Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 11/2002
November 2002

Inhalt
Müggelheimer Spendenaktion "Flut 2002"
Platzwart dringend gesucht!
Herbstfest an der Schule
Rätselraten um die Schnee- und Eisbeseitigung
Treffen der Kichengemeinden
Gospelkonzert in der Dorfkirche
Sturmtief "Jeanett" fegte über Müggelheim
Müggelheimer Chor sucht passenden Namen
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Leserbriefe
Müggeclub
Kleinanzeigen
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Leserbriefe

Zu: „Keine schönen Aussichten - Sanierung des Müggelturm-Areal stagniert”, Müggelheimer Bote 10/02

Brauchen wir wirklich noch in Hotel auf dem Müggelberg? Ich glaube nein.

Das Dorint-Hotel am Müggelsee, also in unmittelbarer Nähe, war im letzten Jahr nur zu 54 % ausgebucht, obwohl diese Hotelkette bundesweit präsent ist und überall Werbung macht. Wäre da nicht auch noch ein Schulungszentum einer Versicherung, so fiele die Bilanz noch ernüchternder aus. Auch die anderen Hotelzimmer vor Ort sind nicht ausgelastet. Wozu also noch ein Hotel?

Bei Fontane ist nachzulesen, dass das Müggelseegebiet mit den Müggelbergen ein attraktives Ziel für Wanderer ist; ein einzigartiges Naherholungsgebiet des Bezirks.

Dieses Areal nun zubetonieren zu wollen, mit Gebäuden, die gar nicht gebraucht werden, wäre sträflich. Es ist doch absehbar: Diese Häuser werden niemals ausgelastet sein. Dann haben wir noch ein paar Investruinen mehr.

Auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit der Infrastrukturentwicklung ist dieses Vorhaben keinesfalls akzeptabel.

Wünschenswert ist ein gemütliches Café mit Terrasse, wo man im Sommer seinen Kaffee auch im Freien trinken kann. Selbst im Winter war es früher angenehm nach einem Spaziergang in der Müggelbaude einen Grog zu trinken; dort waren immer Gäste anzutreffen.

Damit dieses wünschenswerte Café sich rentiert, muss sich der Betreiber bzw. Pächter in Zukunft etwas einfallen lassen. In den letzten Jahren waren weder die Bedienung noch das Ambiente einladend. Geradezu weltfremd mutet es an, sich darüber zu beklagen, dass für die Bebauung des Areals eine Ausschreibung stattfinden soll. Jede Privatperson holt heutzutage für ein Bauvorhaben, auch wenn es nur eine Heizanlage ist, Angebote ein. Bei diesem großen Projekt soll es nicht so sein? (. . .) Rosemarie Grau


Zur Sanierung des Müggelturms, Müggelheimer Bote 10/02
Schöne Aussicht verbaut?

Die Müggelberge sind von der letzten Eiszeit geformt. Zusammengeschoben und gestaucht, sind sie ein sehr empfindliches Gelände und müssen daher forstlich besonders bearbeitet und darüber hinaus auch sorgsam geschützt werden (Landschaftsschutzgebiet).

Warum sollte unbedingt eine, nun schon „abgespeckte” aber immer noch an dieser Stelle unmögliche Hotelanlage mit 120 Betten auf diesem empfindlichen kleinen Müggelberg gebaut werden? Offenbar sind in der Nähe noch genügend Betten frei und diese Betreiber werben weit im Land um Gäste (Bsp. Dorint). Die Gaststätte Müggelhort hat zehn Hotelbetten, die wieder im Aufbau befindliche Gaststätte Neu Helgoland wird etwa acht Hotelbetten haben. Dies sind nur einige Beispiele.

Ein derartig überdimensionierter Hotelkomplex in dem Landschaftsschutzgebiet ist fehl am Platz. Muss es tatsächlich auch hier so weit kommen, dass die Natur zerstört wird, damit einige wenige diese „umgeformte”, modern gewandelte Natur benutzen können?

Sollte die Natur im stadtnahen Gebiet nicht zur Erholung für alle da sein?

Das es auch anders funktioniert beweist der lebhafte Tourismus auf der Insel Hiddensee, obwohl sie „autofrei ” ist und keine extra Hotelgebäude gebaut wurden.

Weltweit wird die Natur durch zu viel Tourismus beeinträchtigt, das möchte ich hier verhindern. Ich will weder die Zeit zurückdrehen, noch den Fortschritt verhindern. Die Agenda 21 als Empfehlung und der Begriff der „Nachhaltigkeit” sollte bei der Entscheidung des Projektes eine wichtige Rolle spielen. Dann würde klar werden, dass ein großes Areal der Müggelberge unwiederbringlich zerstört würde.

Das darf nicht sein!

Nicht nur die Müggelheimer und Köpenicker lieben gerade diese landschaftlichen Besonderheiten des Berliner Süd-Osten. Selbst der Bürgermeister, Dr. Klaus Ulbricht ist für den „sanften Tourismus”. Begrüßenswert wäre es, wenn an der Stelle ein Gasthaus, welches im Stil dem Waldcharakter angepasst ist, gebaut würde. Auch ein passender Aussichtsturm sollte dazu gehören. Touristen, Wanderer auch Sportler würden sicherlich gerne in einem gemütlichen Gasthaus Kaffee, Kuchen und gutes Essen genießen.

Wie auf der Isometrie vom Oktober 02, vom Müggelturm Areal zu sehen ist, dieses Räuberburg ähnliche Konglomerat mit dem Aussichtsturm, welcher wie ein Wachturm aussieht, diese Vorstellung in unseren Müggelbergen ist unerträglich!

Ich bin gegen jegliche Großbebauung, aber für eine in die Landschaft passende Gaststätte mit kleinem Hotelbetrieb. Eine öffentliche Ausschreibung finde ich notwendig, damit andere Projektierungen zur Disposition stehen. Marianne Schäfer