Müggelheimer Bote
18. Jahrgang, Ausgabe 9/2011
September 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Premiere des Berlin Triathlon XL
Sophie, vom Kanukind zur Weltmeisterin
Direktkandidaten auf dem Prüfstand
Senioren auf den Spuren der Einwanderer
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Leserbriefe
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Karikatur
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Müggelheimer Bote
 
Weitere Meldungen

Achtung: ABC-Schützen

Der 20. August war für 45 kleine Müggelheimer wieder ein besonderer Tag. Um 10 Uhr wurden sie Schüler der Müggelheimer Grundschule. In der von den Lehrern und Erziehern wunderschön geschmückten Turnhalle erwartete sie ein tolles Programm.

Die 4. Klassen haben sich seit Mai auf ihre Aufführung vorbereitet. Gezeigt wurde ein Kindermusical von hungrigen Mäusen, die in einer Bibliothek die Bedeutung von Büchern und dem "Lesen lernen" erfahren haben. Durch die tatkräftige Hilfe der Eltern hatten die "Schauspieler" hübsche Kostüme und tolle Requisiten.

Auch wenn die Aufregung auf beiden Seiten groß war, hat alles reibungslos geklappt. Dem Publikum hat das Programm sichtbar gefallen. Es gab viel Applaus. Danach wurden die neuen Schüler von ihren Klassenlehrerinnen, Erziehern und auch von ihren großen Mitschülern aus der 2. Klasse in Empfang genommen. Die erste Unterrichtsstunde im Klassenraum war schon ein kleiner Vorgeschmack auf ihre Schulzeit.

Von ihren Eltern, Großeltern und Gästen wurden dann die jüngsten Schüler abgeholt und verbrachten hoffentlich noch einen schönen Tag. Ute Samper, Rektorin


Grundschule lädt zum 11. Schulhoffest

Alljährlich findet in Müggelheim das Schulhoffest statt, bei dem die Grundschule ihre Pforten weit öffnet und ein großes Fest veranstaltet. Dieses Jahr findet diese Veranstaltung zum elften Mal statt, drei Wochen nach der Einschulung am 10. September von 14 bis 18 Uhr.

Die dann gerade eingeschulten Erstklässler können nach den aufregenden ersten Wochen bei Spiel und Spaß entspannen. Diejenigen die noch in der Vorschule sind, können Schule und zukünftige Lehrer schon einmal etwas zu begutachten. Aber auch alle anderen Kinder können bei diversen Spielen, bei der Tombola, auf der Hüpfburg oder den vielen anderen Aktivitäten ihr Glück finden, während der Rest der Familie (also auch Oma und Opa) bei Kaffee, Kuchen oder leckerem Grillgut einen schönen Nachmittag verbringen. Viele Müggelheimer Vereine, Musikschulen und Firmen unterstützen das Hoffest und wir hoffen auf reichliches Erscheinen, denn alle Einnahmen kommen dem Förderverein der Schule und damit wieder unseren Kindern zu Gute. Bis dann auf dem Schulhoffest. Christian Tanzmann


Letzte Großdemo in Schönefeld vor der Wahl!

von Simone Jacobius

Am 10. September findet um 15 Uhr die letzte Großdemo in Schönefeld vor der Wahl statt. Organisatoren sind diesmal das Bündnis Südost in Kooperation mit dem Büro Lichtenrade. Eine Woche vor der Wahl sollten noch einmal alle Betroffenen den Politikern ein deutliches Zeichen geben. Ähnlich wie zur Menschenkette sollten die Müggelheimer sich in Massen auf den Weg machen. Für uns geht es unter anderem darum, eine Doppelbelastung durch An- und Abflüge zu verhindern. Doch wer sich nicht rührt, wird nicht gehört - und auch nicht für voll genommen. Deswegen sollten wir einen starken Müggelheimer Protestzug bilden.

Neben dem Demonstrationszug wird es auch wieder eine Sitzblockade vor dem Terminal geben. Startenor Timothy Richards wird wieder die passende Arie Nessun dorma (niemand schlafe) singen, die beim letzten Mal alle Teilnehmer begeisterte. Auch andere Nettikeiten sind geplant - lassen Sie sich überraschen.

Demonstriert wird vor allem gegen die drohenden Nachtflüge, aber auch dafür, aus dem BER kein internationales Drehkreuz zu machen und für Flugrouten, die so wenig Menschen wie möglich belasten. Übrigens hat sich jetzt auch ein deutschlandweites Ärztebündnis gegen Nachtflüge und für mehr Lärmschutzmaßnahmen stark gemacht, vor dem Hintergrund, dass Lärm krank macht.

Treffpunkt am 10.9. ist wie bei den letzten Malen hinter der Zubringerstraße (Hochstraße) gegenüber dem Hauptterminal.


Neu erschienen: Ein sehr persönliches Buch über Müggelheim

Wie sah Müggelheim eigentlich vor fast 100 Jahren aus? War das Siedeln damals ein Abenteuer, war es Stadtflucht oder die Sehnsucht nach Erholung in der Natur? Unsere Autorin für die Gartenserie, Marianne Schäfer, hat jetzt ein Buch mit ihren Erinnerungen rund um unseren schönen Ort geschrieben. Darin beschreibt sie Kriegs- und Nachkriegsjahre genauso, wie alltägliche Schwierigkeiten und deren Bewältigung. Aber auch lustige Episoden aus Kindheit und Schulzeit sind in dem sehr persönlichen Buch enthalten.

Einige ihrer privaten Erinnerungen hat Marianne Schäfer ja auch bereits im Müggelheimer Boten veröffentlicht. In dem Buch liegt ihr aber auch die Darstellung der Lebensweise Müggelheimer Bauern am Herzen. Gehen Sie mit Marianne Schäfer auf eine Zeitreise in die Vergangenheit, entdecken Sie neue, alte Seiten unseres malerischen Ortes oder auch eigene Erinnerungen.

Das Buch wird erstmals auf dem Müggelheimer Erntefest (24./25.9.) verkauft und kann auch telefonisch bei der Autorin geordert werden (Tel. 659 51 21). sip

Titel: Ein Dorf am Rande von Berlin - Müggelheimer Erinnerungen

Autorin: Marianne Schäfer

Preis: 14,95 Euro

Verlag: ReDiRoma Verlag, ISBN 978-3-86870-378-8


Ergebnis der Spendensammlung

Für ein Gutachten zum Nachtflugverbot hat der Umweltkreis in der Ev. Kirchengemeinde Müggelheim eine Spendensammel-Aktion durchgeführt. Es sind 1700 Euro zusammengekommen. Dieser Betrag wurde am 30. August an den BVBB überwiesen. Wir möchten allen Menschen, die bereit waren diese Aktion mit einer Geldspende zu unterstützen, recht herzlich danken. Denn dass dieses Gutachten wichtig ist, hat uns Ministerpräsident Platzeck mit seiner Aussage Ende August erneut gezeigt. Er äußerte sich positiv zum Thema Nachtflug, weil er wichtig für die Wirtschaft sei. Ein Nachtflugverbot würde er nie unterstützen, meinte er. Im Auftrag des Umweltkreises Ingrid Zweiniger


Wirtschaftskreis bittet zum Stammtisch

Der Müggelheimer Wirtschaftskreis nimmt nach der Sommerpause wieder seine regelmäßigen Stammtische auf. Am 5. September treffen sich die Mitglieder um 20 Uhr erstmals wieder im Restaurant Neu-Helgoland. Gäste sind wie immer willkommen.


Nesthäkchen im KZ - Eine Ausstellung im Dorfklub

Der Müggelheimer Heimatverein z.Zt. als Leihgabe des Museums Charlottenburg-Willmersdorf in der alten Dorfschule eine besondere Ausstellung installiert, die ich empfehlen möchte. Sie ist am 12.8.eröffnet worden und noch bis zum 10. September in Müggelheim zu sehen. – Dokumentiert wird das Leben von Else Ury (1877-1943), die neben vielen anderen Kinderbüchern die bekannten Nesthäkchen- Bände schrieb, - 10 an der Zahl - die meine Generation mit Begeisterung gelesen hat. Wir lebten nach dem Krieg mit den Kinderbüchern unserer Eltern, konnten alle auch noch "Fraktur" lesen. Im Grundschulalter interessierten mich noch keine Autoren, aber irgendwie prägte sich mir später der Name Else Ury ein. Er begegnete mir nach der Wende wieder, als wir im Bonhoeffer-Haus in der Ziegelstraße übernachteten und unverhofft an einem Gebäude an der Ebertsbrücke den Hinweis fanden, dass sich hier die ehemalige Luisenschule befand, die u.a. auch von Else Ury - gestorben 1943 in Auschwitz! - besucht worden ist. - Else Urys Bücher waren zu DDR-Zeiten tabu. Die Ausstellung zeigt, dass auch in der Bundessrepublik wie so vieles Else Urys jüdische Herkunft und ihr Schicksal verschwiegen wurde, wenn auch die Nesthäkchen-Bände in gekürzter und banalisierter Form weiterhin veröffentlicht worden sind. 1992 erschien quasi als "Fortsetzung" der Nesthäkchen-Reihe ein Buch, dass Else Urys Leben darstellte und lebhaftes Echo provozierte: Marianne Brentzels "Nesthäkchen kommt ins KZ". – Else Ury hat als Schriftstellerin gelebt und keine Ausbildung und kein Studium angestrebt. 1935 wurde sie aus der Schrifttumskammer ausgeschlossen. 1938 kehrte sie aus London zurück, und ging bewusst im Wissen um das Schicksal ihrer Glaubens- und Volksgenossen in den Tod. – Ein Danke dem Heimatverein für diese unerwartete vorübergehende Bereicherung der Müggelheimer Kulturlandschaft! Margard Wohlfarth, Dipl.-Kulturwissenschaftlerin


Fürbittgebet wird fortgesetzt Beginn mit Gerichtsverhandlung in Leipzig

Am 20. September beginnt vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die mündliche Verhandlung über Klagen der Gemeinden Blankenfelde-Mahlow, Eichwalde, Großbeeren und Schulzendorf, sowie von etwa 40 Anwohnern des zukünftigen Flughafens BER. Die Betroffenen wenden sich gegen die geplante Nachtflugregelung laut Planergänzungsbeschluss "Lärmschutzkonzept BBI" und fordern in erster Linie eine weitergehende Beschränkung des Nachtflugbetriebs. Also auch in den Nachtrandzeiten 22-24 Uhr und 5 bis 6 Uhr. Auch mehrere Müggelheimer werden sich nach Leipzig aufmachen, um die Verhandlung zu verfolgen.

Die Ev. Kirchengemeinde Müggelheim lädt an diesem Tag, um 19 Uhr zum Fürbittgebet in die Dorfkirche ein, um den Entscheidungsprozess, der auch das Leben in unserem Ort beeinflussen wird, zu begleiten. Das über die Sommermonate ausgesetzte Fürbittgebet für Gerechtigkeit, Wahrheit und Wahrhaftigkeit wird dann wöchentlich jeweils dienstags, um 19 Uhr fortgeführt. Jeder ist willkommen. Anke Schwedusch-Bishara


"Garten-Akrobaten" wieder in Aktion

Vielleicht trügt der Eindruck: aber es schien, als wären die kleinen lustigen Gesellen, die graziös von Ast zu Ast springen, weniger geworden in Müggelheim. Erst jetzt zeigen sich die Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) wieder häufiger in unseren Gärten.

Der buschige Schwanz ist ihr Erkennungsmerkmal. "Eichhörnchen-Sport" besticht durch gewagte Sprünge von Baum zu Baum. Dabei nutzen die roten Turner ihren bis zu 25 Zentimeter langen Schwanz geschickt als Sport-Gerät. Bei gewagten Hüpfern auf dünnen Ästen dient er als Balancierstab, bei Sprüngen in die Tiefe sogar als Fallschirm. Schnell klettern sie geschickt am Baumstamm hoch, um wenig später kopfüber wieder hinunter zu huschen. Eichhörnchen sind immer in Bewegung. Wie Geräteturner können sie bei Sprüngen von Ast zu Ast eine Distanz von bis zu fünf Metern überspringen. Beim Klettern halten sie sich mit ihren Krallen an der Rinde fest. Als Boden-Turner hingegen können sie nicht punkten. Unten bewegen sie sich eher verhalten hüpfend.

Allerdings sporteln Eichhörnchen nicht aus reinem Vergnügen. Im Gegenteil: Sie sind ständig auf der Nahrungssuche, weil sie sich bereits im Sommer den Winterspeck anfuttern müssen. Das heißt: Jetzt ist die Zeit des großen Fressens. Samen, Knospen und Blüten, Beeren und Früchte sind reif und stehen auf der Speisekarte der Eichhörnchen, ebenso wie Nüsse, Kastanien und Bucheckern. In der Vogelwelt sind die possierlichen Eichhörnchen allerdings gefürchtete Fressfeinde, denn die Nesträuber verschmähen weder Eier noch Jungvögel.

Lassen Sie sich doch einfach mal verzaubern von den Kunststücken, dem Einkriege-Zeck und dem lustigen Geschnatter dieser waghalsigen Artisten. sip