Müggelheimer Bote
10. Jahrgang, Ausgabe 03/2004
März 2004
Müggelheimer Bote

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Großflughafen Schönefeld: Jetzt werden die Weichen gestellt
Wirtschaftskreis lädt zum 5. Geburtstag
Senatsverwaltung blockiert Fluglärmmessstelle in Müggelheim
Erinnerung für die zukunft: Ein Friedensstein auf dem Dorfanger
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Baum und Insekt des Jahres gewählt

Weißtanne

Das Deutsche Agrarministerium wählte die Weißtanne, Abies alba zum Baum des Jahres.Tannen sind hohe immergrüne Bäume von denen es 40 Arten gibt, aber nur etwa 15 Arten sind wirtschaftlich von Bedeutung. Die Weißtanne gedeiht hauptsächlich im mittel- und südeuropäischen Gebirge, wo sie mit Rotbuche und Fichte größere Bestände bildet. Sie kann 30 bis 60 Meter hoch werden und ein Alter von 500 Jahren erreichen. Sie liebt Sommerwärme bei etwas Luftfeuchtigkeit und verträgt keine strenge Kälte. Jungbäume gedeihen am besten im lichten Schatten großer Bäume. Traditionell findet man die Weißtanne vor allem in den Wäldern des Schwarzwaldes, im Schwäbischen- und Fränkischen Wald, sowie im Allgäu. Gegenüber anderen Baumarten gilt sie als stabiler gegen Sturmschäden und Borkenkäferschäden. Sie hat eine Pfahlwurzel, daher die bessere Standfestigkeit. Anderseits ist sie besonders empfindlich gegenüber Luftverschmutzungen (Tannensterben). Das Holz findet traditionell als Bauholz Verwendung, besonders für tragendes Gebälk, aber auch im Schiffbau. Im Haus-Innen-Ausbau ist Tannenholz geschätzt als Wand- und Deckenverkleidung, aber auch beim Treppenbau.

Seit etlichen Jahren wird die Weißtanne gezielt für den Verkauf als Weihnachtsbaum an geschützten Revierstellen, mit nicht zu saurem Boden angezogen. Sicherlich hat jeder schon mal so ein hübsches Prachtbäumchen als Weihnachtsbaum geschmückt. Besonders geschätzt sind die leicht glänzenden, dunkelgrünen Nadeln, deren Spitze nicht pieken. Die Nadelunterseite hat zwei weiße Streifen zwischen dem Grün, so dass sie silbrig hell wirkt. Angenehm ist auch der leicht harzige Duft.

Der Weißtanne kommt, neben der Rotbuche im naturnahen Waldbau der Mittelgebirge, eine ökologische Schlüsselrolle zu. Denn sie garantiert stabile, ökologische Wälder. Gerade in der heutigen Zeit mit gehäuften Waldkatastrophen könne auf die wichtige, stabilisierende und ökologische Funktion der Weißtanne nicht verzichtet werden, heißt es in der Begründung ihrer Wahl zum Baum des Jahres. Deshalb also, nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern wegen der nachhaltigen Bedeutung im Forst wurde die Weißtanne zum Baum des Jahres gewählt.

Hain - Schwebfliege

Ein zartes, kaum beachtetes Insekt, welches weder sticht, noch auffällig farbige und große Flügel hat, das ist das Insekt des Jahres, die Hain-Schwebfliege. Auffällig sind die Warnfarben auf ihrem Körper, nämlich schwarz-gelb. Mir gefiel schon immer ihr fast lautloser Flug mit ruckartig geänderten Richtungen - ähnlich wie bei den Libellen.

In Deutschland gibt es insgesamt etwa 450 Schwebfliegenarten und ein Viertel der Arten gilt als nützlich, weil ihre Larven sich von Blattläusen ernähren.

Die erwachsenen Insekten benötigen Blüten, deren Nektar und Pollen für sie leicht zu erreichen sind, da sie nur einen kurzen Rüssel haben. Man kann sie also gut auf Ringelblumen, Löwenzahn, Disteln, blühender Petersilie, Dill, wilder Möhre, auch auf Engelswurz und Wasserdost beobachten.

Die Weibchen suchen gezielt nach Blattlauskolonien. Dort legen sie die ein Millimeter langen Eier ab. Insgesamt können es über Tausend sein. Aus den weißlichen Eiern schlüpfen die Larven, welche sich sofort auf die Suche nach den Blattläusen machen. Jede Larve kann bis zu 800 Blattläuse vertilgen! Da sie keine Beinchen haben, pendeln sie mit dem Vorderende hin und her. Mit den stilettartigen Mundwerkzeugen stechen sie die Läuse an und saugen sie aus. Bis zur Verpuppung braucht eine Larve etwa acht bis elf Tage, je nach Temperatur. Sie ist auf den Blättern kaum zu sehen, da sie sich der Farbe des Blattes anpasst.

Die Hainschwebfliegen überwintern als erwachsenes Insekt. Sie verstecken sich in Laub, in hohlen Stängeln zwischen den Ritzen grober Rinden. An milden Spätwintertagen kommen sie aus ihren Verstecken und suchen die ersten Frühlingsblüher auf. Manche Schwebfliegen fliegen wie Zugvögel im Spätsommer nach Süden. Sie schaffen dabei 25 Kilometer pro Stunde. Für Gärtner, Landwirte, aber auch für Gartenbesitzer ist die blattlausfressende Hainschwebfliege ein sehr nützliches Insekt. MS