Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 07/2000  
Juli 2000 Home  |  Archiv  |  Impressum


Inhalt

Start frei zum großen Sommerereignis: 3. Spiel- und Spaß-Rallye für Jung und Alt

Ungetrübte Badefreuden: Wasserqualität in Ordnung

Erstes Resumée der Müggelheimer Flughafenproteste

Es geht voran: Lichtblick im Ringen um Müggelturm-Areal

Klaus Marciniak tödlich verunglückt

Großer Sieg für die Küken der Müggelland-Rallye

Das war das Angerfest 2000!

Spaß pur und volle Action beim diesjährigen Schulfest

In den Schatz alter Erinnerungen eintauchen

Komet am Nachthimmel

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Geschichten aus dem Müggelwald

© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 02.07.2000

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Geschichten aus dem Müggelwald

Fritzes Baumhaus-Abenteuer

Seit Jahren lebte Fritze der Eichkater im Müggelwald. Es war prima hier, denn die vielen Bäume mit den ellenlangen Stämmen, die gab es nur in diesem Wald. Jedenfalls hatte er das von seiner Mutter, seiner Großmutter und seiner Urgroßmutter gehört. Konnte er ihnen glauben?

Seine Freunde Friederike, Frieda und Felix, die lachten ihn immer aus, wenn er von dem Weltwunder der ellenlangen Baumstämme aus dem Müggelwald sprach. Von seinen Freunden hatte er auch gelernt wie die Bäume hießen. Kiefern. Also die Kiefer war der Kletterspaß für Eichhörnchen, zum Rauf- und Runterrennen ohne Ende.

Eines Tages kam Fritze ganz aufgeregt zu seinen Freunden. „Friederike, Frieda, Felix kommt schnell her, ich muss euch etwas Komisches erzählen”, schrie Fritze.

Eilig kamen die drei Freunde herbei. Sie flitzten am ellenlangen Baumstamm empor und setzten sich zu Fritze in die Baumkrone der Kiefer.

„Nun erzähle, was gibt es so Wichtiges, dass wir unseren Mittagsschlaf unterbrechen müssen.”

„Eine Frage”, fing Fritze an, „habt ihr schon mal ein Baumhaus gesehen?”

„Na klar,”, sagte Friederike, „wir sitzen gerade in einem.”

„Nicht so eins”, sagte Fritze, „ein richtiges Haus, wo Menschen drin wohnen.”

„Gibt es doch viele”, sagte Frieda gelangweilt, „die stehen doch hier überall im Müggelwald rum.”

„Also, wenn es euch nicht interessiert, dann könnt ihr wieder verschwinden, dann erzähle ich euch halt nicht, was ich gesehen habe.”

Nun wurden die anderen Eichhörnchen neugierig. Sie bettelten ihren Freund Fritze an, endlich sein Geheimnis zu lüften. Und Fritze begann zu erzählen.

„Also, ich renne durch die Gärten, die Bäume rauf, die Bäume runter. Plötzlich steht da ein Haus und aus diesem Haus guckt ein ellenlanger Baum raus. Wirklich, ihr könnt es mir glauben. Mitten aus dem Dach guckt der Baum raus.”

Die Freunde waren sprachlos. „Phh, das ist ja wirklich eine tolle Geschichte. Können wir das Baumhaus auch mal sehen?” Fritze war sofort einverstanden. Sie rannten wieselflink den ellenlangen Baumstamm runter und flitzten durch die Gärten des Müggelwaldes. Dann standen sie vor dem Baumhaus. „Au weia, das sieht ja cool aus”, schrien alle durcheinander, „nun müssten wir nur noch wissen, wie das mit dem Baum im Haus weitergeht.”

„Ja, das wollen wir wissen”, sagte Frieda, „und ich habe auch schon einen Plan.”

Er war schnell erzählt. Fritze sollte sich in das Baumhaus schleichen und erkunden, wie der Baum in das Haus gekommen ist.

Eines Abends war es dann so weit. Die vier Freunde hatten sich im Garten versteckt. Sie lauerten auf den Moment, wo die Menschen schlafen gehen wollten. Fritze huschte durch die Tür und versteckte sich. Er wartete bis es im Haus dunkel wurde und Ruhe einkehrte. Die Menschen schliefen.

Nun konnte die Entdeckungsreise losgehen. Eine große Wohnhöhle, die Menschen sagten Wohnzimmer dazu, dass wusste er von Frieda und mittendrin der Baum in einem Beet. Und viele Gegenstände, die die Menschen Möbel nannten, standen herum.

„Eigentlich gemütlich”, dachte Fritze, „der Baum wird auch versorgt, die Erde ringsum ist sogar feucht. Wenn es dem Baum gut geht, kann ich mich hier mal umschauen. Was haben die Menschen hier nur alles reingeschleppt?” Fritze sprang auf den Tisch. Dort standen zwei Schälchen mit kleinen roten Kügelchen. „Was hatte Frieda gesagt, Erdbeeren sollen das sein. Mal kosten. Mensch, die schmecken aber lecker.”

Er fraß einige, die anderen schmiss er in der Wohnhöhle herum. Dann kletterte er auf die Regale, die an den Wänden hingen.

„Was ist denn das, kleine bunte Scheiben, kann man die fressen? Nein, dann runter damit.” Er schmiss die Scheiben, die die Menschen CDs nannten, in der Wohnhöhle umher. Das war ein Spaß. Es machte fürchterlichen Radau.

Plötzlich ein Schrei: „Egon, Hilfe, ein Einbrecher ist in unserem Wohnzimmer.” Ein Mensch stand in der Tür. Fritze versteckte sich hinter dem Baumstamm. Aber der Mensch hatte ihn gesehen. Er öffnete das Fenster und die Tür zum Garten und Fritze konnte fliehen.

Er war froh, als er wieder bei seinen Freunden war. Staunend hörten sie seine Geschichte und beneideten ihn ein bisschen darum, dass er der Held des Baumhaus-Abenteuers war. „Vielleicht habt ihr Glück und ihr könnt dieses Abenteuer auch einmal erleben”, tröstete Fritze seine Freunde.

Von nun an beobachteten sie das Baumhaus. Aber sie hatten keine Chance, der Mensch bewachte seine Haustür.

Nun ist der Sommer ja noch lang und Eichhörnchen sind flink und schlau. Wer weiß . . ., vielleicht glückt es den Freunden doch noch mal ein Abenteuer im Baumhaus zu erleben. Ingrid Zweiniger

Viele weitere Geschichten und Märchen aus dem Müggelwald im Überblick finden Sie im Archiv des Müggelheimer Boten!

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