Müggelheimer Bote
17. Jahrgang, Ausgabe 6/2011
Juni 2011
Müggelheimer Bote

Inhalt
Kräfte bündeln im neuen Bündnis Südost
In Müggelheim fehlt passender Wohnraum für Senioren
Projekt Rübezahl geht in den Endspurt
Der neue Mellowpark nimmt Gestalt an
Ein ganzes Dorf in Feierlaune
Gefahr durch Eichenprozessionsspinner
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
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Neues aus Treptow-Köpenick
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Der neue Mellowpark nimmt Gestalt an

von Simone Jacobius

Ohne Helm geht gar nichts. Wenn die BMXer rasant über die Lehmhügel (Dirts) springen, Saltos schlagen oder Schrauben drehen, kann Laien schon manchmal Angst und Bange werden. Doch ein Augenschmaus ist es allemal. Der Mellowpark in Treptow-Köpenick ist der größte und vielseitigste Skatepark Europas. Er war es schon an seinem alten Standort und ist nun an seinem neuen Standort sogar auf dem Weg, noch größer zu werden. Und somit ein absolutes Muss für alle BMX- und Skateboard-Begeisterten.

Schon jetzt können auf dem alten fast sieben Hektar großen Sportplatzgelände Rampen, Halfpipes, Pumptrack und Dirts genutzt werden. Neben den BMXern begeistern auch die Skater mit ihren Tricks. Und das, obwohl im Moment noch fleißig gebaut wird – vor allem von den Jugendlichen. Aber auch inzwischen erwachsene Skater bauen fleißig mit, als professionelle Rampenbauer. Denn gemeinsames Arbeiten gehört mit zum pädagogischen Konzept des Mellowparks – nicht nur Stunts und Skateboard im Kopf haben, sondern auch Hammer und Säge in den Händen. Pläne machen, Konzepte entwickeln, Projekte durch alle Höhen und Tiefen durchziehen – bis zum Ende. Hier lernt man was fürs Leben!

Betrieben wird die Anlage vom Mellowpark e.V., einem Ableger des Jugendclubs "all eins", der dort auch demnächst sein neues Domizil beziehen soll. Über erst mal 10 Jahre läuft der Mietvertrag, mit der Option um weitere fünf Jahre zu verlängern. Die eine Hälfte gehört zum Jugendamt, die andere zum Sportamt. Neben der Förderung durchs Bezirksamt verdient der Verein sich Geld durch Planung und Bau von Skateanlagen in ganz Deutschland und sogar Groß-Britannien.

"Strippenzieher" im Mellowpark ist Jens Werner. Der heute 34-Jährige hat 1994 den alten Mellowpark an der Friedrichshagener Straße mit aufgebaut und selbst auch rege genutzt. Im vergangenen Jahr musste der Verein sein altes Gelände an der Friedrichshagener Straße räumen. Das Areal sollte für Wohnungsbau verkauft werden. Jetzt bekommt die Einrichtung eine zweite Chance. Ein Verein wurde gegründet, der Mellowpark e.V., der aber auch weiterhin mit dem Mutterverein "all eins" eng zusammenarbeitet. Jens Werner ist Geschäftsführer – eigentlich von Berufs wegen ein Steuerfachangestellter. Doch sein Herz gehört den Jugendlichen. Das, was er damals genossen hat, will er ihnen weitervermitteln. Und schließlich kann man auch in solch einem verein einen Finanzexperten gut gebrauchen.

Demnächst soll sogar das Jugendzentrum von der Friedrichshagener Straße mit an die Wuhlheide ziehen. Basketballkörbe, Tore, Netze, so gut wie fast jedes Stückchen Holz ist von alt zu neu gewandert. Doch die riesige Baustelle an der Wuhlheide hat schon mehr als Konturen angenommen. So wurde die alte Tischtennishalle zu einer Skatehalle umgebaut, die auch im Winter genutzt werden kann. In einem anderen Haus ist ein Clubraum entstanden – mit Karbonfenstern, die auch von außer Kontrolle geratenen Skatebrettern nicht kaputt gehen können. Denn im Innenhof haben die jungen Skater ein "Bowl" – ein kreisförmig angelegtes Rinnensystem - für ihren Sport gebaut – als Kunstprojekt. Außerdem gibt es einen Picknickplatz mit Lagerfeuerstelle, Freilichtbühne und Pavillon, einen Fußballplatz, Volleyball- und Basketballfelder. Und Dirts, Rampen und Halfpipes werden schon intensiv genutzt.

Viel Arbeit steckt dahinter und viel Begeisterung. Geplant sind auch der Neubau eines großen Skateparks und die Einrichtung eines Hostels und von Tonstudios. Aber auch jetzt wird schon genug geboten für einen Besuch. Bei schönem Wetter kommen etwa 300 Besucher pro Tag. Spenden, Material und Geld, sind auf jeden Fall immer gern gesehen. Denn der Neubau des Skateparks auf den ehemaligen Tennisplätzen wird um die 400 000 Euro kosten – jeweils die Hälfte für einen Betonboden und die Holzbauten. Jens Werner appelliert an alle: "Kommt her und guckts euch an. Hier hat sich schon viel mehr getan, als man von außen sieht. Und auch Erwachsene sind jeder Zeit herzlich Willkommen. Die Jugendlichen freuen sich, wenn ihre Arbeit gewürdigt wird."

An der Wuhlheide 256, www.mellowpark.de