Gedanken aus Müggelheim

von Simone Jacobius

Kommt es Ihnen auch so vor, dass manche Tage schneller vergehen, als andere? Es gibt Tage, Stunden oder auch Minuten, da frage ich mich, will denn die Zeit nie umgehen? Und im nächsten Augenblick ist es wieder genau anders herum. Die Zeit vergeht wie im Fluge, ich möchte sie anhalten, aber die Sekunden schreiten unerbittlich voran.

Sicherlich werden Sie jetzt sagen, das hängt immer mit der Tätigkeit zusammen, die gerade ausgeführt wird. Wenn es etwas Schönes ist, möchte ich mich nicht davon trennen, die Zeit am liebsten anhalten. Wenn ich auf etwas sehnsüchtig warte, dabei womöglich nur meine Däumchen drehe, will die Zeit überhaupt nicht vergehen.

Worauf ich hinaus will ist, dass gleiche Dinge oftmals unterschiedlich wahrgenommen werden. Darauf zielt auch das diesjährige Motto Müggelheims: Ruhe und Bewegung.

Das Motto wurde in der zweimal jährlich tagenden Koordinierungsrunde der Müggelheimer Vereine kreiert. Es soll sich quasi wie ein roter Faden durch die Veranstaltungen des Jahres ziehen. Bei den Festen auf dem Anger soll genauso darauf Bezug genommen werden, wie auch in Ausstellungen oder anderen Veranstaltungen. Sie können auf Anhieb erst einmal nichts mit Ruhe und Bewegung anfangen? Macht nichts, setzen Sie sich ganz in Ruhe hin und denken Sie nach. Merken Sie, wie ihre Gehirnwindungen anfangen sich zu drehen? Hoppla, da haben wir es ja schon. Sie sitzen ganz ruhig, aber der Geist ist rege, in Bewegung. Solche Kopplungen finden beispielsweise auch beim Stricken statt, oder beim Lesen. Es wird wohl niemand anzweifeln, das beides ruhige Tätigkeiten sind, ja sogar beruhigende - und dennoch ist man effektiv, man leistet etwas. Beim einen der Pullover, der langsam wächst, beim Anderen der Geist, der zumindest zum Mitdenken angeregt wird.

Natürlich gibt es vor allem zum Thema Bewegung vieles, was ganz ohne Ruhe abläuft. Man denke beispielsweise an Fußballspielen. Da gibt es keine Ruhe - naja, die Unioner und die Herthaner versuchen gerade uns das Gegenteil zu beweisen. Aber es gibt auch Menschen, die gerade wirklich ihre Ruhe wollen, nicht nur zum Schlafen, und dabei gestört werden, wie beispielsweise von lauten Flugzeugen oder Nachbars Rasenmäher.

Sie sehen, die Bandbreite zu diesem Jahresmotto ist enorm. Und wie immer im Leben hängt es auch hierbei wieder vom Blickwinkel ab, ob die Zeit schnell vergeht oder langsam, ob etwas Ruhe für mich bedeutet oder Aktion, Besinnung oder Stress. Lassen Sie sich ein auf das „Abenteuer“ Ruhe und Bewegung und lassen Sie sich überraschen, wie verschieden das Thema im Laufe des Jahres umgesetzt wird. Vielleicht haben Sie ja auch selbst eine Idee dazu?