Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 3/2003
März 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Eltern von Schulanfängern sind besorgt
Ein Bekenntnis zum Frieden
Klootscheeten - ein holländischer Freizeitspaß erobert Müggelheim
Aufstieg und Fall der ehemaligen Gaststätte Krampenburg
Superstar Willi ohne Konkurrenz
Schönefeld: Entscheidung zur Privatisierung immer noch offen
Sportlergrößen: Radrennfahrer "Hanne" Weihe
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
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Heimatverein
Aus der BVV
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Müggelheimer Bote
 

Superstar Willi ohne Konkurrenz

Müggelheimer Mops spielt beim Theaterstück „Rapunzel” mit

Zum Singen hat es dann doch nicht gereicht, aber er ist Schauspieler geworden. Es handelt sich um den Vierbeiner Willi, stammend aus der Mopszucht von Familie Koslowski am Alsenzer Weg. Seit 19 Jahren züchtet die Familie in Müggelheim Hunde und kennt sich in der Hundepsychologie gut aus. Beim Casting im Carrousel-Theater an der Parkaue (bis 1992 Theater der Freundschaft) verhielt sich Willi super. „Obwohl der Regisseur Manuel Schöbel nicht unbedingt ein Hundeliebhaber ist, entschied er sich spontan für Willi und meinte sogar, er sei ein besonders schöner Hund. Willi selbst schien unbeeindruckt aber einverstanden damit, eine Rolle im Grimm‘schen Märchen Rapunzel zu übernehmen”, sagt Ingrid Koslowski.

Die Zauberin (Johanna Julia Spitzer) mit dem verzauberten Mops und dem Müggelheimer Mops „Willi” im Zaubergarten. Foto: Koslowski

Was da auf Mops Willi zu kam, wusste er sicherlich nicht. Nun hieß es proben, proben und nochmals proben. Seine Rolle besteht darin, am Schluss der Aufführung das I-Tüpfelchen zu setzen und selbstbewusst und clever von links nach rechts über die Bühne zu laufen. Denn am Anfang der Stückes ist er, bzw. ein lebloses Pendant, versteinert - von Theaterplastikern anhand von Fotos nachgebildet. Das Gejubel der Zuschauer im Parkett, vor allem der Kinder, nimmt er gelassen. „Das Bühnenbild ist gestaltet wie ein riesiges aufgeschlagenes Märchenbuch. Im Lauf der Aufführung wird Seite für Seite umgeblättert”, schwärmt die Züchterin. Die Inszenierung des Märchenklassikers Rapunzel wird modern und nur in Anlehnung an die Gebrüder Grimm aufgeführt. Auch einen Erzähler gibt es zwischendurch.

Wenn Mops Willi seinen Auftritt hat, steht das Ehepaar Koslowski je auf einer Seite der Bühne - er kennt nur den einen Weg von Herrchen zu Frauchen. Bei seinem Gang lässt er sich auch nicht durch das laute Geschrei der Akteure aus der Ruhe bringen. „Im Stück ertönt auch Hundegebell aus dem Lautsprecher und Willi bellt nicht zurück. Das wäre draußen unvorstellbar. Da haben wir schon ein bisschen Tiertrainerarbeit geleistet”, verrät die Mopszüchterin stolz. Nur einmal stand er irritiert an der Rampe und lief nach halbem Weg zurück, glücklicherweise bei einer Probe. Für seine Disziplin bei der Arbeit bekommt Schauspieler Willi natürlich auch eine angemessene Belohnung. Rohes, saftiges Rindfleisch ist ihm da schon recht.

Übrigens ist Mops Willi mit seinem einen Jahr auch ansonsten ein Superstar, allerdings ohne Starallüren. Er hat bei Ausstellungen schon sieben Pokale als Jungchampion erhalten. In nächster Zeit kann der Müggelheimer Mops an folgenden Tagen im Carrousel-Theater bewundert werden: 10./11. März 10 Uhr; 3., 4., 7., 14. April 10 Uhr, 6. April 16 Uhr. Ort: Parkaue 29 nahe Frankfurter Allee. wi.