Müggelheimer Bote
18. Jahrgang, Ausgabe 10/2011
Oktober 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelturm wird 50
So hat Müggelheim gewählt
Rund um den Flughafen Schönefeld
Ein flotter "Dreier" zum Herbstanfang
Sport-Prominenz im Fitnesscenter
Müggelheimer schreibt Promi-Kochbuch
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Gedanken aus Müggelheim
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
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Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius


Und, sind Sie Ihrer demokratischen Pflicht brav nachgegangen und waren wählen? Wie ich jetzt den Meldungen entnehmen konnte, war das durchaus nicht selbstverständliche. Traurigen Ruhm erlangte ein Wahllokal an der Allee der Kosmonauten. Hier gab es die niedrigste Wahlbeteiligung mit gerade mal etwas mehr als 19 Prozent. Traurig, traurig kann ich da nur sagen.

Doch ganz ehrlich: Überragend war die Wahlbeteiligung auch in Müggelheim nicht. Sie war sogar deutlich unter dem Durchschnitt des restlichen Bezirks und auch unter dem von Gesamt-Berlin (59,5 Prozent). Mit 53,6 Prozent im Durchschnitt unserer drei Wahllokale im Ort fällt auch kein Ruhmesblatt für uns ab. Woran lag es? Ok, es war mal wieder ein verregneter Sonntag. Die Lust unter der Decke hervorzukriechen tendierte gen Null. Aber es gab durchaus Regenpausen - auch ich habe sie genutzt.

Nur der Frust kann die Menschen noch mehr gelähmt haben als der Regen. "Wen soll ich denn wählen, bringt uns doch eh alles nichts", war die meist gehörte Antwort des letzten Monats. Ich denke, alle die jetzt als sogenannte "Volksvertreter" gewählt worden sind, nämlich vom Volk fürs Volk, sollten sich dieses zu Herzen nehmen. Arbeiten Sie mit Ihren Wählern zusammen, beziehen Sie sie ein in Lösungen, nehmen Sie Sorgen und Nöte ernst. Beweisen Sie, dass Politik ein ehrliches Geschäft sein kann, Machenschaften und Betrügereien außen vor bleiben und das Volk wieder im Mittelpunkt steht - nicht der schnöde Mammon.

Noch ein Punkt spricht für den Frust der Wähler. Nämlich das Ergebnis der Piraten-Partei, das in erster Linie als Protest-ergebnis zu verstehen ist. Unzufriedenheit mit den etablierten Parteien, Hoffnung auf frischen, unorthodoxen Wind im politischen Ränkespiel und der kleine aber feine Dorn in der Achillesferse, der vielleicht bei manchem Projekt das Zünglein an der Waage darstellen könnte. Wie dem auch sei - geringe Wahlbeteiligung oder Protestwähler. Es wird Zeit umzudenken, werte Politiker - packen Sie's an!

Es macht mich nur traurig, dass in Müggelheim auch immer wieder die "Unverbesserlichen" reichlich Zuspruch finden. So findet man das Wahllokal 517 in der Müggelheimer Grundschule in den Statistiken als eines derjenigen wieder, wo die NPD die meisten Stimmen bekam. Das waren allein dort 77 Müggelheimer, die der NPD ihr Zweitstimmen-Kreuz gaben, in Müggelheim insgesamt 195 Stimmen. Ganz schön viel für so einen kleinen Ort wie unseren - deutlich zu viel. Auf diese Art von Bekanntheitsgrad könnten wir ruhig verzichten, meine ich.