Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 10/2002
Oktober 2002

Inhalt
Sanierung des Müggelturm-Areals stagniert
Die schönsten Vorgärten wurden ausgezeichnet
Im Flutgebiet vor Ort
Zaunklau auf Werkstein-Areal
Von der Dorfapotheke zum Vorzeigeobjekt
Müggelheim hat anders gewählt
Parforce-Jagd im Zeichen des Wahlkampfes
Rückblick auf das Lokale-Agenda-Fest
Keine private Nutzung von öffentlichen Straßen
Schönefeld: Gesprächspartner unterzeichnen Absichtserklärung
Rettet die Kastanien
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Nachrichten aus Gosen
Leserbriefe
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Serie für den Natur- und Gartenfreund
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Müggelheimer Bote
 

Müggelheim hat anders gewählt

Welters hatte alles in die Waagschale geworfen und machte das Rennen

 

Berlin hat gewählt, nein, die Bundesrepublik hat gewählt - und Müggelheim hat anders gewählt. Zwar liegt auch hier die SPD unangefochten an der Spitze, aber mit weniger Prozentpunkten als im ganzen Bezirk Treptow-Köpenick oder Berlin. Damit fand ein Wechsel an der Spitze statt. Noch im Oktober vergangenen Jahres lag die PDS weit vor der SPD - allerdings im Zweikampf mit der STATT-Partei.

Bei der Bundestagswahl fällt der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme auf. Die PDS hatte mit Ernst Welters als Direktkandidaten ein schwergewichtiges Argument gegen den Flughafen Schönefeld und einen aktiven Müggelheim-Besucher aufgestellt. Er errang in zwei von vier Müggelheimer Wahllokalen die Mehrheit, liegt mit 2,5 Prozent über dem Bezirksergebnis und gewann das Rennen unter den Direktkandidaten.

Oliver Scholz von der CDU wurde zwar von den beiden anderen Kandidaten abgehängt, erreichte aber in Müggelheim sechs Prozent mehr als im restlichen Bezirksdurchschnitt. SPD-Kandidat Siegfried Scheffler schnitt dagegen in Müggelheim mit acht Punkten weniger unterdurchschnittlich ab.

Bei den Zweitstimmen konnte sich die PDS längst nicht mehr behaupten. Die innerparteilichen Querelen hatten anscheinend auch hier Wirkung gezeigt. Über dem bezirklichen Durchschnitt liegt in Müggelheim einzig die CDU mit 3,7 Prozent mehr. PDS und SPD fallen in unserem Ortsteil ab.

Erschreckend ist die Wahlbeteiligung. Von 4930 Wahlberechtigten nahmen gerade einmal 69,2 Prozent ihr demokratisches Recht wahr. Im gesamten Bezirk waren es stolze 78,1 Prozent, berlinweit 77,6 Prozent. Übrigens haben in diesem Jahr 23,6 Prozent der Berliner Briefwahl gemacht.

Wir haben in unseren Tabellen nicht nur die Müggelheimer Ergebnisse aufgelistet (aus allen vier Wahllokalen), sondern dazu auch den Vergleich aus dem Wahlkreis Treptow-Köpenick, Berlin und Bund gesetzt. Außerdem haben wir, grau unterlegt, die Ergebnisse vonTreptow-Köpenick und Berlin der letzten Abgeordnetenhauswahl hinzugefügt. Dabei fällt auf, das die PDS extrem verloren hat, die CDU hingegen zulegen konnte. Kein Wunder, dass die Christdemokraten noch Teile ihre Wahlplakate hängen lassen mit dem Zusatz: Mitglied werden, jetzt erst Recht. sip

Erststimmen

  Wahllokal Wahllokal Wahllokal Wahllokal Müggel- Treptow- Berlin Bund Vergleich Vergleich
  628 629 630 631 heim Köpenick     Bezirk 2001 Berlin 2001
SPD 28,1 32,7 34,5 29,9 31,3 39,3 39,0 41,9 30,4 34,0
CDU 26,3 23,8 21,9 24,6 24,1 18,1 27,7 41,1 15,4 27,0
PDS 34,2 31,9 30,9 33,2 32,6 30,1 14,5 4,3 39,4 20,3
Grüne 4,2 3,9 5,7 5,0 4,8 5,1 11,0 5,6 3,7 8,5
FDP 4,2 4,5 4,3 3,1 3,9 4,2 5,3 5,8 5,4 8,9
Sonstige 3,0 3,3 2,6 4,1 3,3 3,1 2,5 1,1 5,7 0,9

Zweitstimmen

  Wahllokal Wahllokal Wahllokal Wahllokal Müggel- Treptow- Berlin Bund Vergleich Vergleich
  628 629 630 631 heim Köpenick     Bezirk 2001 Berlin 2001
SPD 33,1 41,2 42,9 36,3 38,4 41,2 36,6 38,5 26,1 29,7
CDU 27,0 22,8 21,1 25,7 24,2 17,5 25,9 38,5 13,4 23,8
PDS 21,2 18,7 19,3 19,6 19,7 23,4 11,4 4,0 43,6 22,6
Grüne 6,8 5,8 7,4 6,9 6,7 7,6 14,6 8,6 3,7 9,1
FDP 5,8 6,6 4,3 4,3 5,1 4,8 6,6 7,4 5,7 9,9
Sonstige 5,9 4,9 5,0 7,1 5,9 5,5 4,9 3,0 6,5 4,9