Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 7/2006
Juli 2006
Müggelheimer Bote

Inhalt
Freie Fahrt für Radler
Kirche und Kutsche en miniature
Stimmung wie auf der Fanmeile: Weinverkostung kam gut an
Angerfest: Von Dudelsackklängen und "Kinderhändlern"
Anwohner und Vereine wehren sich gegen Paul-Rahn-Straße
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Gedanken aus Müggelheim
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Heimatverein
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Müggelheimer Bote
 

Von Dudelsackklängen und „Kinderhändlern“

Rückblick auf den diesjährigen Fest-Höhepunkt

von Simone Jacobius

Gemütlich und beschaulich gings beim Anglerverein zu - wie sie halt so sind, die Angler.

Der Dorfanger war fest in Kinderhand. Da es zum Angerfest keinerlei Angebote für die mittleren Kinder gab, hatten sie sich diesmal wieder selbst ihren Flohmarkt organisiert - mit mehr Teilnehmern als in den Jahren davor. Auf Decken und kleinen Tischen boten sie ihre ausrangierten Spielwaren feil - und verkauften zudem noch Lose oder machte kleine Gewinnspiele. Not macht halt erfinderisch. So manch einer hat sein Taschengeld dabei üppig aufbessern können.

So eine Erfrischung kam gerade recht bei den hochsommerlichen Temperaturen zum Festumzug. Doch das Auto von Sylvia Schipke wurde nicht nur gekrönt von einer Riesen-Eiswaffel. Der Beifahrer verteilte auch freizügig ganz reeles Eisgekühltes.

Dabei sind sie noch mit solch einfachen Dingen glücklich zu machen - Lose, Glücksrad, Pfeilwerfen, Torwandschießen (hätte super zur WM gepasst) oder Büchsen werfen. Letztlich sind‘s die alten Kinderspiele, die schon wir Erwachsenen kannten und bei denen auch wir uns hin und wieder noch heute gegenseitig herausfordern. In den Jahren davor hatte der Wirtschaftskreis immer für eine Kinderaktion gesorgt, doch der wollte sich auch einfach einmal selbst darstellen (was ja eigentlich auch der Sinn der Wirtschaftskreises ist).

Auch die Vereine präsentierten sich beim Festumzug, wie die Kanuten und die Karate-Kids. Anschließend gab es noch eine Karate-Vorführung auf dem Anger.

Ansonsten flanierte man herum, guckte hier ein bisschen, informierte sich dort ein bisschen. Und vor allem die beiden Bierstände waren dicht umlagert aber auch die „Fressstände“ dürften auf ihre Kosten gekommen sein. Untermalt von flotter Bühnenmusik saß es sich auch gemütlich in der Sonne. Auch das Kinderprogramm für die Kleinsten kam wieder gut an. Doch ab 10 Jahren ist man eigentlich schon zu „alt“ dafür. „Ist doch nur was für Babys“, gab dann auch ein Steppke seinen Kommentar ab.

Die Kleingärtner präsentierten eine richtige Terrasse auf ihrem Anhänger - mit Blumenkästen und Sonnenschirm. Eine schöne Idee.

Hoch her ging es trotz Fußball-WM auch bei den Winzernächten. Nach dem Eröffnungsspiel der Deutschen füllte sich der Genzlerhof, die restlichen Spiele konnten wieder per Beamer an der Leinwand verfolgt werden. Ein paar Unermüdliche pendelten dann auch immer zwischen Tanzfläche und Leinwand hin und her.

Die Sambakids sorgten, auf Initiative des Wirtschaftskreises für Stimmung. Mit heißen Rhythmen zogen sie mit ihren Baströckchen um den Anger.

Insgesamt war es wieder ein schönes Fest. Man trifft sich halt, plaudert hier und plaudert dort, wie bei einem großen Gartenfest. Vielleicht sollte man über das mangelhafte Angebot an Marktständen hinwegschauen und sich mehr auf das fröhliche Miteinander einlassen.

Rekordbeteiligung bei den flotten Flitzern. Kinder und Eltern haben in diesem Jahr fleißig gearbeitet. Fotos: Jacobius

Das Miteinander kam besonders gut beim diesjährigen Festumzug zur Geltung. Neben den altbekannten Bildern präsentierten sich auch neue Gruppierungen, bzw. sie präsentierten sich bildhafter. So stellten die Kleingärtner auf ihrem Wagen eine nette Kleingartenterrasse dar, die Angler fuhren auf der Jolle um den Anger, Café 1 spendierte Eistüten aus seinem Eiswaffel-Auto und erstmals war auch eine mittelalterliche Band mit dem umtriebigen Jan Preißler dabei (der inzwischen in drei oder vier Bands spielt). In diesem Falle spielte er auf einem Dudelsack. Für Stimmung sorgten bereits zum zweiten Mal die Sambakids, die auf Initiative des Wirtschaftskrises am Festumzug teilnahmen. Bonbons, Gummitiere und Lutscher flogen durch die Luft, Wein wurde kostenlos ausgeschenkt und so mancher Luftballon flog in die Lüfte. Schade, dass der Anger nur so klein ist...

Schade war auch, dass der Pokal beim Seifenkistenrennen nicht nach Müggelheim zurückgeholt werden konnte. Bei einer Rekordbeteiligung von 13 Kindern gewann den ersten Platz und somit den Pokal erneut ein Erkneraner. Also auf ein Neues: Im nächsten Jahr treten wir Müggelheimer mit noch mehr Kindern an - das Ding muss doch zu knacken sein!