Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 8/2004
August 2004
Müggelheimer Bote

Inhalt
Neue Wasserrettungsstation am Kleinen Müggelsee noch ohne Genehmigung
Per Bike und per Pedes rund um den Müggelsee
Possierliche Tierchen im Vormarsch
Wasser, Wald und Fische - das neue Bezirkswappen
Hickhack um die neue Baumschutzverordnung
Eltern kämpfen für Gesamtschule Neu-Zittau
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Die stillen Tage

Pilz-Krankheiten an Bäumen und Sträuchern

Nach dem extremen Hitze- und Trockenjahr 2003 nun das andere Extrem in diesem Jahr. Das Frühjahr zu kühl und zu trocken, im Sommer bisher zu wenig Sonne und Wärme, aber doch wohl ausreichend Regen. Die Bäume im Wald und in der Stadt leiden unter beiden Extremen. Obstbäume und Sträucher, aber auch das Gemüse und die Zierpflanzen in unseren Gärten sind von Pilzkrankheiten und Schadinsekten befallen.

Feuchtes und kühles Wetter sind ideale Voraussetzungen für einen Massenbefall von Blattläusen und das hatten wir in diesem Frühjahr, besonders im Mai und Juni. Nun hat sich das Problem schon wieder entschärft. Teils weil viele Gartenbesitzer eine Bekämpfung mit chemischen Pflanzenschutzmittel durchgeführt haben, teils weil die natürlichen Feinde der Blattläuse, die Marienkäfer, die Larven der Florfliegen und verschiedene Arten von Raubwanzen jetzt an ihr Werk gehen und die Blattläuse vertilgen. Anderseits hat sich ja auch ein bisschen das Sommerwetter eingestellt. Ich hatte natürlich auch Läuse an meinen Rosen. Diese habe ich aber regelmäßig von den zarten Rosenblütenstielen mit den Fingern abgestreift, oder mal mit einem scharfen Wasserstrahl davon gespült.

Sternrußtau auf Rosenblättern: unregelmäßige schwarze Flecken, die die Blätter mit der Zeit vergilben lassen.

Wer in diesem Frühjahr die Bäume im Wald oder an den Straßen beobachtet hat, dem ist sicherlich aufgefallen, dass besonders die Eichen kaum eine gleichmäßige Blattentwicklung hatten. Viele Zweige blieben kahl, manche hatten extrem große Blätter, welche wie „ Puschel“ an den sonst kahlen Zweigen wirkten. Unseren Eichen geht es gar nicht gut. Nun ist außerdem noch ein starker Befall von Eichenmehltau in diesem Jahr zu beobachten, und der sogenannte „Johannestrieb“ ist gering entwickelt und stark von Mehltau befallen.

Auch in unseren Gärten ist Mehltaubefall zu beobachten. Besonders stark sind alte Sorten der Stachelbeeren vom echten Mehltau betroffen, so dass sogar die Früchte nicht zu verwerten sind. Als vorbeugende Maßnahme soll eine harmonische Düngung, besonders mit Kalk und Phosphor erfolgen. Außerdem müssen die befallenen Triebe weggeschnitten werden. Zur chemischen Bekämpfung soll man vorbeugend im Winter spritzen. Es gibt Sorten, die resistent gegen Stachelbeermehltau sind und nur diese sollte man kaufen. Der echte Mehltau, ein weißlich-mehliger Belag an zarten Trieben und Blättern an Rosen, lässt sich mit den Fingern abwischen. Die Blätter verkrüppeln und fallen teilweise ab.

Die Ursache sind Pilzsporen, welche an der Pflanze überwintern. Sie werden besonders befallen, wenn die Rosenpflanzen übermäßig mit Stickstoff gedüngt wurden und einen ungünstigen Standort haben. Es gibt besonders anfällige Sorten, aber auch besonders robuste Rosensorten und diese sollte man beim Kauf bevorzugen. Zur Vorbeugung sollten die Triebe im Herbst bis ins gesunde Holz zurück geschnitten werden. Luftiger Standort und maßvolle Düngung sind ratsam. Ein Rosenspritzmittel gegen Echten Mehltau, Rost und Sternrußtau ist Baymat, von der Fa. Bayer.

Ebenfalls oft an Rosen finden wir den Sternrußtau. Auf der Blattoberseite bilden sich unregelmäßige, schwarze Flecken. Die Blätter vergilben und werden von der Pflanze abgestoßen. Da die Infektion von diesen Blättern ausgeht, sollte man sorgsam die infizierten Blätter absammeln und vernichten. Rosen ausreichend, aber nicht übermäßig düngen. Chemische Bekämpfung wie zuvor genannt.

Die dritte Krankheit an Rosen ist der Rosenrost. Im Sommer bilden sich auf der Blattoberseite gelbe, stecknadelgroße Flecken. Auf der Blattunterseite entstehen orangerote Pusteln. Die Pflanzen verlieren ihr Laub und werden dadurch geschwächt. Rost ist ebenfalls ein Pilz, welcher als kleine schwarze Sporenlager im Fallaub überwintert. Im Frühjahr erfolgt von ihnen die neue Infizierung an den jungen Trieben. Vorbeugend soll auch hier das Laub sorgsam ab gesammelt und vernichtet werden. Zur chemischen Bekämpfung wird auch das gleiche, oben genannte Mittel von Bayer nach Vorschrift an gewendet. Das Rosen-Spray Mittel „Saprol”, von der Firma Ceraflor ist ebenfalls geeignet. Auch für Rosen gilt: Pilzbefall bei Rosen ist sortenbedingt!