Fluglärm führt zu Bluthochdruck und lässt Vögel nachts zwitschern

Nachtfluglärm kann zu Bluthochdruck führen. Das geht aus einer internationalen Studie der Europäischen Kommission hervor, an der 5000 Anwohner der Flughäfen Amsterdam, Berlin, London, Mailand und Stockholm teilnahmen. Die nächtliche Lärmbelastung der Testpersonen lag bei 30 bis 60 Dezibel. Schon bei einem Anstieg des Lärmpegels um zehn Dezibel erhöhte sich das Risiko an Bluthochdruck zu erkranken um 14 Prozent. Frauen und Männer waren dabei gleichermaßen betroffen.

Da für den Flughafen Berlin-Tegel ein Nachtflugverbot besteht, stellt sich die Situation hier etwas anders dar: Wenn die Tageslärmbelastung von 45 bis 70 Dezibel um zehn Dezibel anstieg, stieg auch das Erkrankungsrisiko um zehn Prozent.

Doch Fluglärm betrifft nicht nur uns Menschen, sondern auch die Tierwelt. Denn eine andere Studie betraf das Singverhalten von Vögeln. Rotkehlchen verlegen ihren Gesang vermehrt in die Nacht, damit sie nicht gegen den Stadtlärm ansingen müssen. Je lauter die Geräuschkkulisse am Tag ist, desto eher wird der Singvogel auch nachts seine Stimme erheben, berichteten Forscher der Sheffield University in den „Biology Letters” der Royal Society. Für die Tiere bedeute die nächtliche Aktivität eine Belastung, da sie weniger schliefen und so einen gesteigerten Stoffwechsel hätten.

Auch in Müggelheim wurden bereits nachts um 3 Uhr Rotkehlchen zwitschern gehört. Und dass, obwohl der typisch urbane Lärmpegel in unserem Ort so gut wie kaum vorhanden ist. Fazit: Fluglärm beinflusst nicht nur die Gesundheit von Menschen, sondern auch die der Vögel. sip