Müggelheimer Bote
12. Jahrgang, Ausgabe 7/2006
Juli 2006
Müggelheimer Bote

Inhalt
Freie Fahrt für Radler
Kirche und Kutsche en miniature
Stimmung wie auf der Fanmeile: Weinverkostung kam gut an
Angerfest: Von Dudelsackklängen und "Kinderhändlern"
Anwohner und Vereine wehren sich gegen Paul-Rahn-Straße
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Müggelheimer Bote
 
Serie für den Natur- und Gartenfreund

Erfolgreich Kräutern?

von Marianne Schäfer

Der Mensch ist seit seiner langen Entwicklungsgeschichte ein Allesfresser. Auf ihren Wanderungen haben die frühen Menschen alles gekostet und dabei ihre Erfahrungen gemacht. Welche Pflanzen sind verträglich, was schmeckt gut, was tut gut, was wertet andere Nahrung auf und nicht zuletzt, was verursacht Schmerzen, führt sogar zum Tod oder hilft Schmerzen zu lindern und Wunden zu heilen.

Diese Erfahrungen waren wertvoll und wurden weiter gegeben. Letzten Endes bis heute! Je nach dem, wo die frühen Menschen sich angesiedelt haben, gab es nach Bodenbeschaffenheit und Klima unterschiedliche Vegetation und die Menschen entwickelten dann ihre ortstypischen Geschmäcker und Essgewohnheiten. Der moderne Mensch nutzt heute global das Nahrungsangebot und unsere Obst, Gemüse und Kräuter stammen zum Teil aus fernen Ländern.

Um unsere Speisen nach Rezept richtig zu würzen, brauchen wir die passenden Kräuter. Wir, als Gartenbesitzer haben die Möglichkeit, diese im eigenen Garten anzubauen. Und da liegt der Hase im Pfeffer, oder eben gerade nicht. Wer kann selber in seinem Garten Pfeffer ernten? An diesem Beispiel wird klar, dass uns Grenzen gesetzt sind. Bei der Möglichkeit eigene Kräuter im Garten zu ziehen, muss man als erstes das ursprüngliche Heimatland der Pflanze wissen. Kräuter aus tropischen oder subtropischen Breitengraden sind in unserem Garten nicht erfolgreich zu kultivieren. Beispiel Basilikum, Zitronenkraut.

Es bleiben aber noch genügend heimische Kräuter übrig, welche sich, wenn man auch hier einiges beachtet, erfolgreich kultivieren lassen. Kräuter, egal ob sie im Beet wachsen oder im Topf oder Kübel, brauchen einen sonnigen Standort. Gemeint ist Sonne von morgens bis abends. Nur wenige heimische Kräuter, wie zum Beispiel Schnittlauch, Bärlauch und Waldmeister geben sich mit halbschattigen, feuchten Standorten zufrieden. Auch Wärme ist für die meisten Kräuter wichtig. Wo Schatten und Wind die Erde kühlen, wo sich in Mulden die kalte Nachtluft sammelt, ist nicht der geeignete Ort. Die wichtigsten Küchenkräuter wie Petersilie, Thymian, Bohnenkraut, Oregano, Majoran und noch einige andere stammen aus dem Mittelmeerraum und es ist ihnen bei uns immer etwas zu kalt, oder sie überstehen den Winter nicht.

Bewährte und robuste Gewürzpflanzen wie Estragon, Wermut, Beifuß und Liebstöckel, auch Minzen und Pimpinelle haben früher in keinem Bauerngarten gefehlt. Es sind Stauden, welche horstartig wachsen oder sich durch Ausläufer vermehren. Sie müssen nach einigen Jahren geteilt, bzw. neu aufgepflanzt werden. Andere robuste Kräuter wie: Kerbel, Kresse, Rukola, Dill und Petersilie werden, wenn der Boden im Frühjahr eisfrei und trocken ist, ins Freiland auf vorbereitete Beete ausgesät. Lässt man diese Kräuter in die Blüte gehen, säen sie sich alleine aus. Da wo diese Sämlinge wachsen, ist auch der beste Standort.

Wer zu zeitig aus dem reichlichen Angebot der Gartencenter, üppige und mastige Kräuter in Töpfen kauft, kann, falls sich um die Eisheiligen Mitte Mai noch stärkerer Nachtfrost und Schneeschauer einstellen, starke Schädigungen an den Pflanzen erleben. Diese Pflanzen sind im Gewächshaus kultiviert und kaum abgehärtet. Besser ist es, Töpfe mit Kräutern aus Freilandkultur, welche im Winter mit einem Schutzvlies abgedeckt waren, zu kaufen.

Wer seinen Garten auf feuchtem, kalten, ehemals Wiesenboden hat, kann sein Kräuterbeet erhöht, durch Aufschüttung, anlegen. Wie wäre es mal mit einer „ Kräuterspirale“? Man kann eine Erhöhung zu einem Schmuckstück machen. Natursteine geben, evtl. mit Lehm befestigt und zur Mitte hin ansteigend, der Spirale Halt. Natürlich an voll sonniger Stelle. Teilweise erntet man dann seine Kräuter in Tischhöhe, also ohne sich zu bücken. Die Palette der Möglichkeiten lässt sich noch erweitern, wenn man ein großes Herz für Kräuter hat. Ein ganzer Garten nur mit Kräutern gestaltet, oder zu mindestens die Beeteinfassungen mit niedrigen, mehrjährigen Kräutern einfassen. Statt Buchs können graulaubige Lavendel, Ysop, Salbei, Curry und Heiligenkraut, deren üppige Formen die ganze Situation ins Phantastische verändern. In den Beeten dann Gemüse oder Bauernblumen. Wenn würziger Duft von Thymian, Lavendel, Rosmarin und Oregano in der Sommerluft liegt, hunderte von violetten Blütchen wetteifern mit buschigen Kamillen, deren kleine weiße Blütenkränzchen mit dem gelben Hütchen, Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge anlocken, das sind seltene aber unvergeßssliche Eindrücke.

Wenn man im vorbeigehen mit der Hand über die weich, filzigen Blätter der Minzen streicht, umschwebt einen der erfrischende Duft. Gewürzkräuter könnten aber auch noch durch das Spektrum der Teepflanzen erweitert werden. Es ist also gar nicht so einfach, optimale Bedingungen für die Gewürz- und Teepflanzen zu schaffen.


Dornige Sträucher kein Grund zur Klage

Grundstückseigentümer haften nicht für dornige Rosensträucher. Das ergab vor kurzem ein Urteil des Amtsgerichts Frankfurt / Main. Die Richter wiesen dort die Klage eines Postboten gegen einen Grundstückseigentümer zurück (Az: 30 C 1918/05-24).

Hintergrund des Verfahrens war der, dass sich der Briefträger bei seiner Arbeit an den weit auf den Gehweg ragenden Rosenästen verletzt hatte. Er forderte 1000 Euro Schmerzensgeld, weil der Grundstücksbesitzer gegen die Verkehrssicherungspflicht verstoßen habe, indem er die Hecke nicht ordnungsgemäß zurückgeschnitten habe. Laut Urteil des Gerichts muss jedoch ein Fußgänger stets auf den Weg achten und Gefahrenstellen ausweichen. Außerdem sei die Rosenhecke schon von weitem zu sehen gewesen, hieß es.