Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 03/2004
März 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Großflughafen Schönefeld: Jetzt werden die Weichen gestellt
Wirtschaftskreis lädt zum 5. Geburtstag
Senatsverwaltung blockiert Fluglärmmessstelle in Müggelheim
Erinnerung für die zukunft: Ein Friedensstein auf dem Dorfanger
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Erinnerung für die Zukunft: Ein Friedensstein auf dem Dorfanger

Der Gedanke, in Müggelheim einen Friedensstein aufzustellen, entstand bei den Mahnwachen und Friedensgebeten vor dem Irak-Krieg 2003. Christen und Nichtchristen versammelten sich spontan, um ihre Betroffenheit auszudrücken, bzw. für den Frieden zu beten.

Eine sog. „Friedenslinde” mit Gedenkstein, der an die Oktoberrevolution erinnert, steht an der Großen Krampe - ist sie ausreichend? F.: sip

Immer wird Krieg von Menschen gemacht und Menschen sind es auch, die ihn verhindern können. Man darf sich niemals in Sorglosigkeit wiegen, denn solange mit der Produktion von Waffen so viel Geld verdient wird, werden auch immer genügend Waffen vorhanden und darum die Versuchung groß sein, Konflikte mit Gewalt zu lösen.

Der Gedanke an die Erhaltung des Friedens ist so wichtig, dass er nicht in den Hintergrund gedrängt werden darf durch die vielen Probleme des Alltags. Frieden erfordert nicht Abwarten, sondern bewusste Anstrengung, Kampf, Auseinandersetzung, sogar Opfer.

Was eignet sich dafür, uns nachdenklich zu stimmen und uns aufzuwecken? Wir denken: Ein Stein, ein großer Naturstein könnte als Symbol für Festes, Beständiges stehen, unseren bleibenden Wunsch nach Frieden ausdrücken. Der Stein könnte beides sein: Erinnerung und Ermutigung.

Das kurze Wort „Frieden” (auf der Vorderseite) erinnert an unsere bleibende Aufgabe, Frieden in der Familie zu erhalten und ihn neu zu suchen, wenn wir in der Gefahr sind, uns auseinander zu leben. Außerdem aber auch, Frieden hier im Ort zu suchen, mit Nachbarn, wie mit Fremden. Ebenso auch an die Verpflichtung, in Frieden mit der Natur zu leben - hier in Müggelheim und darüber hinaus.

Schließlich soll der Stein auch eine Erinnerung gegen die schleichende Macht der Gleichgültigkeit sein. Wir wollen uns nicht einfach damit abfinden, dass immer irgendwo auf der Welt Krieg ist, sondern überlegen, was wir dem entgegen setzen können. So nötig wie die Erinnerung ist die Ermutigung, um nicht der Erfahrung eigener Ohnmacht zu erliegen.

Darum schlagen wir vor, auf die Rückseite des Friedenssteines den weisen Satz des Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzer zu schreiben: „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel.” Der Friedensstein müsste auf dem Müggelheimer Anger stehen - gut sichtbar und gut lesbar auch für die aus Köpenick kommenden Autofahrer.

Steht ein Kind vor dem Stein und entziffert mit der vielleicht gerade erst gewonnenen Lesefertigkeit das Wort „Frieden”, so fragt es sicherlich seine Mutter, warum der Stein dort steht. Solche Gespräche, laut mit anderen oder leise mit sich selbst, wünschen wir uns: Muss ich jetzt etwas für den Frieden tun? Kann ich das? Auch ich als kleines Kind? Was tust du? Der Friedensstein kann uns helfen, solche Fragen nicht zu vergessen.

Wir stellen dieses Projekt der Müggelheimer Öffentlichkeit hier im Müggelheimer Boten vor, um Ihre Meinung zu hören. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich in Form von Leserbriefen dazu äußern würden (Müggelheimer Bote, Darsteiner Weg 36a, 12559 Berlin; leserbriefe@mueggelbote.de) Im Namen der Initiative „Friedensstein für Müggelheim”, I. Kruschke, S. Menthel