Müggelheimer Bote
15. Jahrgang, Ausgabe 11/2008
November 2008
Müggelheimer Bote

Inhalt
Pläne für den Jugendclub "Mügge"
Einweihung des Friedenssteins
Wasserretter: Mehr Sachbeschädigungen
Jugendfeuerwehr beim Berlin-Marathon
Müggelseelauf: Ja, wo laufen sie denn ...
Dorfanger: "Früher war et anders"
Weitere Meldungen
NEU: MehrWert für Müggelheim
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
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Einweihung des Friedenssteins

Vielen, die den Dorfanger überqueren, wird schon vor Wochen der große Findling aufgefallen sein, der neben der Kirche steht, und mancher mag sich im Stillen nach seinem Sinn gefragt haben.

Als vor mehr als fünf Jahren der Irak-Krieg begann, versammelten sich auch in Müggelheim vor der Kirche Menschen mit Kerzen in der Hand zur Mahnwache und zum anschließenden Friedensgebet in der Kirche. Das gemeinsame Anliegen führte Menschen unterschiedlicher Geisteshaltungen zusammen. Für sie war und ist Frieden ein so hohes Gut, dass der Gedanke entstand, dem gemeinsamen Anliegen einen dauerhaften Ausdruck zu verleihen: Dies sollte durch einen Stein mit der Aufschrift „Frieden“ geschehen.

Der Umweltkreis in der evangelischen Kirchengemeinde war schließlich bereit, den Gedanken in die Tat umzusetzen. Es sollte ein langer Weg werden. Zunächst musste die Idee allgemein bekannt gemacht werden. Dazu fanden Gespräche im Kreis von Heimatverein, Kirchengemeinde und Bürgervertretung statt, und der Gedanke wurde im „Müggelheimer Boten“ vorgestellt. Zu klären waren vor allem der Sinn eines solchen Steins und ein geeigneter Standort.

Frieden - wofür steht dieser Begriff? Frieden ist zum einen der rechtlich geordnete Zustand innerhalb einer Gemeinschaft. Niemand hat das Recht, seine Interessen gewalttätig durchzusetzen. Ein Krieg wäre der gröbste und grausamste Verstoß gegen den Frieden. Aber der Begriff lässt sich noch viel umfassender verstehen. Frieden bedeutet, im Einklang zu leben mit allem, was um uns herum lebt: den Mitmenschen, den Tieren, der Natur, der Umwelt und mit uns selber. Das ist ein hohes Ziel, dem sich auch alle christlichen Kirchen im Konziliaren Prozess für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung verpflichtet fühlen. Darüber hinaus haben sich weltweit alle Regierungen mit der Agenda 21 von Rio dazu bekannt.

Wenn wir diesem Ziel ein Stück näher kommen, dann ist das ein Beitrag, den Frieden zu erhalten. Für den Stein wurde deshalb der Gedanke aufgegriffen, auf der Rückseite einen Satz von Albert Schweitzer anzubringen: „Das Wenige, was du tun kannst, ist viel“.

Als Ort konnten die Beteiligten sich darauf einigen, in Gedenken an die Mahnwachen einen Platz neben der Kirche zu wählen.

Nun blieb noch die Aufgabe, eine Genehmigung für das Aufstellen des Steins zu erhalten. Schließlich wurde im November vorigen Jahres vom Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin, Abt. Bauen und Stadtentwicklung eine Sondernutzungserlaubnis erteilt und darin der Platz rechts neben der Kirche festgelegt.

Ein geeigneter Stein fand sich in einer Kiesgrube bei Schönefeld und wurde nach seinem Erwerb mit Hilfe von Herrn Jehring zu seinem Platz in Müggelheim transportiert. Für seine Hilfe und seine Spende sei ihm herzlich gedankt!

Nun ist es endlich soweit, dass der Stein am Mittwoch, den 19. November – dem Buß- und Bettag – eingeweiht werden kann. An diesem Tag endet zugleich die diesjährige Friedensdekade, bei der Kirchen in ganz Deutschland zehn Tage lang das Thema „Frieden“ in den Mittelpunkt stellen.

Alle Menschen, insbesondere auch die, welche die Verwirklichung des Gedankens vom Friedensstein fördernd und kritisch begleitet haben, sind herzlich eingeladen, an der Einweihung des Steins teilzunehmen. Um 18:30 Uhr treffen wir uns mit Kerzen am Stein neben der Kirche. Neben unserer Pfarrerin und einem Vertreter des Umweltkreises haben weitere Personen Gelegenheit, ihre Gedanken zum Frieden zu äußern. Im Anschluss findet um 19 Uhr in der Kirche eine Friedensandacht statt. HK/IZ/AS-B