Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 09/99  
September 1999 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Enthüllungen im Flughafen-Filz lassen Gegner hoffen

Fachliche Tipps für Einwendungen gegen den Flughafen

Entführte Drachen und blasige Füße: Gute Laune im Zeltlager der Jugendfeuerwehr

Premiere: Diesmal zwei Tage Erntefest und mit Parforce-Jagd

Auf einen Blick: Alle Kurse im Dorfclub

Unbürokratische Putzaktion des ASB

Wein- und sangesfreudige Geburtstagsfeier des Dorfclubs

Uneinsichtige Mountainbiker zerstören die Müggelberge

Neue Dreckecke wird zum Ärgernis

Den Straßennamen auf der Spur (II)

Allen Erstklässlern viel Spaß und Erfolg in der Schule!

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Mügge

Serie für den Natur- und Gartenfreund

Kirchentermine

Geschichten aus dem Müggelwald

© 1999 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 03.09.1999

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Den Straßennamen auf der Spur (Teil II)

In unserer letzten Ausgabe (siehe Teil I) stellten wir verschiedene Straßennamen und ihren Ursprung im nordöstlichen Teil Müggelheims vor. Diesmal betrachten wir die Straßen im südöstlichen Bereich, jenseits der Odernheimer Straße.
Diagonal verbindet der Geinsheimer Weg (Name so seit 1929, vorher Straße 648) von Alt-Müggelheim bis zum Darsteiner Weg mehrere Straßenzüge. Geinsheim ist ein Ort im Bundesland Rheinland-Pfalz und gehört heute zu Neustadt an der Weinstraße. Er wurde 774 als Gunzingen erwähnt, 1314 ist die Rede von einer Villa Ginssen, 1824 dann die Schreibweise Geinsheim.
Die Heisterbachstraße (seit 1929, vorher Straße 683) wurde nach einem Stadtteil von Königswinter (Nordrhein-Westfalen) benannt. Eine 1189 gegründete Zisterzienserabtei wurde 1193 in das Tal von Heisterbach verlegt und erst 1803 aufgehoben. Im Kloster Heisterbach lebte von 1199 bis 1240 der berühmte Historiker und Biograf, der Mönch und Novizenmeister Cäsarius.
Die Meisenheimer Straße hat ihren Namen seit 1928. Meisenheim ist eine Stadt im Kreis Bad Kreuznach, 1154 wurde sie bereits als Meysinheim erwähnt. 1816 wurde Meisenheim Hauptort der Landgrafengemeinschaft Hessen-Homburg. 1866 kam sie zu Preußen, nach 1945 zu Rheinland-Pfalz.
Der Darsteiner Weg heißt seit 1936 so. Der Ausbau der Straße folgte einem Weg, der bis dahin nicht amtlich als Postlandweg bezeichnet wurde. Am 13. Juni 1936 erhielt der Weg seinen Namen nach einem Ort Darstein im Landkreis Pirmasens. Darstein gehört zur Gemeinde Hanenstein. 1309 soll ein Heinricus dictus Darstein de Büdenkeim den heute 227 Einwohner zählenden Ort gegründet haben. Auch die Becherbacher Straße und die Staudernheimer Straße erhielten ihre Namen am 16. August 1928 nach kleinen Orten in Rheinland-Pfalz.
Die Glottertaler Straße (seit 1928). Das Glottertal im Breisgau/Hochschwarzwald ist durch Fremdenverkehr und Weinbau geprägt. Die durch die Gemeinde fließende Glotter ist 34 Kilometer lang.
Die Klafterzeile wurde 1936 angelegt und war Straße 667. Ihren heutigen Namen erhielt sie am 20. April 1948. Der Name bezieht sich auf den in der Nähe vorhandenen Holzbestand. Unter einer Klafter, die auch ein altes deutsches Längemaß ist, hat man hier ein Raummaß für aufgestapeltes Stammholz (auch ein Brennholzmaß) zu verstehen.
Die Rodestraße wurde 1960 nach dem Widerstandskämpfer Fritz Rode benannt. Rode beteiligte sich im NS-Regime an der technischen Herstellung der illegalen Köpenicker KPD-Zeitung „Stimme der Werktätigen”. Der Arbeiter Fritz Rode wurde 1936 von der Gestapo verhaftet, zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt und nach Verbüßung der Strafe in das Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert, wo er am 9. August 1940 ermordet wurde. Rode wohnte in der Müggelheimer Kolonie „Leopold”, heute Rodestraße 41.
Die Bergstraße führt als Anhöhung in die Siedlung Schönhorst und endet dort als Sackgasse. Sie ist nicht amtlich benannt, wird aber in Straßenverzeichnissen und Karten so geführt. wi.

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