Müggelheimer Bote
14. Jahrgang, Ausgabe 2/2008
Februar 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Vandalismus: Graffitis am häufigsten
Radfahren ist gut - sicher fahren ist besser
Ohren- und Augenschmaus beim 2. Müggelheimer Kulturwochenende
Zwei- und Vierbeiner auf "Leckerli-Tour" im Müggelwald
Wetterfrosch tanzt im Kaniswall
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
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Geschichten aus dem Müggelwald

Der Freund der Müggelwaldtiere hat uns verlassen

von Ingrid Zweiniger

Strolch ist tot. Onkel Susi rennt weinend durch den Garten. „Wer kann mir denn nur helfen! Bitte, bitte, ich brauche Hilfe, mein bester Kumpel ist gestorben.”

Die Vögel sitzen in den Sträuchern und hören ihr zu. „Die Katze sieht aber traurig aus. Was hat die denn nur?” fragt ein kleines Vögelchen seine Vogelmama. „Na, hast Du nicht gehört, die Katze ist traurig, weil Strolch gestorben ist. Susi und Strolch waren die besten Freunde”, sagte die Vogelmama. „Mama, bitte, bitte, können wir ihr nicht helfen?”

„Also, pass mal auf, mein kleines Piepchen, einer Katze kann kein Vogel helfen, denn, das weißt du noch nicht, eine Katze frisst Vögel. Du musst aufpassen, dass du ihr nicht zu nahe kommst.”

Nun wurde das kleine Vogelkind traurig und fing an zu weinen. Als es sich beruhigt hatte, flog es durch den Garten.

„Hallo Onkel Susi, hörst du mich? Meine Mama sagt, ich darf dir nicht helfen. Aber ich fliege jetzt in den Wald zu den Tieren und sage ihnen, dass sie zu dir kommen sollen.”

Onkel Susi musste nicht lange warten. Plötzlich stand der Fuchs vor seiner Gartentür. „Was willst du denn hier?”, rief Onkel Susi. „Mich hat ein Vögelchen zu dir geschickt, weil du Hilfe brauchst. Also wie kann ich dir helfen?”

Onkel Susi freute sich. Sie ging zu dem Fuchs, umarmte ihn und lief mit ihm in die Tannenhecke. Dort hatten sie ihre Ruhe und Susi konnte dem Fuchs erzählen, was sie bedrückte. Viele Stunden sprachen die beiden Tiere miteinander, dann wurde es ruhig in der Tannenhecke. Fuchs und Katze waren eingeschlafen.

Als sie wach wurden, stand Walli das Wildschwein am Zaun und rüttelte am Gartentor. „Lasst mich mal rein. Ich habe von dem kleinen Vögelchen gehört was passiert ist.” Onkel Susi lief nach vorne und öffnete das Gartentor. Wildschwein Walli kam in den Garten. Sie umarmte Onkel Susi und streichelte ihn. Dann setzte sie sich zu den beiden in die Tannenhecke.

Die Tiere hatten viel zu besprechen, dann nun ging es darum, den besten Freund zu verabschieden.

„Irgendwann müssen wir alle einmal sterben”, sagte Walli das Wildschwein, „und was haltet ihr davon, dass wir uns im Tierhimmel wiedertreffen?”

„Das ist eine gute Idee”, sagten Onkel Susi und der Fuchs, „und wir glauben, die anderen Tiere wünschen sich das auch.”

Als das traurige Gespräch in der Tannenhecke zu Ende war verabschiedeten sich der Fuchs und Walli das Wildschwein von Onkel Susi.

„Wir kommen wieder”, sagten beide und liefen in den Wald zurück.

Nach ein paar Tagen standen alle Tiere des Müggelwaldes vor dem Gartentor. Wildschweine, Füchse, Rehe, Hasen, Eichhörnchen und viele Vögel. Auch Hunde und Katzen aus der Nachbarschaft waren gekommen. Jedes Tier hatte eine kleine Blume im Maul oder im Schnabel. Diese Blume legten alle in die Tannenhecke. „Wir werden dich nicht vergessen. Du warst unser bester Freund”, riefen alle Tiere. Dann gingen sie zurück in den Müggelwald.