im nächsten Jahr will er eventuell die Konsequenz daraus ziehen: einen vom Angerfest losgelösten Tag der offenen Tür. Aber das muss erst noch besprochen werden. Dennoch war es für jeden schade, der nicht den Weg zur Wache gefunden hatte. Es wurde eine Menge geboten mit Fahrrad-Parcour, Fahrrad-Codierung, Hüpfeburg, Bastelecke und vielem mehr. Natürlich hatten die Kameraden auch wieder ihren Grill angeschmissen.

Pascal Baillon aus Erkner gewann in seinem „Hai”.

Am Sonntag ist nicht nur der Festumzug fast ins Wasser gefallen. Auch das Seifenkistenrennen wurde fast zu einem Unterwasserrennen. Sechs flotte Kisten nahmen in diesem Jahr an dem Rennen auf der Straße 605 teil. Selbst ein 70-Jähriger aus Erkner brauste den Hang hinunter, gemeinsam mit seinem kleinen Enkel, dem mit fünf Jahren jüngsten (aber nicht dem langsamsten) Rennfahrer.

Titelverteidiger Philipp Gagern konnte seinen Pokal in diesem Jahr nicht wieder mit nach Hause nehmen: der Wanderpreis ging an den Erkneraner Pascal Baillon in seiner Haifisch-Kiste. Übrigens gab es in diesem Jahr erstmals eine Premiere. Da die Kisten so schnell waren, und an der Absperrung zum Ludwigshöheweg fast alle bremsen mussten, wurde die Absperrung zum Entscheidungsrennen kurzerhand beiseite geschoben und die Fahrstrecke so in den Hornbacher Weg hinein verlängert.

Klaus Volkmer, der Senior unter den Fahrern.

Das Rennen ist immer wieder ein Erlebnis, schade, dass es so wenig Aktive gibt. Vielleicht würde es helfen, im Dorfklub mal einen Seifenkisten-Workshop anzubieten?

Alles in allem war es wieder ein sehr erlebnisreiches Wochenende, das der Heimatverein auf die Beine gestellt hatte. Allen Mitwirkenden sei an dieser Stelle herzlich gedankt.