Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 11/2009
November 2009
Müggelheimer Bote

Inhalt
BBI: Fünf Stunden Nachtruhe sind genug
Ruhige Saison bei den Wasserrettern
Leukämie: Benjamin braucht Ihre Hilfe
20 Jahre Mauerfall - 5 Müggelheimer erinnern sich
Tipps zum Auftreten der sog. Schweinegrippe
Eine Stadt wird 800
Weitere Meldungen
Karikatur
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
Kleinanzeigen
Heimatverein
Kirche
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Geschichten aus dem Müggelwald
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Tipps zum Auftreten der „Neuen Grippe“, der sogenannten Schweinegrippe

von MR Dr.med.R.Förster

Experten rechnen im kommenden Winter mit mehreren Infektionswellen durch den neuen H1N1-Virus, begünstigt durch die feucht-kalte Witterung. Mutationen in hochaggressive Virusstadien sind dann leider zu erwarten! Da sich die Influenza A/H1N1-Viren viermal schneller als andere Viren verbreiten und in erster Linie über Kontakte übertragen werden, sollten vor allem die Kontaktwege über die Schleimhäute von Mund, Nase und Augen wirksam eingedämmt werden!

Wer also husten und niesen muss, sollte dies in die Armbeuge tun und unbedingt Einwegtaschentücher benutzen, niemandem die Hand geben oder gar auf Wange und Mund küssen.

Das Wichtigste ist eine richtige Händehygiene. Mehrmals täglich ausgiebiges Händewaschen mit Seife und die Hände vom Gesicht fern halten kann bei einer Pandemie bereits wirksam greifen. In Waschräumen mit einer hohen Besucherfrequenz wie in Theatern, Kinos oder Stadien ist das Infektionsrisiko besonders hoch.

Aber wie soll man sich z.B. in Bussen, S- und U-Bahnen oder im Supermarkt verhalten, wo Händewaschen nicht möglich ist? Und noch viel schlimmer: Grippeviren überleben auf Türgriffen, Lichtschaltern, Toilettenbrillen usw. mindestens zwei Tage und gelangen von dort wieder auf die Hände. Als effektive und praktikable Alternative bietet sich hier die Händedesinfektion an. Diese Desinfektion tötet die Erreger binnen 30 Sekunden.

Geprüfte alkoholische Mittel zum Einreiben wirken am Besten, können jederzeit verfügbar sein (man muss sie also greifbar haben!) und sind auch noch verträglicher als Wasser und Seife (z.B. „Sterilium“). Ein weiterer Vorteil: Es werden nicht nur die Viren der saisonalen Influenza und Schweinegrippe inaktiviert, sondern Händedesinfektion schützt auch vor Durchfallerregern.

Bei Selbsterkrankung und Erkrankten in der Familie zusätzlich Flächendesinfektionsmittel (z.B. „Bacillol AF“) in der Wohnung anwenden. Immer wieder in Erinnerung rufen, dass mit Viren kontaminierte Türgriffe aber auch Haltegriffe in Bussen und Bahnen viele Menschen anstecken!

Da auch Tröpfchenkerne, die länger in der Luft schweben als Infektionsquellen gelten, senkt das Tragen einer Atemschutzmaske, die die Partikel der Luft filtert und Mund-Nasen-Bereich wirksam umschließt (z.B. „Folidress mask“) das Ansteckungsrisiko optimal. Nach Möglichkeit auch große Menschenansammlungen meiden!

Woran erkennt man, ob man an der „Neuen Grippe“ erkrankt ist?

Im Prinzip ähneln die Symptome jener einer saisonalen Influenza: plötzlicher Beginn, Fieber meist über 38 Grad Celsius, hochroter Rachen, Atemwegssymptome wie Husten, Halsschmerzen, laufende oder verstopfte Nase. Meist kommen aber hinzu: heftige Kopf- und Gliederschmerzen, starke Abgeschlagenheit, Schüttelfrost und auch gehäuft Übelkeit, Erbrechen, Durchfall. Alle Altersgruppen können befallen sein! Bei Verdacht Hausarzt aufsuchen, vorher anrufen damit man in seperate Räume geführt werden kann bzw. ein Hausbesuch durchgeführt wird.

Wer krank ist, sollte sich nicht zum Arbeitsplatz schleppen, denn falscher Ehrgeiz schadet sich selbst aber auch Kollegen und nicht zuletzt dem Arbeitgeber.

Ferner: Angebot der Impfungen nutzen: Denken Sie immer daran, dass Impfungen zu den wirksamsten Vorbeugungsmaßnahmen gehören, die wir heute in der Medizin kennen! Medizinisches Personal, chronisch Kranke wie Menschen mit Asthma, chronischer Bronchitis, Diabetes und Schwangere ab 2.Trimenon sollten gegen Schweinegrippe zuerst geimpft werden. Jedem nützt die Impfung und jeder sollte auch die Möglichkeit zum Schutz haben – wenn er dies möchte !

In Zeiten der Grippe-Pandemie kommt auch der saisonalen Influenza-Impfung große Bedeutung zu. Sie kann der Bildung von hochpathogenen Mischvarianten verschiedener Erregerstämme entgegen wirken. Risikopatienten sollten vor allem diese Impfmöglichkeiten nicht ungenutzt lassen, denn es ist bekannt, dass Grippeinfektionen Entzündungsprozesse auslösen, die z.B. Ablagerungen in den Gefäßen destabilisieren und zu Thromben führen, die dann eben einen Herzinfarkt oder Schlaganfall als Folge haben können.

Auch möchte ich ein Plädoyer für rechtzeitige Grippetherapie bei Kindern halten: Influenza wird maßgeblich von Kindern verbreitet! Frühe Diagnose und Therapie mit sogenannten Neuraminidasehemmern (z.B. „Tamiflu“) helfen nicht nur den Betroffenen, Komplikationen zu vermeiden, sondern tragen vor allem auch zur Eindämmung von Epidemien bei!

Also mit relativ einfachen Mitteln kann die Vorsorge optimiert werden: Die erwähnten Desinfektions- und Schutzmaßnahmen, aber auch die rechtzeitige Anwendung der freiverkäuflichen Präparate „Wick Erste Abwehr“ und „Cystus 052“, können das Ansteckungs-, Übertragungs- und Erkrankungsrisiko durch Unterbrechung und Bekämpfung der Übertragungswege effektiv senken!