Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 4/2010
April 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Großer Frühjahrsputz in Müggelheim
Staugefahr im Sommer
Zeltplatz "Kuhle Wampe": Mitglieder investieren
Lehrkabinett Teufelssee unter neuer Leitung
Wie wird auf der Welt Ostern gefeiert?
Sozialbündnis: Kinder, wie die Zeit vergeht...
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
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Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
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Zeltplatz „Kuhle Wampe“: Mitglieder von 3 Vereinen investierten 70.000 Euro

von Petra Zoepf

Wolfgang Spilski ist spät dran in diesem Jahr, erst das herrliche Frühlingswetter löste bei ihm die alljährliche Umtriebigkeit aus. Der Geschäftsführer des Zeltplatzes „Kuhle Wampe“ hat nach dem langen Winter viel zu tun, gilt es doch nicht nur an den eigenen Saisonstart zu bedenken, sondern auch alle Dinge rund um den 2,5 Hektar großen Zeltplatz am Ufer der Großen Krampe im Blick zu haben. „In diesem Jahr steht die Sanierung der Sanitäranlagen an“, sagt der 57-Jährige. So etwas müsse geplant und vorbereitet werden. Um die Kosten für eine solche Maßnahme niedrig zu halten, erledigen die Mitglieder der auf dem Platz ansässigen Vereine SG Empor Hohenschönhausen e.V., Krampenburger Wasser- und Naturfreunde e.V. (Hausboote) sowie Zeltsportverein Seddiner Zeltler Köpenick e.V. viele Arbeiten in Eigenleistung. „Somit entstehen nur die Materialkosten von etwa 6000 Euro für neue Duschen, Toiletten und Waschbecken“, hat er ausgerechnet. Spilski hofft, dass dies auf absehbare Zeit die letzten größeren Investitionen für „Kuhle Wampe“ sind.

Seitdem der Bezirk Treptow-Köpenick seit 2005 Verpächter des Areals ist, wurden bis jetzt insgesamt rund 70.000 Euro von den Vereinen und seinen Mitgliedern aufgebracht. „Der größte Posten mit 43.000 Euro war die Erneuerung der dreiteiligen Steganlage“, benennt der Geschäftsführer die Hauptausgabe. Die Anlage sei fast fertig und überwiegend von den 26 Hausbootbesitzern finanziert worden.

Voraussetzung für den Vertragsabschluss mit dem Bezirk war der Bau einer neuen Klärgrube. Die vorhandene lag auf dem Teil des Platzes, den die Zelter nach Saisonende 2004 an die Berliner Forsten zurück gegeben hatten. Im vergangenen Jahr stand die Erneuerung der Wasseranlage auf dem Programm. Spilski schwärmt: „Das Wasser aus unserem Brunnen hat eine Topqualität und schmeckt prima.“ Auch die Elektroanlage wurde erneuert. „Jeder der will, kann jetzt Strom haben.“ Per Umlage auf die Mitglieder und aus den Mitgliedsbeiträgen seien die Ausgaben „gestemmt“ worden.

Auf dem Zeltplatz bewirtschaftet Marcus Schmidt einen kleinen Laden und eine Kneipe. Beides hat von Ende März bis Mitte Oktober geöffnet (Laden von 8 -10 Uhr, Kneipe von 10 bis 22 Uhr). Dort können sich auch Ausflügler bei Molle, Korn und Currywurst stärken. Für die Zeltler und den Ladenbetreiber dient der „Weg zur Krampenburg“ als Zufahrt. „Nach dem Be- und Entladen müssen die Autos auf dem Parkplatz an der Sodernheimer Straße abgestellt werden“, so Spilski. Zu Fuß oder per Fahrrad macht man sich von dort auf den fast zwei Kilometer langen Weg zurück.

Der Kriminaltechniker ist ganz froh, dass sich die Altersstruktur in den letzten Jahren verbessert hat. 35 Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren zählen derzeit zu den 230 Vereinsmitgliedern. „Für diese Saison sind nur noch fünf Dauerzeltplätze frei.“ Pro Saison kostet ein Zeltplatz 135 Euro. Für die Nutzung zahlen Erwachsene 95 Euro, Schulkinder 18 Euro, Kinder bis 6 Jahre sind frei. Die Mitgliedsbeiträge liegen bei 35 Euro (Erwachsene) und 18 Euro (Jugendliche ab 16 Jahren), Kinder zahlen nichts. „Familien, die ihre Kinder mit der Natur aufwachsen lassen wollen, sind in Kuhle Wampe richtig“, wirbt Geschäftsführer Spilski für den Zeltplatz, auf dem auch 35 Hütten stehen. Die seien aber alle vergeben und werden unter den Mitgliedern ausgeschrieben, wenn eine frei wird.

Wenn‘s um die Zukunft von „Kuhle Wampe“ geht, ist Spilski sehr zuversichtlich: „Unser Vertrag läuft bis 2016, derzeit verhandeln wir über eine Verlängerung bis 2026.“ Mit dem Bezirk als Verpächter sind die Zeltler sehr zufrieden. Erst kürzlich seien die Bäume wieder ausgeschnitten und auf ihre Standfestigkeit geprüft worden. Auch der im Bezirk zuständige Dezernent Michael Schneider (Die Linke) sieht die Zukunft positiv: „Die Zeltler können bis auf weiteres bleiben.“