Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 8/2009
August 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
Mit der Hitze kommt der Müll
Büsche und Poller verboten
Bekommt Müggelheim eine Fluglärmmessstelle?
Eine Stadt in Berlin wird 800
Nachruf auf Ingeborg Hunziger
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Heimatverein
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
© 2009
Müggelheimer Bote





Realisation:
www.lektoria.de
 

Gedanken aus Müggelheim

von Marianne Schäfer


Ich befasse mich schon seit Jahren mit unserer Ortschronik. So viel ich weiß, gehörte das für eine Gaststätte am großen Müggelsee benötigte Land immer zum Eigentum des Stadtforstes, das dann an die Gastronomen verpachtet wurde. Das galt für den damaligen Prinzengarten genauso, wie für die Müggelseeperle, Rübezahl oder auch das Müggelschlösschen. Sollte hier jetzt eine Änderung zu der leidigen Misere um die geplante Ferienhaussiedlung am Rübezahl geführt haben?

Zuerst soll der Tourismusverein Initiator einer kleinen Feriensiedlung im Bungalow-Stil auf dem Areal der abgerissenen Ausflugsgaststätte gewesen sein. Nun soll der Eigentümer des Restaurants Müggelseeterrassen Rübezahl, Mike Weiss, der Käufer des gesamten Rübezahl-Areals sein, das ursprünglich im Landesbesitz war? Ja, er musste sogar 2007 kaufen?

Ein Hin und Her der Informationen. Die Dimensionen werden immer erschreckender. Es kann doch wohl nicht sein, dass Herr Weiss meint, er müsse etwas so Großes unternehmen, damit seine kleine Gaststätte weiterhin existieren kann. Daher plant er Investitionen in Millionenhöhe - um so letztlich höhere Gewinne einfahren zu können. Wo bleibt da das Maß der Dinge?

Die geplante „Ferienhaussiedlung“ wäre der Anfang einer Nebensiedlung, von denen wir als Ortsteil Müggelheim schon drei haben (Müggelhort, Schönhorst, Spreewiesen). Das bedeutet eine Zersiedelung des Köpenick’schen Werders. Es ist richtig, dass die Ortsgrenzen von Müggelheim festgeschrieben sind. Unser Ort kann und soll nicht expandieren, auch weil der Wald um uns herum nicht verkleinert werden soll.

Gerade die uns umgebende schöne und abwechslungsreiche Natur ist Anziehungspunkt für Touristen. Daher verstehe ich nicht, dass gerade der Tourismusverein als erster auf die Idee gekommen ist, dort eine Bungalow-Siedlungen zu errichten, statt die Natur zu schützen.

Glücklicherweise sind andere Ideen, wie die Luftgondel zwischen Müggelbergen und Friedrichshagen, eine Wasserskianlage auf dem Großen Müggelsee oder das Hundeauslaufgebiet in den Müggelbergen vom Tisch. Ebenso wie die Monster-Hotelanlage mit 200 Betten, die einmal am Müggelturm geplant war. Man sollte sensibler mit der Natur umgehen und sich überlegen, welche Ideen herausposaunt werden.

Die Gaststätten haben früher alle klein angefangen und auch schwierige Zeiten mit Ideen wie „Hier können Familien Kaffee kochen“ überlebt. Gaststätten mit feinem Ambiente, eventuell spezialisierter Küche und erholsamer Umgebung haben auch heute eine reelle Chance weiter zu existieren. Da benötigt es keine Ferienhaussiedlung. Unser Schatz ist unsere Natur mit Wald, Wiesen, Wasser und den abwechslungsreichen Uferbereichen. Dies gilt es unbedingt zu erhalten. Eine weitere Nebensiedlung ist nicht nur unerwünscht, sondern aus meiner Sicht eine krasse Fehlentscheidung!