Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 8/2006
August 2006
Müggelheimer Bote

Inhalt
Tauziehen um Rettungsstationen beendet
Köpenick wird Wanderparadies
Müggelheimer reisten in die Masuren
Achim Baeyer (†) zum Gedenken
Sinn und Unsinn von Saunen und Co.
Radtour zum Kranichsturm
Klassentreffen nach 50 Jahren!
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote
 

Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius


Puh, ist das warm! Manchmal fühlte ich mich in den vergangenen Wochen, als würde mein Gehirn anfangen zu brodeln. Zu klaren Gedanken war ich - und mit mir viele andere - gar nicht in der Lage. Mein Hirn ächzte und gab Luftblasen von sich... naja, fast zumindest. Aber dennoch: Ich liebe dieses Wetter. Glücklicherweise hatte ich Urlaub, musste mich weder in stinkenden Zügen und Bussen herumdrücken, noch mich in klimatisierten Räumen verkühlen oder in brütendheißen Büros versuchen produktiv zu sein. Ich durfte "alle fünfe gerade sein lassen". Wenn mir danach war, sprang ich in irgendwelche kühlenden Fluten (zumindest am Anfang waren sie es ja noch), kurbelte die Eiswirtschaft an und goss Wasser in Litern in mich hinein. Lebendig wurde ich vor allem abends, in den lauen Sommernächten. Gemütliche Abende auf der Terrase, kühle Sommerdrinks, liebe Freunde. Es ist erstaunlich, mit wie wenig Schlaf man bei solch einem Wetter auskommt. Für alle, die mit Hitze gut umgehen können, ist das ein Supersommer - vor allem die Schulkinder freuen sich darüber, jetzt nicht über ihren Schulbüchern schwitzen zu müssen. Baden, Boot fahren, planschen!

So wie uns Menschen geht es auch den Pflanzen. Inzwischen bittet das Bezirksamt schon um Mithilfe bei der Bewässerung der Straßenbäume. Wenn wir nicht möchten, dass unser Dorfanger kahl wird, sollten wir dem Folge leisten. Ich hatte das Glück, ganz liebe Nachbarn zu haben, die sich während unseres Urlaubs um unseren Garten gekümmert haben, so dass uns eine grüne Oase Willkommen hieß, statt eines verdörrten Stückchen Landes. Ich bin froh darüber, viele gute Nachbarn um mich herum zu haben, bei denen ich mir sicher bin, dass alles gut läuft, dass jeder einen Blick auf unser Haus hat und Ungewöhnliches gemeldet wird.

So ein gutnachbarschaftliches Verhältnis wünsche ich allen, es erleichtert das Leben ungemein. Warum sollte man sich mit den Nachbarn um Lappalien streiten, wenn doch der Schwatz über den Zaun oder ein gemeinsam genossener abendlicher Drink so viel entspannender sind. Trotzdem nehmen Nachbarschaftsstreitereien immer mehr zu - da gibt es falsch gesetzte Zäune, herüberragende Äste, bellende Hunde, wühlende Katzen, herabrieselndes Laub und vieles mehr. Doch sind diese Dinge wirklich so wichtig, dass man sie sich buchstäblich auf den Magen schlagen lassen sollte? Kann man nicht versuchen, eine Einigung zu erzielen oder einfach ein Auge zuzudrücken?

Ich wünsche Ihnen jedenfalls allen einen entspannten, wunderschönen Sommer voller glücklicher Momente. Üben Sie sich ein bisschen im südländischen laissez faire, der nächste Winter kommt bestimmt!