Müggelheimer Bote
11. Jahrgang, Ausgabe 8/2005
August 2005
Müggelheimer Bote

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Der Vogel des Jahres 2005 ist der Uhu

von Marianne Schäfer

Bäume oder Pflanzen des Jahres werden nicht nur zur besonderen Beachtung ausgesucht wenn sie vom Aussterben bedroht sind, sondern auch, wie in diesem Fall, wenn dank gezielter Hilfsprogramme, die Populationen wieder gesichert ist. Der Uhu lebt heute wieder fast bundesweit an geeigneten Orten. Der Naturschutzbund NABU und der Landesverband für Vogelschutz haben für 2005 diese Wahl getroffen, betonen aber, dass der Uhu weiterhin schutzbedürftig sei.

Der Uhu gehört zu den Greifvögeln und ist die größte europäische Eule. Er ist etwa so groß wie ein Bussard, wirkt jedoch wegen des lockeren Gefieders größer und dicker. Kopf, Rücken- und Flügelgefieder sind rost- bis dunkelbraun mit dunkleren Tupfen gemustert, Brust, Bauch und die Ständer sind heller. Auffällig sind der dicke Kopf mit großen, fast waagerecht getragenen Federohren und die orangeroten Augen.

Das Flugbild ist auch bussardähnlich, doch durch die langen Flügel, (1,70 – 1,80m Spannweite) den großen Kopf und den geraden, wie abgeschnittenen, kurzen Schwanz gekennzeichnet. Der Flug ist geräuschlos.

Seine Stimme ist ein sehr tiefes, und bei nächtlicher Stille weithin vernehmbares „Wuhoh“. Durch diesen Ruf hat er seinen Namen „Uhu“ erhalten. Der wissenschaftliche Name ist: „Bubo bubo“. Ich erinnere mich, in meiner Kindheit hier in Müggelheim, diesen besonderen Ruf gehört zu haben. Der Uhu ist ein Jahresvogel, welcher vorwiegend zerklüftete, schwer zugänglichen Gebirgsgegenden mit Felshöhlen und steinigen Abhängen, und urige Waldbrüche bewohnt. Er kommt aber auch manchmal in Waldgebieten und in der Nähe von Ortschaften vor. Bevorzugt sind die Alpen, die Mittelgebirge Süd- und Westdeutschlands, aber auch in Südwesteuropa und Nordafrika, über den europäischen Kontinent ostwärts bis nach Sibirien, Südindien und Südchina.

Uhupaare leben meist in Dauerehe. Sie brüten in Fels- oder Baumhöhlen und benutzen auch mal alte Horste anderer Greifvögel. Sie bauen kaum ein Nest. Die zwei bis selten fünf reinweißen Eier legt das Weibchen direkt auf den Boden. Die Brutzeit beträgt etwa 35 Tage. Das Dunenkleid der Jungvögel ist schmutzig weiß und die Nestlingszeit beträgt auch etwa 35 Tage.

Der Uhu benötigt ein großes Jagdgebiet. Meistens abends oder nachts werden bevorzugt kleine Säugetiere, von der Maus über Eichhörnchen, auch Krähen und kranke kleine Säuger bis zu Insekten erbeutet. Vögel werden gerupft, Kleinsäuger gleich so verschlungen. Früher wurde der Uhu als „schädlich“ betrachtet, weil er kleine Pelztiere erbeutete. Er wurde abgeschossen, in Eisen gefangen, die Jungvögel für den Gebrauch als Hüttenvogel ausgehorstet. Darüber hinaus haben späte Brutreife und geringe Nachkommenzahl den „ Kulturflüchter“ zu einem seltenen Vogel werden lassen, der sich durch die unter Schutzstellung langsam wieder erholt hat.

Der Uhu ist heute zum unverwechselbaren König der Nacht geworden und braucht noch heute unseren Schutz.