Müggelheimer Bote
13. Jahrgang, Ausgabe 02/2007
Februar 2007
Müggelheimer Bote

Inhalt
"Kyrill" und seine Folgen
260 Jahre Müggelheim: Geburtstag soll groß gefeiert werden
Schönefeld: Wie geht es weiter?
Umfrage: Ausbildung vor Ort
Rückblick: Von brennenden Kerzen und schleichenden Blitzen
Werden Wölfe und Co. bei uns wieder heimisch?
Echter Hopfen: Arzneipflanze des Jahres
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Neues aus Treptow-Köpenick
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Heimatverein
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
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Von brennendem Essen und schleichenden Blitzen

Rückblick der Freiwilligen Feuerwehr Müggelheim

von Wehrleiter Alfons Thurm

340 Einsätze mit insgesamt 1500 Arbeitsstunden leistet die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim (FF) im vergangenen Jahr. Die Anzahl der Kameraden ist dabei mit einem Austritt und einem Neuzugang stabil bei 20 geblieben.

Immer umsichtig und hilfsbereit: Die Kameraden der Freiwiliigen Feuerwehr wie letztlich im Sturmeinsatz. Foto: Ledig

Im Dezember wurde die Leitung der Wehr neu gewählt. Neuer Wehrleiter ist der bisherige Stellvertreter Alfons Thurm. Zu seinem Stellvertreter wurde der Neuzugang Sören Vieht gewählt. Auch in der Jugendfeuerwehr gab es eine Veränderung. Neuer Jugendwart wurde Mario Furchheim, sein Stellvertreter der ehemalige Jugendwart Thomas Liebrenz.

Insgesamt leistete die Mitgliedern der FF im vergangenen Jahr mehr als 3500 Stunden für die Wache in Form von Einsätzen, Übungs- und Arbeitsstunden. Zwar gab es insgesamt 38 Feuer, zu denen die FF gerufen wurde, doch im eigenen Ausrückebereich handelte es sich dabei nur um Kleinfeuer. In Schmöckwitz wurden die Müggelheimer Kameraden jedoch zu mehreren großen Bränden zur Hilfe gerufen. Neben einem ganzen Schuppenkomplex galt es außerdem bei drei Waldbränden zu unterstützen. Den größten Waldbrand, bei dem die Müggelheimer die Löscharbeiten unterstützten, befand sich im Kreis Eisenhüttenstadt. Dort standen etwa 65 ha Wald in Flammen. Mit dem TLF und dem Schlauchwagen waren sechs Kameraden länger als einen Tag unterwegs.

Darüber hinaus gab es im Jahr 2006 folgende nennenswerte Einsätze: Im Januar brannten Nahrungsmittel in einem Kochtopf und im Februar ein Schornstein. In diesem Monat begannen auch die Einsätze bezüglich der Vogelgrippe. Insgesamt zu 33 Tierkadavern wurden wir gerufen, glücklicherweise wurde bei keinem einzigen die Vogelgrippe nachgewiesen.

Der Monat März war durch das bereits genannte Feuer eines Garagen- und Schuppenkomplexes in Schmöckwitz geprägt. In diesem Monat musste auch ein toter Vogel mit Hilfe des Rettungsbootes und des Schlauchbootes von einer Eisfläche geborgen werden. Außerdem gab es einen Verkehrsunfall mit zwei Verletzten beim Zusammenstoß zweier Pkw.

Der April hatte 27 kleinere Einsätze. Im Mai gab es dann die ersten Waldbrände und mehrere Verkehrsunfälle, bei denen unter anderem auch eine Laterne abgeknickt wurde. Dramatisch war auch der schwere Sturz einer Radfahrerin, bei dem eine Wirbelsäulenverletzung nicht auszuschließen war. Im gleichen Monat gab die Wehr auch ihr Tanklöschfahrzeug ab und erhielt ein anderes, das jetzt 5000 l Wasser statt wie bisher 2400 l mit sich führt.

Der Juni begann mit einem traditionellen „Einsatz“ in der Müggelheimer Grundschule anlässlich des Kindertages. Wenige Tage später brannte ein Glascontainer. Schlimm war auch ein Verkehrsunfall, bei dem ein Jugendlicher hinter einem Bus hervortrat, ohne auf den Verkehr zu achten und von einem Auto erfasst wurde.

Mehrere Waldbrände kleinerer Art ließen uns im Ort und einige größere in Schmöckwitz, sowie ein etwa 8 ha großer Boden-, Busch- und Waldbrand in der Wuhlheide nicht zur Ruhe kommen. Bedauerlicherweise gab es in diesem Monat auch einen kleinen Unfall mit einer Feuerwehr. Die FF wurde zu einem Feuer gerufen. Bedauerlicherweise hatten Anwohner bzw. Besucher ihre Autos auf der normal breiten Straße so geparkt, dass es bei der Durchfahrt zu einer leichten Kollision kam. Zu allem Unglück stellte sich später heraus, dass der Einsatz auch noch böswillig verursacht war.

Mit 50 Einsätzen war der Juli der einsatzstärkste des Jahres. In diesem Monat wurde eine Frau von ihrem eigenen Fahrzeug überrollt. Bei einem Gewitter gab es mehrere kleine Feuer durch Blitzeinschläge. Bei diesem Ereignis schlug auch ein Blitz in die elektrische Leitung einer Laube ein, trat durch die Steckdose wieder heraus und entzündete sie, nachdem er unter einer Matratze entlang gewandert war. Da wir gerade in der Nähe einen anderen Einsatz beendet hatten, waren wir sehr schnell vor Ort und konnten Schlimmeres verhindern. Mehrere Stunden hielt uns während des Endspiels zur Fußballweltmeisterschaft ein baumstarker Ast in Atem, der auf eine Freileitung fiel und sich dort regelrecht verhakte. Im gleichen Monat waren wir auch bei dem größten Waldbrand der Saison in Eisenhüttenstadt.

Im August verursachte mal wieder ein Wildschwein einen Verkehrsunfall. Auf einer Insel im Seddinsee wurde ein großes Feuer entfacht und besorgte Anwohner riefen die Feuerwehr. Glücklicherweise wurde der Einsatz der zahlreich angerückten Wehren nicht erforderlich.

Der September wurde durch den Brand eines Zeltes geprägt, bei dem der Bewohner mit verbrannte. Der Oktober war vergleichsweise ruhig und vor allem durch Erste-Hilfe-Einsätze geprägt.

Im vorletzten Monat des Jahres konnten wir einer anderen Feuerwehr helfen, eine technische Panne zu beseitigen. Zum Monatsende zündete ein Bewohner in Spreewiesen sein Haus an und beging anschließend Selbstmord.

Der letzte Monat des Jahres war mit nur neun Einsätzen der ruhigste.

Zu guter Letzt möchte ich mich auf diesem Wege bei meinen Kameraden, unserem Förderverein und unserer Ehrenabteilung für die sehr gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr bedanken.