Müggelheimer Bote
8. Jahrgang, Ausgabe 11/2001  
November 2001 Home  |  Archiv  |  Impressum


Mehr Schutz für den Anger durch Erhaltungssatzung

Für Berlins einzigen rautenförmigen Anger reicht Denkmalschutz allein nicht mehr aus. Aus diesem Grund erarbeitet das Stadtplanungsamt zurzeit eine Erhaltungssatzung für den Dorfkern. Sie soll spätestens im kommenden Frühling verabschiedet werden. Müggelheim wäre dann der zehnte Ortsteil im ehemaligen Bezirk Köpenick, der einen solch weitreichenden Schutz erhält. Damit wird nicht zum Ensemble passenden Extravaganzen künftig ein Riegel vorgeschoben. Das Masche-Gehöft (Foto) ist eines der denkmalgerecht sanierten Vorzeigeobjekte des Angers. Siehe Artikel. Text/Foto: Jacobius

Nahversorgungszentrum mit Discounter an der Straße 635 geplant

Müggelheim bekommt seinen lange geforderten Discounter. Am Müggelheimer Damm Ecke Straße 635 soll eine kleine Nahversorgungseinrichtung entstehen. „Wir gehen davon aus, dass wir noch in diesem Jahr die Baugenehmigung für das Vorhaben erteilen“, sagt Hans Grashoff, rechte Hand des Stadtplanungs-Stadtrats Oliver Scholz. Ein positiver Bauvorentscheid liegt bereits vor. Investor ist die Gesellschaft für Unternehmensberatung und Projektentwicklung (GUP) in Thüringen. Wenn der Winter mitspielt plant der Bauherr, den neuen Markt bereits im Frühsommer eröffnen zu können.

Zwar gab es auch an diesem Standort die altbewährten Probleme mit dem Magerrasen, der Biotop-Status genießt. Doch durch das Angebot umfangreicher Ersatzmaßnahmen hofft die GUP jetzt, dass dem Ausnahmeverfahren nach Naturrecht nichts mehr im Wege stehe. Zurzeit ist dieses Areal noch zur Koppel umfunktioniert und die Schimmel von Hans Beeskow weiden darauf.

Auf dem etwa 9000 m2 großen Grundstück sind zwei Häuser mit Satteldach und Vordach geplant, zwischen denen 80 bis 85 Parkplätze liegen. In das größere der beiden Häuser (900-950 m2) zieht der Discounter „Norma” ein. Ebenso eine Filiale des Bäckers Lehmann, bekannt aus dem Müggelpark Gosen und ein Fleischer, der noch gesucht wird. Fest steht auch, dass ein Geschäft mit einem Mischsortiment aus Spiel-, Haushalts- und Schreibwaren dort einzieht.

Für das zweite Haus bestehen bereits Verträge für eine Filiale der Drogeriekette „Schlecker”. Außerdem wird Getränke Hoffmann von seinem bisherigen Domizil umziehen in die größeren Räumlichkeiten. Für zwei kleinere Läden mit 50 bis 70 m2 werden noch Mieter gesucht. Der GUP schweben beispielsweise ein Blumen- und ein Zeitungsladen vor.

Seit dem Frühjahr 2000 feilt die GUP an ihrem Nahversorgungs-Konzept. „Müggelheim hat auf jeden Fall die richtige Größe für einen zweiten Lebensmittelladen“, ist sich Steffen Weber, Niederlassungsleiter der GUP in Cottbus sicher. Eine in der Größe vergleichbare Gemeinde von mehr als 6000 Einwohnern in Brandenburg würde mindestens drei Lebensmittelläden besitzen. Durch Gosen bedingt würden in Müggelheim zwei ausreichend sein, aber für die sei das Konzept tragfähig, ist sich Weber sicher.

Patrick Leher, Inhaber von Superspar, sieht den neuen Markt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Ich denke, einen Discounter, der zwar preiswerter ist, aber nicht alles hat und ein Supermarkt können sich ergänzen”, sagt er. Von aller Konkurrenz sei ihm „Norma” am liebsten gewesen, auch wenn es an seinem Umsatz nicht spurlos vorüber gehen werde. „Aber ich denke, dass wir durch diesen Discounter wieder einige Kunden für Müggelheim zurückgewinnen, die ansonsten bei Aldi, Real oder Kaufland eingekauft haben”, sagt Leher. Der Kunde werde dann unterscheiden können, ob er preiswert einkaufen wolle, oder qualitativ gut und vielfältig. Oder sogar das eine da, das andere dort.

Auch Weber setzt auf eine gute Ergänzung des Bestehenden durch die neuen Geschäfte. Im Frühsommer soll alles feierlich eröffnet werden. Die GUP hat bereits Erfahrungen mit Nahversorgungseinrichtungen. Unter anderem hat sie in Pankow, Treptow und Zeuthen gebaut. sip

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