Müggelheimer Bote
16. Jahrgang, Ausgabe 1/2010
Januar 2010
Müggelheimer Bote

Inhalt
Knochenmarkspender für Benny gefunden
BBI: Lassen Sie sich nicht erst durch Flugzeuge in der Nacht wachrütteln!
Der falsche Hauptmann von Köpenick
Eine Stadt in Berlin wird 800
Das Geheimnis ayurvedischer Schönheitspflege
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus den Vereinen
Aus der BVV
Polizeibericht
Neues aus Treptow-Köpenick
Leserbrief
Kleinanzeigen
Heimatverein
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Karikatur
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Müggelheimer Bote
 

Eine Stadt in Berlin wird 800

Ausgewählte Geschichtsdaten

Von Notarzteinsätzen und beschrifteten Mandarinen

1935
Feierliche Einweihung des durch den Reichsarbeitsdienst erbauten Gosener Kanals, der sich als Umgehung der Wettkampfstätte in Grünau zu den Olympischen Spielen 1936 erforderlich machte und den schwer befahrbaren Gosener Graben als Schifffahrtsweg ablöste.
1938
17. Juni: Shakespeares „Sommernachts-traum” von dem Schauspieler Heinrich George inszeniert, wird auf der Bühne des Naturtheaters Friedrichshagen aufgeführt.
1939 Beginn des Zweiten Weltkrieges; Köpenick hat 120 446 Einwohner.
In die Musterungsaktionen werden auch Pferde einbezogen. Alle Pferdebesitzer mussten ihre Pferde nach Friedrichshagen bringen und dort registrieren lassen, weil sie später für den Kriegsdienst eingezogen wurden. Die Bauern waren schon seit dem Ersten Weltkrieg verpflichtet, immer eine Pferdebox für eventuelle Manöver bereit zu halten.
1940
28. August: Köpenick erlebt den ersten Luftangriff. Die Royal Air Force bombardiert die Ortsteile Müggelheim, Grünau und die Altstadt. In der Nacht vom 7. zum 8. Oktober fallen Bomben auf die Köllnische Vorstadt und in der Schönerlinder Straße werden 10 Bewohner in den Tod gerissen.
1942
Die Bewohner des jüdischen Altersheimes werden in die Vernichtungslager deportiert.
Gründung der Firma „Reifen-Müller” (später VEB Berliner Reifenwerke) in Schmöckwitz.
1944
Im Juni und August erlebt das Industriegebiet Oberschöneweide die bisher schwersten Luftangriffe durch die alliierten Bomber.
1945 Ende des Zweiten Weltkrieges
6. April: Wegen der mangelhaften Brotzuteilung erstürmen aufgebrachte Frauen zwei Bäckerläden in Rahnsdorf. Drei der Beteiligten werden vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt.
23. April: Truppen der Roten Armee besetzen von Rahnsdorf und Müggelheim kommend das Rathaus. Viele Nazi-Größen flüchten oder verüben Selbstmord. Durch Denunziantentum werden weitere verhaftet. Der Marschall der Sowjetunion, Shukow, hat für einige Tage sein Hauptquartier in Köpenick.
5. Mai: Der sowjetische Ortskommandant Titok setzt den ehemaligen KPD-Abgeordneten Gustav Kleine als Bürgermeister ein.
15. Juni: Die Kreisvorsitzenden der SPD und KPD treffen sich Freiheit 15, um über weitere gemeinsame Aufgaben zu beraten.
1. Dezember: Eröffnung der „Warenmustermesse” in der Aula der Hegelschule, die bis zum 12. Dezember gezeigt wird.
1946
11. April: Unter Druck der sowjetischen Besatzungsmacht vereinigen sich SPD und KPD in der Aula der Schule in der Freiheit zur SED-Kreisparteiorganisation Köpenick.
23. April: Auf dem „Platz des 23. April” wird ein Mahnmal für die Opfer des Faschismus eingeweiht, welches am 7. Oktober 1969 durch eine Stele von dem Bildhauer Walter Sutkowski ersetzt wird und 1985 mit einer Feuerschale eine Ergänzung erhält.
21. Oktober: Alle Großbetriebe in Oberschöneweide und weitere Firmen werden SAG-Betriebe (SAG = Sowjetische Aktiengesellschaft).
1947
1. Mai: Eröffnung des Funkhauses Grünau in der Regattastraße.
1948
Nach der einseitigen Bildung eines Ost-Berliner Magistrats treten der Bürgermeister Fritz Bessen und weitere Stadträte von ihrem Amt zurück, weil sie nicht einem Magistrat dienen können, der nicht auf verfassungsmäßiger Grundlage gewählt wurde.
Am 17. Dezember wird Gustav Kleine (ehemals KPD) wieder als Bürgermeister eingesetzt.
Nach Behebung der Demontageverluste nimmt die S-Bahn ihren Betrieb vom Ostbahnhof nach Köpenick wieder auf, erst später bis Friedrichshagen und Erkner.
1949
Aus der Spindler AG, der Firma Landrock und der Märkischen Leihwäscherei entsteht der „VEB Blütenweiß”.
In der Dammvorstadt wird das kriegsbeschädigte Schloss Bellevue abgerissen.
1. April: Aus dem Stammsitz der Firma Engelbrecht wird der VEB Yachtwerft.
15. Dezember: Auf dem GEMA-Gelände nimmt der VEB Funkwerk Köpenick seine Produktion auf (heute DeTeWe).
1950
Das Staatliche Volkskunstensemble bezieht das Schloss Köpenick.
5. Juni: Vor der 4. Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin beginnt der Prozess gegen die Verbrecher der „Köpenicker Blutwoche” von 1933. Von den 57 Angeklagten werden 15 zum Tode, 13 zu lebenslanger Haft und weitere zu Zuchthausstrafen zwischen 5 und 25 Jahren verurteilt.
1951
Eröffnung des „Pionierpark Ernst Thälmann” (heute FEZ) anlässlich des 1. Deutschlandtreffens der Jugend in Berlin.
1952
Wiederaufbau und Erweiterung des im Krieg teilweise zerstörten Köpenicker Krankenhauses.
1955
Eröffnung des Instituts für Lehrerbildung „Clara Zetkin” in der ehemaligen Körner-Schule (Lindenstraße/Ecke Bahnhofstraße).
1956
Im „Pionierpark Ernst Thälmann” nimmt die Pioniereisenbahn (heute Parkeisenbahn) ihren Betrieb auf.
1958
19. Mai. Durch Unachtsamkeit bei Schweißarbeiten brennt der von Fa. Spindler 1889 gestiftete hölzerne Müggelturm ab.
1960
29. Oktober: Der Kulturbund eröffnet in Köpenick-Nord das Klubhaus „Zu den sieben Raben”.
1961 (13. August: Bau der Berliner Mauer)
30. Dezember: Einweihung des neuen steinernen Müggelturmes nach Plänen von Studenten der Weißenseer Kunsthochschule.
1962
1. September: Der „Köpenicker Sommer” wird zum ersten Mal gefeiert.
1963
22. Juni: Einweihung des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin im Schloss Köpenick mit dem berühmten Sekretär von David Roentgen aus der Barockzeit und dem Gisela-Schmuck.
1965
Köpenick hat 125 882 Einwohner
1966
Eröffnung des Heimatgeschichtlichen Kabinetts am Elknerplatz, dem späteren Heimatmuseum. 20. Januar: Gründung des Sportclubs 1. FC Union.
1972
Der Naturlehrpfad und das Lehrkabinett am Teufelssee werden übergeben.
1977
Neubau der Ausflugsgaststätte „Rübezahl”. Die Bölschestraße in Friedrichshagen wird als städtebauliches Ensemble unter Denkmalschutz gestellt.
1979
Einweihung des Pionierpalastes im „Pionierpark Ernst Thälmann”.
1980
8. Mai: Im ehemaligen Gefängnis des Amtsgerichtes am Mandrellaplatz wird eine Gedenkstätte für die Opfer der Köpenicker Blutwoche eingerichtet.
6. Oktober: Eröffnung der neuerbauten Gaststätte „Müggelseeperle” mit Hotelbetrieb und „Intershop“.