Müggelheimer Bote
14. Jahrgang, Ausgabe 6/2008
Juni 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelsee-Brücke wirtschaftlich nicht zu empfehlen
Wandern am Ufer der Seen
Die Geschichte der Behelfsheime
Angerfest: Drei Tage Party in Müggelheim
Immer mehr Katzen verschwinden
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2008
Müggelheimer Bote





Realisation:
www.lektoria.de
 
Kirchenseite

Pfarrer Siegfried Menthel nimmt Abschied

Seine warme und ruhige Stimme, das aufmerksame Hinhören, seine großen Augen, wenn er Freude oder Überraschung zeigt – das ist es, was viele Menschen, Erwachsene, aber auch Kinder, so angenehm an ihm finden.

So kannte man Siegfried Menthel all die Jahre: Leuchtende Augen und ein freundliches Gesicht. F.: privat

Siegfried Menthel wird am 31. Mai diesen Jahres, kurz nach seinem 65. Geburtstag und nach mehr als 31-jähriger Tätigkeit als Pfarrer in Müggelheim, in den Ruhestand gehen.

Als die Gemeinde mit ihm im März 2002 in Freude und Dankbarkeit sein 25-jähriges Dienst-jubiläum feierte, werden die wenigsten Menschen daran gedacht haben, dass er nur noch sechs weitere Jahre Pfarrer in Müggelheim sein wird.

Doch nun ist es soweit - am 15. Juni 2008 wird er im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Müggelheimer Dorfkirche verabschiedet.

Er ist eine Persönlichkeit, die immer für andere da ist, auch trotz eigener Probleme. Während seiner ganzen langen Dienstzeit ist er immer als ein Mensch zu erleben gewesen, der ganz in seiner Tätigkeit aufgegangen ist. Er sieht das Gute im Leben und in den Menschen und strahlt diese Einstellung auch aus. In seiner Funktion als Pfarrer und durch seine Herzlichkeit hat er das Leben in Müggelheim entscheidend mitgeprägt.

Befragt, was ihm in den 31 Jahren seiner Tätigkeit in der Müggelheimer Gemeinde besonders am Herzen lag und ihm Freude bereitet hat, spricht er von Dingen, die er selbst wesentlich auf den Weg gebracht hat. Das wichtigste war ihm, dass zwischen den Menschen eine Atmosphä-re der Zusammengehörigkeit entstehen konnte. Ihm selbst ist das immer zu langsam gegangen, aber diese Atmosphäre ist doch in vielerlei Gestalt spürbar geworden, in den Hauskreisen, beim Waldgottesdienst, bei den Familienfreizeiten, aber auch in der Zusammenarbeit mit Gruppen über die Kirchengemeinde hinaus, so auch mit dem Heimatverein. In guter Erinnerung ist ihm der Festgottesdienst im Zelt zum 250. Jubiläum Müggelheims, der für viele Menschen eine gute Erfahrung war. Besonders glücklich ist er, dass die sommerlichen Abendmusiken in der Kirche zu einer festen Tradition geworden sind. Die Künstler musizieren dort kostenlos. Mit den Spenden werden Projekte in Afrika unterstützt, was im Laufe der Zeit zu einer festen Partnerschaft mit der Gemeinde in Chanka/Äthiopien geführt hat.

Siegfried Menthel kann vieles aufzählen, was ihm in seiner Tätigkeit Freude bereitet hat und wofür er dankbar ist: die Partnerschaften mit Erndtebrück, Rottevalle und auch Odernheim; die Treue, mit der unser Organist jeden Sonntag im Gottesdienst die Orgel spielt. Auch der Elternkreis, der die Familiengottesdienste gestaltet und Familienfreizeiten durchführt und der Umweltkreis, der offen ist für Menschen anderer Konfessionen und Nichtchristen, gehören dazu und dass es so viele Menschen gibt, die ansprechbar sind, wenn Hilfe benötigt wird. Im Gemeindekirchenrat ist er immer auf Resonanz gestoßen, wenn es um finanzielle Hilfe für Menschen in Nöten ging. Sehr am Herzen gelegen haben ihm auch die Arbeit mit den Kon-firmanden, mit den Senioren und auch die jährlichen Gemeindeseminare.

Auf die Frage, welche Probleme er in der Gemeinde hatte, wusste er eigentlich nur eines zu sagen: Der oftmals geringe Gottesdienstbesuch, obwohl er selbst und auch der Gemeindekir-chenrat sich darüber viele Gedanken gemacht haben. Dabei fand er es für sich selbst nicht schwierig, gelegentlich auch mit wenigen Menschen Gottesdienst zu feiern, doch war es für ihn problematisch zu erfahren, dass oftmals auch andere Pfarrer für nur wenige Menschen nach Müggelheim gekommen waren.

Wenn die Müggelheimer Gemeinde auf seine Tätigkeit blickt, so kann nicht übersehen werden, dass es eine schwere Aufgabe war, gleichzeitig zwei Gemeinden - Schmöckwitz und Müggelheim - zu betreuen. Dabei hat die Gemeinde immer besonders an ihm geschätzt, dass er seine Wirksamkeit nicht nur auf seine engeren Amtspflichten begrenzt hat. Besonders vor der Wende war für viele Menschen in der Gemeinde sein Einsatz für den Konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung und die Ökumenischen Ver-sammlungen wichtig. Den dabei engagierten Gemeindegliedern gab er jederzeit den nötigen Rückhalt. Aus seiner tiefen christlichen Grundhaltung heraus setzte er auch nach der Wende seinen Einsatz für Menschen in ihren vielfältigen Nöten und Sorgen fort.

Seine Tätigkeit in zwei Gemeinden hat auch zu einer gewissen Verbundenheit zwischen den Menschen in beiden Orten geführt. Stellvertretend sei hier noch einmal der traditionelle Waldgottesdienst genannt, der auch nach dem Anschluss der Schmöckwitzer Gemeinde an einen anderen Kirchenkreis weitergeführt werden soll.

Ein weiteres wichtiges Thema bei seinem vielfältigen Engagement war die Lokale Agenda Treptow-Köpenick. Die in seiner Amtszeit entstandenen Kreise sind aus der Gemeinde nicht mehr wegzudenken, beispielsweise auch der Umweltkreis in seiner Funktion als Herausgeber des Müggelheimer Boten. Ein von ihm als Pfarrer immer wieder gewünschter Bibelkreis ist leider nicht dauerhaft entstanden. Am meisten liegt ihm aber wohl Afrika mit seinen Proble-men für die dort lebenden Menschen am Herzen. So entstand auch die Partnerschaft zu der Gemeinde in Chanka. Das inzwischen etablierte Projekt zur Unterstützung von AIDS-Waisen in Äthiopien und die Partnerschaft mit Chanka standen auch immer wieder im Mittelpunkt seiner Reisen in dieses Land.

Bis in seine letzten Tage als Pfarrer von Müggelheim hat er mitgeholfen, die Weichen für die Zukunft unserer Gemeinde zu stellen. Dabei ist das wichtigste Ergebnis, dass unsere Gemein-de ihre Selbstständigkeit im Rahmen eines Pfarrsprengels behalten wird und wieder eine eigene Pfarrerin bekommt.

Die Gemeinde dankt Siegfried Menthel für die vielen Jahre, in denen er für Müggelheim ge-wirkt hat und wünscht ihm für seine Zukunft Gesundheit, Zufriedenheit, ein erfülltes Leben und den Segen Gottes. Dabei schwingt auch die Hoffnung mit, dass er in der einen oder ande-ren Tätigkeit wieder hier zu sehen sein wird. Für den GKR: HK, AG, AS


Abschied nach 31 Jahren: Einladung zum Abschiedsgottesdienst

1977 übernahm Pfarrer Siegfried Menthel die Evangelische Kirchengemeinde Müggelheim. Was ursprünglich übergangsweise geplant war, dauerte mehr als drei Jahrzehnte. Zahlreiche Müggelheimerinnen und Müggelheimer wurden von ihm getauft, konfirmiert, getraut oder in Krisen und Trauer seelsorgerlich begleitet. Die Gemeinde hatte mit ihm einen Pfarrer, der lebensnah und mit geistlichem Tiefgang predigte. Im Ort wirkte Siegfried Menthel viele Jahre in der Koordinierungsrunde der Müggelheimer Initiativgruppen mit und unterstützte Vorhaben, die Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung förderten.

Am 15. Juni 2008 wird die Gemeinde ihren Pfarrer mit einem festlichen Gottesdienst um 14 Uhr in der Dorfkirche in den Ruhestand verabschieden und lädt dazu herzlich ein. Im Anschluss gibt es Kaffee und Kuchen in der Alten Schule und die Gelegenheit, persönlich Dank zu sagen. Für den Vorbereitungskreis: Anke Schwedusch-Bishara


Kirchentermine im Juni

Gottesdienste:
Sonntag, 8.6.,10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst – Pfrn. Schwedusch-Bishara
Sonntag, 15.6., 14 Uhr: Gottesdienst mit Verabschiedung von Pfr. Menthel
Sonntag, 22.6.,10 Uhr: Gottesdienst – Pfr. Schmidt
Sonntag, 29.6.,11 Uhr: Waldgottesdienst an der Großen Krampe

Kirchenkonzerte:
Samstag, 7.6., 18 Uhr: Konzert für Orgel und Trompete mit Andreas Uhle (Trompete) und J. Petereit (Orgel)
Samstag, 28.6.,18 Uhr: Mediterrane Sonnen, Grit Diaz de Arce und Katrin Morche (Gitarre und Gesang)
Gemeindekirchenrat: Montag, 9.6., um 19.30 Uhr
Christenlehre: donnerstags,
14-15 Uhr 1.+ 2. Klasse
15-16 Uhr 3.+ 4. Klasse
16-17 Uhr 5.+ 6. Klasse
Junge Gemeinde: dienstags, 18:30 Uhr, Köpenick, Kirchstraße 4
Treff der älteren Generation: Mittwoch, 11.6., 14 Uhr bei Frau Damm
Umweltkreis: Dienstag, 17.6., 20 Uhr bei Familie Dr. König, Darsteiner Weg 38
Ökumenische Frauengruppe: Montag, 16.6.,14:30 Uhr, Dorfklub
Sprechstunde der Pfarrerin: dienstags, 17-19 Uhr, Dorfkirche
Waldgottesdienst: 29. Juni. Alle, die zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Kremser gemeinsam dorthin aufbrechen wollen, treffen sich um 10 Uhr an der Kirche. Nach dem Gottesdienst wird es ein Picknick geben, bei dem wir teilen, was mitgebracht wurde.