Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 9/2008
September 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Straßenumbenennungen in vollem Gange
Jugendfeuerwehr auf großer Tour
15 Jahre Lokale Agenda 21
Vor 50 Jahren ging Müggelturm in Flammen auf
Hundebesitzer aufgepasst: Staupe in Müggelheims Wäldern
Waldbestände schützen!
Weitere Meldungen
NEU: MehrWert für Müggelheim
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2008
Müggelheimer Bote





Realisation:
www.lektoria.de
 

Hundebesitzer aufgepasst: Staupe in Müggelheims Wäldern

Hundehalter, die ihre Tiere nicht gegen Staupe geimpft haben, müssen zurzeit besonders achtsam sein. In Schöneiche ist es Mitte August zum Ausbruch der Staupe bei Füchsen gekommen - und die Krankheitswelle schwappt bereits nach Berlin. In den angrenzenden Wäldern des Forstamtes Köpenick wurden bereits Fälle von an Staupe erkrankten bzw. verendeten Füchsen bekannt. Eines der Schwerpunktgebiete neben Schöneiche ist Müggelheim. „Unsere Revierförster sammeln schon Fuchskadaver ein und schicken sie zur Untersuchung”, sagt Forstamtsleiter Klaus Pogrzeba und redet von „mehreren Fällen”, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

45 infizierte Tiere sind bis Ende des Monats bereits im gesamten Stadtgebiet entdeckt worden. Nicht geimpfte Hunde sollten noch schnell geimpft werden. Besonders alte Hunde und Welpen sind für den Virus sehr empfänglich. In den meisten Fällen verläuft die Seuche für infizierte Tiere tödlich. Neben Füchsen und Hunden können auch Marder und Waschbären betroffen sein. Für den Menschen ist diese wohl bekannteste Infektionskrankheit des Hundes völlig ungefährlich. Auch Katzen werden von ihr nicht betroffen.

Die Seuche tritt weltweit in immer wieder unterschiedlichen Gebieten sporadisch bei Wildtieren auf. Eine Infektion erfolgt über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren aber auch über deren Exkremente. Erste Symptome sind in der Regel hohes Fieber, Fressunlust und Mattigkeit. Je nach betroffenem Organ (Magen-Darm-Trakt, Atmungsorgane, zentrales Nervensystem, Haut), führt die Krankheit zu Husten, Atembeschwerden, Lähmungen, Krämpfen, Durchfall, Ausschlag und ähnlichem. Wird die Infektion überlebt, bleiben Verhaltensstörungen und Epilepsie die Folge. Meist endet die Krankheit aber innerhalb weniger Tage mit dem Tod.

Tierärzte raten bei nicht regelmäßig geimpften Hunden zu einer Grundimmunisierung, die aus einer zweimaligen Impfung innerhalb von vier Wochen besteht.

Laut Senatsverwaltung werden zurzeit alle erlegten oder tot aufgefundenen Füchse einer Untersuchung auf Staupe unterzogen. Im Berliner Stadtgebiet leben nach Schätzungen der Forstverwaltung etwa 1600 Füchse. Eine Ausrottung der Tiere durch die Staupe sei jedoch nicht zu befürchten, meint Forstamtsleiter Pogrzeba. Eine aktive Bekämpfung der Krankheit sei nicht geplant, da sie meist nur dort auftrete, wo eine Überpopulation herrsche.

Auch bei Staupe gilt eine wichtige Forstregel: Tiere nicht füttern und auf diese Weise in den Siedlungsbereich ziehen. Denn die Waldtiere müssen auf jeden Fall von Hunden ferngehalten werden. Deswegen sollten die geliebten Vierbeiner jetzt erst Recht an der Leine gehalten werden beim Waldspaziergang. sip