Müggelheimer Bote
9. Jahrgang, Ausgabe 5/2003
Mai 2003
Müggelheimer Bote

Inhalt
Müggelhof bald eine Investruine?
Waldputzaktion war voller Erfolg
Sonntagsspaziergang der Grünen mit den "stachligen" Müggelheimern
Von Gummimädchen und Break-Dancern
Menschenkette gegen Schönefeld
Nachbarschaftshilfe & Co. von Agentur vermittelt
Angerfest mit Festumzug und Winzernächten
Das neue Waffengesetz
Reisebericht aus Äthiopien II
Mini-Sternwarte in Müggelheim
Neu-Zittau besteht 250jähriges Ortsbestehen
Sportlergrößen im Müggelheim
Frühlingswanderung in Müggelheim
Weitere Meldungen
Gedanken aus Müggelheim
Leserbriefe
Kleinanzeigen
Kirche
Serie für den Natur- und Gartenfreund
Archiv
Müggelheim im Internet
Impressum
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Müggelheimer Bote
 

„So etwas sollten wir regelmäßig machen“

Waldputzaktion war voller Erfolg

Suppenkellen, Bettfedern, Monitore: den Merkwürdigkeiten im Wald waren keine Grenzen gesetzt. Am 6. April fand der große Frühjahrsputz in Müggelheims Wäldern statt, organisiert vom Müggelheimer Boten und gesponsort vom Superspar-Partyservice Leher. Trotz echten Aprilwetters mit Schnee, Sturm und Sonnenschein im Wechsel, fanden sich etwas mehr als 100 „Putzwütige“ ein, die dem Dreck zu Leibe rücken wollten. Hut ab vor so viel Einsatzfreudigkeit und für uns das Zeichen für eine sehr gelungene Aktion.

Weg mit dem Dreckl: Nach getaner Sammelarbeit wird der Wagen des Försters mit den Säcken beladen.

An vier Stellen ging es in den Wald. Auch viele Kinder waren mit ihren Eltern erschienen und Jugendwart Alfons Thurm rückte mit einem Teil seiner Jugendfeuerwehr an (samt Löschfahrzeug, man kann ja nie wissen...). Warm eingemummelt und voller Elan wurde der Wald gesäubert. Die Müllsäcke füllten sich so schnell, dass noch Nachschub von Superspar organisiert werden musste. Neben dem ganz „normalen“ Müll, den zweibeinige Wildsäue so im Wald „verlieren“, gab es viele Kuriositäten. So entdeckte der 11-jährige Lars eine Erdhöhle, zugedeckt mit einer Plane, in der sich zwei Monitore befanden und - Unterwäsche.Wer weiß, wer es sich da gemütlich gemacht hat.

Mit Kind und Kegel auf Müllsuche in Müggelheim: Sogar Autoreifen und Plastikblumen wurden gefunden. Fotos: Jacobius

In der alten Schutthalde am Hirseländerweg hat sich über die Jahre eine richtige Mülldeponie gebildet. Nicht nur jahrzehntealter Müll fand sich dort, sondern auch ganz aktueller. Ein Bauherr entsorgte dort beispielsweise seinen Bauschutt und packte netterweise sein Bauschild mit Namen und Telefonnummer gleich dazu. Das Umweltamt setzt sich jetzt auf die Spur dieses Sünders.

Auch die Austräger von Prospekten müssen jetzt wohl mit Konsequenzen rechnen, wenn sie anhand der gefundenen Bündel identifiziert werden.

Probleme anderer Art gab es plötzlich in dem Waldstück neben dem Tennisplatz. Eine echte Wildsau fühlte sich gestört und rückte einer Frau auf den Leib. Doch kräftiges Schreien jagte sie in die Flucht. Anschließend machte die Sau einen Spaziergang zur Odernheimer Straße und ließ sich, in Pose gestellt, aus den Autos heraus fotografieren. Tja, Star sein ist alles.

Das tat gut: Der Imbiss von Superspar-Leher war nach getaner Arbeit sehr willkommen.

Während Romy und Robin in der Grube eifrig weiter Schuhe, Flaschen und Töpfe in ihre Müllsäcke steckten, schoben ihre Väter die sperrigen Fundstücke mit der Schubkarre zur Straße vor. Nach zwei Stunden türmte sich dort ein riesiger Berg, den Förster Langer am nächsten Tag einsammelte.

Nachdem die Putzaktion beendet war, winkte der Lohn. Patrick Leher, Inhaber von Superspar, hatte mit seinem Partyservice für einen leckeren Imbiss gesorgt. Schmalzbrote, warme Wiener und heißer Tee waren genau das richtige bei den eisigen Temperaturen. Selbst vorbeikommende Wanderer wurden noch zum kleinen Mahl mit eingeladen.

Die Stimmung war ausgezeichnet, alle Teilnehmer forderten eine Wiederholung dieser Aktion - zumindest einmal im Jahr. Förster George Majumder staunte nach Beendigung der Aktion: „Mit so viel Müll hätte ich nie gerechnet. Ich finde es aber ganz toll, dass es noch Leute gibt, die den Wald sauber machen möchten.“ An vier Standorten war der Müll am nächsten Tag abgefahren. Nur in dem Privatwald dauerte die Abfuhr etwas länger. Der Besitzer musste erst die Stadtreinigung überzeugen, den Müll aus dem Wald abzufahren - und das dann auch noch kostenlos. Dafür noch ein herzliches Dankeschön an die Männer in Orange. sip