Müggelheimer Bote
13. Jahrgang, Ausgabe 02/2007
Februar 2007
Müggelheimer Bote

Inhalt
"Kyrill" und seine Folgen
260 Jahre Müggelheim: Geburtstag soll groß gefeiert werden
Schönefeld: Wie geht es weiter?
Umfrage: Ausbildung vor Ort
Rückblick: Von brennenden Kerzen und schleichenden Blitzen
Werden Wölfe und Co. bei uns wieder heimisch?
Echter Hopfen: Arzneipflanze des Jahres
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2007
Müggelheimer Bote





Realisation:
www.lektoria.de
 

Arzneipflanze des Jahres 2007: Echter Hopfen

Jedes Jahr nominiert der NABU e.V. (Naturschutzbund) verschiedene Arten und Lebensräume zur „Natur des Jahres“, um der Bevölkerung den Arten- und Biotopschutz näher zu bringen.

Diese Tradition begann 1971 mit der Kürung des „Vogel des Jahres“, die die besondere Gefährdung der Tiere und ihrer Lebensräume in den Blickpunkt der Gesellschaft brachte. Im Laufe der Zeit trugen dann immer mehr Naturschutz-Organisationen zu dieser Form der Öffentlichkeitsarbeit bei.

So auch der „Verband Deutscher Drogisten“ (VDD) von 1987 bis 1989 und seit 1999 der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen“ am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg mit der Auswahl einer „Arzneipflanze des Jahres“, durch die die Bedeutung der Pflanzen in der Heilkunde und ihre pharmazeutische Nutzung hervorgehoben werden soll.

Dieses Jahr soll es nun der Echte Hopfen sein, der eine Pflanzenart des Hopfens darstellt. Seine Wildform wächst bevorzugt an stickstoffreichen Standorten mit höherer Bodenfeuchte, so auch dem Kaniswall.

Um den Kindern zu ermöglichen, selbst herauszufinden, wie die Pflanze, der Baum oder die Blume am Wegesrand heißt und welche Besonderheiten diese/r aufweist, entdecken wir mit ihnen und einem Klassensatz Bestimmungsbücher die Wunder der Natur. So können die Kinder auch selbst erfahren, dass der Hopfen, der sich im Uhrzeigersinn um die Kaniswall -Schilder windet, bis zu 50 Jahre alt werden kann und innerhalb von 24 Stunden um bis zu 30 Zentimeter wächst.

Während die Kinder und Jugendlichen den Hopfen skizzieren, erfahren sie von den Betreuern, dass der Hopfen hauptsächlich zum Bierbrauen verwendet wird und diesem sein ausgeprägtes Aroma und die typische Bitterkeit verleiht. Darüber hinaus lernen sie etwas über dessen Geschichte, Anbaugebiete und Verwendung. Es heißt, der Hopfenanbau habe erstmals im Jahre 763 n.Chr. bei Geisenfeld in der Hallertau, einer in Bayern fast zentral gelegenen Kulturlandschaft, stattgefunden, wobei explizite Quellen für einige Jahre zwischen 768 und 875 in zwei Klöstern und einem Hochstift existieren.

Heutzutage wird ein kleiner Teil des im Spätsommer vor allem im Hallertau und in Tettnang, einer Stadt nördlich des Bodensees, geernteten Hopfens zu medizinischen Zwecken gebraucht.

So enthält er unter anderem Wirkstoffe, die dem weiblichen Hormon Östrogen ähnlich sind und deswegen bei Leiden in den Wechseljahren helfen sollen. Allgemein wird er als Beruhigungs- oder Schlafmittel verwendet.

Er ist auch in einigen Likören und Schnäpsen als Geschmacksbereicherung zu finden und dient in alten Bibliotheken als Schutz vor Feuchtigkeit und Ungeziefer. Dabei legt man Hopfendolden (Ähren des Hopfens) für einige Jahre hinter die Bücher, sodass sie die Luftfeuchtigkeit regulieren und mit ihren ätherischen Ölen Insekten fernhalten.

Schlussfolgernd lassen die differenzierten Nutzungsmöglichkeiten in der Lebensmittelindustrie, der Pharmazie und Medizin sowie als Hausmittelchen den weiterhin positiven Gebrauch des Hopfens erahnen und eine mögliche Karriere in der Homöopathie erhoffen.

Wer sich ein Bild vom Hopfen machen möchte, ist im Freilandlabor Kaniswall herzlich Willkommen - natürlich auch zu allen anderen Naturthemen. Infos unter Tel.: 03362-82 13 76 oder im Internet unter www.freilandlabor-kaniswall.de und per E-Mail unter freilandlabor-kaniswall@web.de. Jasmin Eichstädt, Freilandlabor Kaniswall