Müggelheimer Bote
6. Jahrgang, Ausgabe 07/2000  
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Inhalt

Start frei zum großen Sommerereignis: 3. Spiel- und Spaß-Rallye für Jung und Alt

Ungetrübte Badefreuden: Wasserqualität in Ordnung

Erstes Resumée der Müggelheimer Flughafenproteste

Es geht voran: Lichtblick im Ringen um Müggelturm-Areal

Klaus Marciniak tödlich verunglückt

Großer Sieg für die Küken der Müggelland-Rallye

Das war das Angerfest 2000!

Spaß pur und volle Action beim diesjährigen Schulfest

In den Schatz alter Erinnerungen eintauchen

Komet am Nachthimmel

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© 2000 Müggelheimer Bote

Zuletzt aktualisiert am 02.07.2000

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Leserbriefe

Unbeschwertes Badevergnügen adé!

Als Einwohnerin von Müggelheim möchte ich, sicher im Interesse aller Müggelheimer, einmal meinem Ärger über die Verunreinigung am Strand (Kleiner Müggelsee), besonders am Wochenende, Luft machen.

Seit langer Zeit schon haben meine Familie und ich die Natur und Umgebung von Müggelheim kennen und lieben gelernt. Doch immer schlimmer wird die Müllansammlung auf den Straßen, im Wald und an der Badestelle. Von Jahr zu Jahr wird dieser Zustand schlimmer.

Ich frage mich, wer in solch einem Dreck leben möchte? Haben die Menschen das Gefühl für die Sauberkeit verloren? Die Verantwortung anderen Menschen gegenüber, die die Natur genießen möchten?

Den Menschen scheint es egal zu sein, nur sollten sie einmal selber ihren Lieblingsplatz vor Müll kaum erkennen, dann stört es sie auf einmal.

Ich glaube allerdings, dass die meiste Verunreinigung von Besuchern und Fremden verursacht wird, die ja am nächsten Tag sowieso nicht mehr an den selben Ort zurückkommen.

Überfüllte Müllkörbe (insgesamt nur zwei Stück am gesamten Badestrand !!!), die anscheinend viel zu selten geleert werden, laden die Badenden geradezu ein, ihren Müll einfach liegen zu lassen. Sollten nicht endlich Müllcontainer bzw. mehr Müllkörbe in der Sommersaison an den Strand gestellt werden?

Oder muss erst durch ständige Kontrollen, Zäune, Badewächter, Eintrittsgeld o.ä. dieser Zustand bekämpft werden? Wer ist dafür verantwortlich? Wer will als Müggelheimer dann noch an „seinem Strand” baden gehen, wenn er ständig zwischen Flaschen, Bierdosen, Abfall etc. ein freies Fleckchen suchen, oder vielleicht in Zukunft dafür Geld bezahlen muss?

Ich habe einmal als Beweis (am Pfingstwochenende) ein paar Fotos gemacht, die wirklich nur einen kleinen Teil des Strandes zeigen.

Auch abendliche Nachtschwärmer, die dort ihr Lagerfeuer machen, sorgen dafür, dass man am nächsten Tag vor verbrannten Holzscheiten, Kohleresten und sonstigen Brandrückständen kaum noch am Strand entlang laufen, geschweige dann sich dort niederlassen kann.

Wie soll das nur enden?

Hinzu kommen die Hundehalter, die ihre Hunde überall baden lassen, egal ob Kinder buddeln oder spielen, Menschen schwimmen oder sich sonnen. Ein Gefühl des Ekels steigt in einem auf. Von Hygiene kann dort wohl keine Rede mehr sein! Es müssten Verbotsschilder angebracht werden (Hunde am Badestrand verboten), doch ich bezweifle, dass das etwas nutzen würde.

Selbst die Polizei, die sogar gelegentlich einmal den Weg dorthin findet, um nach dem Rechten zu sehen, würde gegen alle diese Missstände nichts unternehmen.

Dies ist eine wahrhaft schlechte Werbung für unser Müggelheim! Denkt doch bitte mal daran, dass wir die Natur brauchen, jedoch die Natur nicht uns.

Ich möchte im Interesse aller an die Vernunft der einzelnen Leute appellieren und ich wünschte mir, dass einige mal den Mut finden die Leute anzusprechen, die für diese Verunreinigungen verantwortlich sind. Dagmar Schwartz

Müggelheimer Hundebegegnungen

Ich möchte mich mit diesem Brief nicht auf einen bestimmten Artikel Ihrer Zeitung beziehen, sondern vielmehr einen von mir erlebten Tatsachenbericht niederschreiben, der auf ein Ereignis zurückgeht, das mich sehr nachdenklich gemacht hat.

Dieses fand am 1. Mai statt, an dem ich, wie so oft, meine quirlige Hundedame durch Müggelheim führte. So kam ich auch . . . an einem Grundstück vorbei, an dessen Eingangspforte in goldenen Lettern auf die Züchtung von Möpsen hingewiesen wird.

Hinter dem Zaun ließen grunzend-krächzende Geräusche die Vermutung zu, dass sich die besagten Zuchthunde im Vorgarten tummelten. Von ebensolcher Wuselei angesteckt, lief mein übrigens freilaufender Hund zum besagten Gartenzaun und sorgte dahinter für noch mehr Aufregung.

Bis hierher also ein ebenso langweiliges wie gleichwohl normales Erlebnis, wenn nicht die im Folgenden beschriebene Wendung plötzlich aufgetreten wäre. Denn plötzlich trat die männliche Hauptfigur dieser wahren Geschichte auf den Plan: ein wutentbrannter, zorniger Mann älteren Semesters, der mit einem Holzscheit, dicken Ast o.ä. bewaffnet war und sogleich mit Schimpfsalven und Drohgebährden auf meinen Hund losging. Als er mich erblickte, klärte er mich über den angeblich existierenden allgemeinen Leinenzwang auf.

Für mich ist die Tatsache, dass auf öffentlichen Straßen Leinenzwang herrscht, zwar neu, aber ich war natürlich hocherfreut von einem so gesetzestreuen und vor allem liebenswürdigen und netten Menschen unserer Gesellschaft darauf aufmerksam gemacht zu werden.

Nur was mich verwunderte war die Tatsache, dass nun plötzlich überall auf der Straße unangeleinte Möpse herumliefen. Das hätten die kleinen, pummeligen Vierbeiner lieber sein lassen sollen, denn nun musste der freundliche Herr das Recht mit Gewalt erkämpfen und drosch mit der vorherig beschriebenen Waffe auf seine Hunde ein.

Der Anblick dieser Schändung tierischen Lebens ließ nicht nur mein tierliebendes Herz bluten sondern mich auch zu dem Täter sagen, dass man solch eine Tat als Tierquälerei bezeichnet. Das bekam ich quittiert mit folgender Aussage: „Halt dein Maul!”

Ich wusste zwar nicht, dass wir schon per Du waren, aber das hat wohl etwas mit dem kontaktfreudigen Wesen dieses Bürgers zu tun gehabt.

Und was lernen wir daraus? Wer im Steinhaus sitzt, sollte nicht mit Glas schmeißen. Mit freundlichen Grüßen Jenny Skubella

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