Müggelheimer Bote
18. Jahrgang, Ausgabe 12/2011
Dezember 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Bundesweit gegen den Fluglärm-Terror
Miles for Moor
Deutscher Studienpreis nach Müggelheim
Zu Besuch im "Reich der Schmetterlinge"
Frohe Weihnachten!
Oliver Igel Schirmherr vom Freilandlabor Kaniswall
Damals war alles anders
Alle Jahre wieder: Winterdienst
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Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius


Es fällt mir sehr schwer, diese Gedanken aus Müggelheim zu schreiben. Meine Gedanken beschäftigen sich fast nur noch mit diesem Flughafen. Das Gericht in Leipzig hat entschieden: Wir dürfen nur noch fünf Stunden in Ruhe schlafen. Die Wirtschaft, also die Geldhaie, hat gewonnen. Für Geld wird alles platt gemacht: Menschen, Tiere, Naturschutzgebiete, Trinkwasser und die gesamte Umwelt werden der Wirtschaft geopfert.

Dieser Standort in Schönefeld ist absolut verkehrt (siehe Raumordnungsverfahren). Viele Müggelheimer werden sich wundern, wenn vom 3. Juni 2012 an jede Minute - und das 19 Stunden am Tag - Flugzeuge über ihre Köpfe düsen.

Was können wir jetzt noch tun?

Wir müssen etwas tun, vor allem für unsere Kinder und Enkel, damit sie nachts ihre Ruhe haben. Mehr ist im Moment nicht drin. Also müssen wir vor die Gerichte ziehen und uns zumindest diese Nachtruhe einklagen. Die letzte Instanz in Deutschland ist für uns das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Aber Hoffnung, dass das Urteil von Leipzig gekippt wird und uns eine Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr zugestanden wird, habe ich nicht. Nach dem Bundesverfassungsgericht haben wir das Recht, vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu klagen. Und auch wirklich erst dann. Dort rechnen wir uns große Chancen aus.

Der BVBB hat für Klagen bisher schon drei Millionen Euro Spendengelder ausgegeben. Wir werden von der Politik ja nur beschissen, denn wir sind auf Spenden angewiesen und für die Betreiber, die Gutachter und Anwälte beschäftigen, um uns zu erzählen, dass der Flughafen nötig ist, zahlen wir gleich mit - als Steuerzahler.

Wir haben so lange gekämpft und wir müssen weiter kämpfen. Für die Prozesse in Karlsruhe und Brüssel benötigen wir noch sehr viel Geld. Wir wollen nicht aufgeben. Wir sind Kämpfer! Vor allen Dingen gegen Ungerechtigkeiten und mafiose Strukturen in unserem ach so demokratischen Staat. Da es in diesem Leben zurzeit nur um "Kohle" geht, müssen wir uns diesem Trend anschließen. Wir brauchen Geld, um die Klagen für die Nachtruhe vor den beiden Instanzen fortzuführen.

Also machen auch Sie sich auf den Weg. Bringen Sie Ihr Spendengeld zum BVBB. Nur der BVBB ist auf dem Weg durch die Instanzen schon so weit, dass er den Europäischen Gerichtshof im Visier hat. Deshalb haben auch Vertreter aller Bürgerinitiativen dazu aufgerufen, den Verein finanziell zu unterstützen.

Wir sind am 10. und 17. Dezember von 10 bis 13 Uhr vor Edeka und nehmen gerne ihre Spenden persönlich entgegen - ab 50 Euro stellt der BVBB auch Spendenquittungen aus.

Trotz alledem wünsche ich allen eine ruhige Adventszeit.


Spendenkonto

Auf dem Konto des BVBB sind bis Ende November bereits etwa 52 000 Euro an Spenden eingegangen - etwa 70 000 Euro werden benötigt. Aus diesem Grund sind alle aufgerufen, sich mit einem kleinen Obulus an der Finanzierung weiterer rechtlicher Schritte zu beteiligen. Schon wenn jeder Müggelheimer nur einen Euro spenden würde, würden wir insgesamt 6 000 Euro beisteuern können... Wer das Geld lieber überweisen möchte, kann das auf folgendes Konto: BVBB e.V., Konto 71 88 73 30 20 bei der Berliner Volksband, BLZ 100 900 00, Stichwort "Klage".