Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 01/2003
Januar 2003

Inhalt
Traum von der Müggeltherme geplatzt?
Agenda 21 - Aktionen von uns für das 21. Jahrhundert
Sportlergrößen: Der Speerwerfer Detlef Michel
Das war das Jahr 2002 in Müggelheim
Was wünschen Sie sich fürs neue Jahr?
Neujahrsgrüße
Buchpräsentation: Pferde bei den Olympischen Spielen
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Aus der BVV
Kommentar
Müggeclub
Aus den Vereinen
Kleinanzeigen
Heimatverein
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Geschichten aus dem Müggelwald
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote
 

Das war das Jahr 2002 in Müggelheim

Januar

Das Jahr fing voller Schrecken an: Das Traditions-Restaurant Neu-Helgoland brannte in der Nacht zum 2. Januar ab (Foto oben). Die Polizei vermutet Brandstiftung. Schwierig erwiesen sich die Löscharbeiten durch spiegelglatte Fahrbahnen und zugefrorene Wasserquellen. Doch Wirtin Dagmar Tabbert und Familie steckte den Kopf nicht in den Sand. „Es wird weitergehen” stand am nächsten Tag überall zu lesen.

Erfreulicher gestaltete sich ein Info-Abend zum geplanten Spaßbad, dass von den Müggelheimern mit Skepsis aber erfreut zur Kenntnis genommen wurde.

Februar

Die Eisglätte, die Neu-Helgoland zum Verhängnis wurde, bereitet auch den Müggelhortern Probleme. Auf der Straße zu der Siedlung gibt es keinen Winterdienst mehr, die Straße ist zwischenzeitlich kaum befahrbar. Anwohner und Gastwirt laufen Sturm bei den Behörden.

Schön dagegen die Initiative der Bewag, die das Ortsbild verschönern will. Sukzessive sollen alle Strommasten aus Müggelheim verschwinden.

März

Bei der Ausschreibung für das neue Neu-Helgoland hat ein Müggelheimer Familienunternehmen das Rennen gemacht: das Ingenieurbüro Zwingenberger (Foto unten). „Es wird so, wie es früher war”, verspricht der Senior-Chef. Mit Fachwerk und großem Wintergarten.

Ein neues Nahversorgungszentrum am Müggelheimer Damm erregt Aufsehen: Müggelheim bekommt endlich seinen ersehnten Discounter - „Norma” wird gebaut.

April

Siegfried Menthel feiert sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Pfarrer von Müggelheim. Mit einem Festgottesdienst wird er in einer vollen Kirche gefeiert.

Im Kampf gegen den Vandalismus gibt es erstmals einen Erfolg: Zwei Köpenicker werden gefasst, die Buswartehäuschen zerstört hatten. Generell liegt Sachbeschädigung aber erst an vierter Stelle der Straftatenstatistik, wie auf einer Veranstaltung der Kobbs gesagt wurde. Auch sonst zählt Müggelheim zum „ruhigen Pflaster”.

Mai

Über dem Dorfklub schwebt das Damoklesschwert der Sparmaßnahmen, Personal muss eingespart werden. Der Heimatverein zeigt sich als Rettungsanker und übernimmt den Klub in seine Regie. Müggelheim soll, auf Initiative des Wirtschaftskreises eine „Gelbe Welle” bekommen - und auf diese Weise für Wassertouristen ansprechender werden.

Ein geplantes Schulfest wird zum „Treff” umfunktioniert als Zugeständnis an den Amoklauf von Erfurt. Dennoch kommt das Treffen mit vorhergehendem Arbeitseinsatz und anschließendem Programm (auch Sportvorführungen, siehe Foto oben) bei Kindern und Eltern gut an.

Juni

Am 29. Juni feiert die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim ihren 80. Geburtstag. Begleitend gibt es eine Foto-Ausstellung, die Bilder der Anfangszeit mit der alten Technik (siehe unten) zeigt. Höhepunkt des Festes ist die Dorfmarker Wasserorgel auf der Krampe.

Probleme gibt es immer wieder mit den Mountainbikern in den Müggelbergen. Die Förster appellieren für mehr Rücksichtnahme der jugendlichen Fahrer und für Schaffung einer gesamten Lösung.

Juli

Der Waldfriedhof (oben) platzt aus allen Nähten. Doch Besorgnisse der Müggelheimer konnte die Verwaltung zerstreuen: Durch das Beräumen abgelaufener Grabstellen wird wieder Platz geschaffen. Immer wieder Nachfragen zur geplanten Müggel-Therme. Endlich scheint die Finanzierung gesichert, die Geschäftsführer hoffen, im Herbst mit den Bauarbeiten beginen zu können. Doch auch dieser Traum zerplatzt wie eine Seifenblase.

August

Das Jugendzeltlager der Freiwilligen Feuerwehr war ein voller Erfolg. 115 Personen nahmen daran teil. Das Lager war dem toten Kameraden der Müggelheimer FF (Foto oben) gewidmet, der beim Orkan am 10. Juli von einem Baum erschlagen wurde.

Unser Nachbarort Gosen feiert sein 250-jähriges Jubiläum mit einem großen Festumzug und viel guter Laune im Bierzelt.

September

Neu-Helgoland feiert Richtfest und alle, alle feiern mit - selbst die Polit-Prominenz (Foto oben). Während ihrer Rede ist Wirtin Dagmar Tabbert immer wieder den Tränen nahe. Ihr Ziel: zu Silvester die große Eröffnungsparty. Und sie hat es geschafft.

Eine neue Baustelle sorgt für Unruhe und Unverständnis: Müggelheim bekommt einen dritten Supermarkt. „Plus” wird gebaut und eröffnet am 17. Dezember.

Die Grundschule hat mit dem neuen Schuljahr eine neue Leitung bekommen. Herr Fibiger ging in den wohlverdienten Ruhestand - wir danken ihm noch für die geleistete Arbeit. Seine Nachfolge tritt die Köpenickerin Ute Samper an.

Oktober

Die Wellen schlagen hoch um den Müggelturm. Noch immer ist kein Investor amtlicherseits benannt. Selim Kuzo steht zur Verfügung, plant eine burgähnliche Bebauung mit Hotelbetrieb. Doch Bezirk und Senat wollen - aus rechtlichen Gründen - vorher eine Ausschreibung für das Projekt. Zum Unverständnis und Missfallen Kuzos.

Für die Opfer des Elbe-Hochwassers wurde auch in Müggelheim gesammelt. Tragische Szenen spielen sich bei der Übergabe durch Mitglieder des Umweltkreises ab.

November

„Jeanett” hatte Müggelheim fest im Griff. Das Sturmtief fegte über den Ort und brach zahlreichen Bäumen das Genick (Foto oben). Menschen kamen dabei glücklicherweise nicht zu Schaden.

Der Sportplatz wurde offiziell von den zuständigen Politikern eröffnet. Die Hockey-Damen lieferten sich in dichtem Schneetreiben ein erstes Match. Gesucht wurde dringend ein ehrenamtlicher Platzwart, der ein Auge auf die vielen Kinder haben könnte, die nicht in einem Verein organisiert sind und dort kicken wollen.

Dezember

Dem Jugendclub Mügge droht das Aus. Die Mittel für die Jugendhilfe müssen um ein Viertel gekürzt werden - das geht nicht ohne Club-Schließungen im Bezirk. Müggelheim, das nicht zu den sozialen Brennpunkten zählt, steht auf der „Abschussliste”. Doch endgültige Entscheidungen stehen noch aus. Den Festangestellten wurde vorsichtshalber zum Jahresende gekündigt.

Es gibt neue Personalien im Ort. Für den BVBB ist jetzt Dietrich Werner der Ortsgruppensprecher. Er übernahm das Amt von Gunnar Suhrbier, der sich jetzt um die „großen Dinge” im Kampf gegen den Großflughafen kümmern will.