Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 12/2010
Dezember 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelheimer Kobbs droht das Aus
Bombensache - Eine wahre Geschichte
BBI: Emotionsgeladene Infoveranstaltung
Mit Wowereit im Gespräch
BBI: rund 1000 protestierten
BBI: Plakataktion gegen den Flughafen
Frohe Weihnachten!
Kulturwochende bietet etwas für jeden Geschmack
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Gedanken zur Weihnachtszeit

von Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara

Adventszeit ist Wartezeit. Worauf warten wir? Worauf bereiten wir uns vor? Überall wird eine merkliche Unruhe spürbar. Weihnachtsmärkte werden aufgebaut, Kaufhäuser, Geschäfte, Bahnhöfe, Straßen und Plätze weihnachtlich dekoriert. Häuser, Wohnungen, Fenster und Vorgärten sind geschmückt. Überall leuchten Lichterketten. Es glänzt, glitzert und funkelt um uns herum. Viele Menschen freuen sich auf Weihnachten, aber sehr viele fühlen sich gehetzt und gestresst. Manche empfinden die Einsamkeit in dieser Zeit besonders stark und fürchten sich regelrecht vor diesem Fest.

Die schönen alten Weihnachtslieder werden jetzt wochenlang ringsherum zu hören sein. Vielleicht freuen wir uns darüber. Vielleicht ärgern wir uns auch über die ständige Berieselung. Jedenfalls werden wir ihnen kaum entkommen können. Bleiben wir doch einfach mal stehen und lauschen den vertrauten Weisen, summen oder singen sogar mit. Wir kennen viele Lieder oder sind doch im Stande, sie in uns „wiederzuerwecken“. Wir könnten mit den Kindern, in der Familie, mit alten Verwandten, Freunden oder in der Kirche gemeinsam Advents- und Weihnachtslieder singen. Schon beim Singen werden wir spüren, dass wir auch unser Inneres empfangsbereit schmücken können. Es ist dann nicht mehr so wichtig, ob wir alle anderen Vorbereitungen für das Fest geschafft haben, das gelingt sowieso nie. Aber es ist ganz wichtig, dass auch in unserem Herzen ein Licht leuchtet und auf unsere Umgebung ausstrahlt. Wenn es auch in unserem Inneren weihnachtlich hell wird, werden wir die vielen elektrischen Lichter gar nicht so nötig haben, die uns den wahren Weihnachtsstern nicht mehr wahrnehmen lassen. Der Dichter Jochen Klepper hat in seiner großen Bedrängnis 1938 in einem wunderbare Adventslied geschrieben: „Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und Schuld, doch wandert nun mit allen, der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.“

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in den kommenden Wochen empfänglich werden für dieses Licht.


Kirchentermine im Dezember

Gottesdienste
2. Advent, 5.12.,10 Uhr: Familiengottesdienst im Advent - Elternkreis/Pfrn. Schwedusch-Bishara
3. Advent, 12.12., 10 Uhr: Gottesdienst - Pfr. Schmidt
4. Advent, 19.12.,10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst - Pfr. Wohlfarth

Heiligabend, 24.12.
14.30 Uhr: Gottesdienst mit Krippenspiel
- Pfrn. Schwedusch-Bishara
15.30 Uhr: Gottesdienst mit Krippenspiel
- Pfrn. Schwedusch-Bishara
17 Uhr: Christvesper - Pfrn. Schwedusch-Bishara

1. Christtag, 25.12.
10 Uhr: Gottesdienst - Pfr. Schmidt

2. Christtag, 26.12.
10 Uhr: Gottesdienst - Pfrn. Schwedusch-Bishara

Silvester , 31.12., 18.30 Uhr: Abendmahls-andacht - Pfrn. Schwedusch-Bishara
Neujahr 1.1., 17 Uhr: Singen um die Krippe
2.1.: kein Gottesdienst

Kirchenkonzert
Heiligabend, 22 Uhr: Musik zur Christnacht – A: Höring (Blockflöten), H. Höring (Orgel)
Gemeindekirchenrat: Dienstag, 7.12., 19.30 Uhr
Christenlehre: Proben zum Krippenspiel donnerstags, 15.30 Uhr, Dorfkirche;
23.12., 10 Uhr, Generalprobe mit Kostümen
Konfirmanden: 8. Klasse dienstags oder freitags, jeweils 17 Uhr in Köpenick; Generalshof 1a; 7. Klasse mittwochs oder donnerstags 17.30 Uhr (außer in den Ferien)
Junge Gemeinde: dienstags, 18.30 Uhr, Köpenick, Kirchstraße 4 / Jugendetage
Umweltkreis: Dienstag, 14.12., 20 Uhr bei Familie Dr. König, Darsteiner Weg 38
Ökumenische Frauengruppe: Montag, 13.12., 14.30 Uhr, Dorfklub, Adventsfeier
Hauskreis: nächsten Termin und Ort bitte erfragen bei Fam. Wohlfarth (Tel.:
656 757 18)
Elternkreis: Montag, 13.12., 20 Uhr bei Frau Görisch, Meisenheimer Str. 49
Sprechstunde der Pfarrerin: dienstags, 17 - 19 Uhr, Dorfkirche


Sehnsucht nach Frieden

von Hans Zinnow

Neben der Kirche, am „Stein des Friedens“ in Müggelheim, trafen sich am 17. November mehr als 30 Personen. Angesichts der immer bedrohlicher werdenden Kämpfe in Afghanistan wurde in unterschiedlichen Beiträgen die Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck gebracht. Wie in Presseverlautbarungen bekannt wurde, geht es bei dem militärischen Einsatz, in dem 4780 Kilometer entfernten Afghanistan, nicht in erster Linie um eine selbstlose humanitäre Hilfe, sondern um wirtschaftliche Interessen angesichts der Rohstoffverknappung. Gefährdete Handelswege müssen gesichert werden. Es geht vornehmlich um das Wohlergehen der Deutschen. Neuerdings sollen Soldaten für ihre Tapferkeit mit einem Orden ausgezeichnet werden. Besser wäre es, mutige Soldaten und Generäle zu ehren, die den Mut aufbringen militärische Einsätze zu verhindern und die Truppen in den Kasernen belassen.

Dr. Horst König, Vorsitzender des Gemeindekirchenrates, der die Veranstaltung leitete, verwies auf die ökumenische Friedensdekade, die zum 30. Mal stattfand und in diesem Jahr unter dem Thema „Es ist Krieg. Entrüstet euch!“ bundesweit durchgeführt wurde. Dr. König erinnerte an die Worte der Schirmherrin Margot Käßmann, die in Politik und Gesellschaft den Vorrang für den Einsatz ziviler Maßnahmen der Konfliktbearbeitung gegenüber den militärischen fordert.

„Wir, die hier anwesenden Linken”, sagte Norbert Gustmann, „können dem Motto ‚Es ist Krieg. Entrüstet Euch!‘ aus tiefer Überzeugung zustimmen. Zu 100% unterstütze ich das Wort der Schirmherrin Margot Käßmann zur Konfliktbearbeitung. Wir brauchen ein Internationales Abkommen gegen Waffenhandel, keine Arbeitsplätze, die darauf beruhen, dass anderswo Menschen sterben, ein konsequenteres Eingreifen gegen jene, die Hass schüren, eine Erziehung zur gewaltfreien Konfliktlösung beginnend in den Familien und in der Schule. Es ist für mich beschämend, dass jährlich Hunderte Menschen in der Welt mit Waffen aus Deutschland umgebracht werden. Gegen diesen Krieg und für ein Verbot des Waffenexports müssen wir unsere Stimme erheben. In einem solchen Protest stehen wir Linke unverrückbar an der Seite der Ökumene.”

Pfarrerin Anke Schwedusch-Bishara diagnostizierte, dass das Thema „Es ist Krieg“, die Nachrichten füllt. Afghanistan, Israel, Palästina, Afrika, weltweiter Terrorismus bestimmen die Schlagzeilen. Deutschland ist weltweit an die dritte Stelle der Rüstung exportierenden Länder gerückt. Besonders todbringende Kleinwaffen, die in Hände von Kindersoldaten passen, werden produziert. Viele dieser Waffen gehen an hochverschuldete Staaten, die dafür Geld ausgeben, das sie dringend für das Wohl ihres Volkes benötigten.

Zur Therapie sagte die Pfarrerin, dass es eine Diskussion über den Krieg in Afghanistan geben sollte, in der nach einem Friedenskonzept gesucht wird, das den militärischen Einsatz reduziert und durch Aufbauhilfe das Vertrauen der Bevölkerung gewinnt.

Teilnehmende äußerten sich zufrieden, dass am „Stein des Friedens“ Menschen mit unterschiedlicher Einstellung zusammengefunden haben, um ein Zeichen für den Frieden zu geben. Mit Nachdruck forderte ein Teilnehmer, dass sich die Kirche viel deutlicher für Friedensinitiativen einsetzen solle.

Im Anschluss fand eine Bußtags-Andacht in der Kirche statt, in der Gott um Beistand für unsere bedrohte Welt angerufen wurde.