Müggelheimer Bote
13. Jahrgang, Ausgabe 12/2006
Dezember 2006
Müggelheimer Bote

Inhalt
Hausschwamm verzögert Kita-Umbau
Junge Försterin hat Dienst aufgenommen
Tragisches Unglück in Spreewiesen
Überhangliste für drei Kita-Erzieherinnen
Von Netzwerken der Frauen und Flecken der Männer
Das Freilandlabor Kaniswall - immer auf dem neuesten Stand
Weihnachtlich - Buntes zu den Festtagen
Tägliche "Psychohygiene" hält gesund
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Kommentar
Aus der BVV
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
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Junge Försterin hat Dienst aufgenommen

Sylvia Knöfel, die Herrin vom Revier Rübezahl

von Simone Jacobius

Die braunen Augen blitzen. Beim Lachen strahlt das ganze Gesicht. Und sie lacht viel. Beim Erzählen guckt sie zwischenzeitlich ernst, um dann sofort wieder in ein strahlendes Lachen zu verfallen. Die junge Frau mit den dunklen, fast schwarzen Haaren ist Müggelheims neue Revierförsterin.

Sylvia Knöfel ist erst 30 Jahre jung und leitet seit dem 1. Dezember die Revierförsterei Rübezahl. Sie ist Nachfolgerin des Ende Juni in Rente gegangenen Försters Wilfried Langer. Die gebürtige Unterfränkin ist seit 2002 in Berlin und arbeitete bis dato im Landesforstamt in Friedrichshagen. „Aber als Försterin will man raus in die Natur und nicht nur im Büro sitzen. Deswegen freue ich mich riesig über mein eigenes Revier“, schwärmt sie, während Russelterrier Benny akrobatenartig an ihr empor springt.

1999 schloss die Försterin ihr Forstwirtschafts-Studium in Eberswalde ab und legte im Jahr 2000 ihr 2. Staatsexamen ab. Da auch Arbeitsplätze für Försterinnen nicht wie Sand am Meer zu finden sind, arbeitete sie zur Überbrückung als Holzeinkäuferin in Baden-Württemberg, bis es sie nach Berlin verschlug.

Wenn Mitte Dezember hoffentlich die Umbauarbeiten an der Revierförsterei beendet sind, wird Sylvia Knöfel dort einziehen. „Als Revierförsterin habe ich eine Residenzpflicht und muss vor Ort wohnen“, erklärt sie. Auf die Frage, ob sie sich dort gruseln würde, allein im Wald, guckt sie erstaunt. „Warum denn? Das ist eine Sache der Gewöhnung. Ich bin in einem Forsthaus aufgewachsen, kenne mich also damit aus“, erzählt die junge Frau. Beide Töchter sind, zur Freude ihres Vaters, in dessen Fußstapfen getreten.

Sylvia Knöfel wird in Zukunft vier Forstwirten und einer Forstwirtin vorstehen. „Ich kenne mein Revier schon, bin aber noch nicht in alle Einzelheiten eingetaucht. Aber es ist wunderschön zwischen dem Langen See und dem Müggelsee, mit Lehrkabinett, Kanonenbergen und Müggelturm“, schwärmt sie. Sie möchte das Revier weiterhin für die Bevölkerung attraktiv machen aber gleichzeitig wirtschaftlich arbeiten. Es soll weiterhin mehr Laubholz gepflanzt, die Zusammenarbeit mit den Mountainbikern weiterhin gepflegt und mehr Wildschweine geschossen werden. „Ich freue mich, dass ich das Lehrkabinett in meinem Revier habe. Dort hoffe ich, wird Kindern und Jugendlichen ein anderes Verhältnis zur Natur vermittelt. Das könnte dann auch helfen gegen Verschmutzungen und Vandalismus“, hofft sie. Und einen Traum hat die ledige Försterin auch schon: Sie wünscht sich den Müggelturm in seiner alten Holzversion zurück, mit einem besseren Imbiss zu seinen Füßen und vor allem einen Abriss der übrigen Baracken. Tja, Träume kann einem niemand verbieten.

Den Müggelheimern verspricht sie: „Sie können mit allen Problemen zu mir kommen, ich werde versuchen, ihnen im Rahmen meiner Möglichkeiten zu helfen.“ Sprechstunde hat sie, wie alle Revierförstereien, dienstags von 14 bis 18 Uhr. Vorsorglich weist sie alle Kaminbesitzer darauf hin, dass seit dem 1. Oktober der Motorsägeschein Pflicht ist für diejenigen, die im Wald selbst Holz sägen wollen. „Aber diesen Schein kann man bei uns im Lehrkabinett machen“, erläutert sie. Für den Holzsammelschein sei diese Befähigung aber nicht nötig, da damit ohnehin nur die Handsäge benutzt werden dürfe.